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Kurz nach dem Zug der Liebe wird wieder demonstriert. Und getanzt. Samstag um 15 Uhr geht es los. Strobo, laute Bässe und geballte Solidarität ist, was viele  wollen. Womit lässt sich das besser zeigen, als mit einer Tanzdemo? 

„Tanzdemo“: das sollte man nicht verwechseln mit „Tanztee“. Der wird frühestens in 50 Jahren serviert im Altersheim. Bis da ist es für die meisten noch eine Weile hin, wobei ein paar Techno-Freaks durchaus kurz davor stehen, wie etwa Komet Bernhard. Ja, es ist noch nicht lange her, da rollte der Zug der Liebe ein letztes Mal durch die Stadt. Aber die Sehnsucht nach Protest ist in dieser politischen wie partyorientierten Stadt durchaus da. Also gibt es wieder eine Protest in Form einer Technodemo. Sie startet um 15 Uhr am U-Bahnhof Eberswalder Straße.

Keiner will den vergoldeten Benz

Egal wie man es sieht, die Club- und Partyszene Berlins ist Kultur. Sogar ein entscheidender Faktor, wenn es um die Attraktivität der Stadt und um die Millionen von Touristen geht, die jedes Jahr gerade wegen der noch bunten Subkultur nach Berlin kommen. Das sollten auch die Reichen respektieren, sprich die Investoren, denn die können nur investieren, weil so viele Leute herkommen. Warum sollte man Hotels bauen, wenn keiner mehr kommt, weil Berlin langsam zu einer sterilen Hauptstadt-Kulisse verkommt? Gute Frage? Finden wir auch. Es ist also ganz offensichtlich: In der Stadt tobt ein Kampf um die Kultur, das Sterben hat schon eingesetzt. Die raue aber auch offene Stadt Berlin bietet viele Möglichkeiten – egal, ob im Guten oder Schlechten.

Protest und Party: sehr beliebt

Es sollte nicht um den größten und schnellst möglichen Erfolg in einer spießigen Agentur, den vergoldeten 2,6-Millionen-Benz (gibt’s den überhaupt)  oder das Premium-Apartment mit Spreeblick gehen. Der Besitzer der kleinen Kneipe an der Ecke oder die Biomarkt-Verkäuferin sollten mitreden können. Berlin ist nicht nur Konsumgut für die, die auf dem Geld sitzen. Die Großstadt gehört uns allen, also sollte sich auch jeder mal ein- oder zumindest mitmischen. Die Stadt muss ein Raum für alle sein. Berliner Clubs ermöglichen das Treffen mit anderen Menschen und dabei Spaß zu haben. Lockeres Miteinander in einem großen Chaos verschiedener Menschen – dabei kommt es nicht auf den Geldbeutel an! Schwierige Zeiten? Egal. Tanzt in den Sonnenuntergang und dreht die Musik auf! Diskutiert, tauscht euch aus, seid spontan, feiert, streitet, lacht, weint – tanzt den Wandel!

Tanzdemo “Wem gehört die Stadt?”
8. September,  15 – 21 Uhr
U-Bahnhof Eberswalder Straße

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Foto: © CC