Tianzhuo Chen

Norient ist eine 2002 von Thomas Burkhalter gegründete Plattform, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die neusten musikalischen und kulturellen Trends zu präsentieren. Norient ist interdisziplinär ausgerichtet und bietet ein facettenreiches Portfolio unterschiedlichster künstlerischer und medialer Ausdrucksformen. 

Obwohl der Kern des Norient Teams im schweizerischen Bern sitzt, sind die meisten Autoren weltweit verstreut. So können Stimmen und Perspektiven mithilfe des Autorennetzwerkes eingefangen werden, die einen authentischen Einblick in die jeweiligen Kulturen und Themenfelder bieten. Global ausgerichtet ermöglicht ein so umfangreiches Netzwerk eine ebenso weitreichende Veröffentlichung und Verbreitung der eigenen Arbeiten. Die meisten Themen, auf die sich Norient konzentriert, betreffen gegenwärtige Erscheinungen. Probleme und Tendenzen der modernen Welt, wie Globalisierung, Digitalisierung, Aktivismus, Genegwartspolitik, sowie die Rolle des Internets. Gerade aus Sicht von Minoritäten und Subkulturen gewähren die Veröffentlichungen spannenden Einblicke in die Lebenswirklichkeit “fremder“ Menschen und Kulturen. 

Die besten Beiträge sind mittlerweile in zwei Büchern versammelt: Out of the Absurdity of Life – Globale Musik erschien 2012 bei Norient Books Bern und ganz aktuell Seismographic Sounds – Visions of a New World, welches letztes Jahr im selben Verlag veröffentlicht wurde. Darin, Texte aus 50 Ländern, über besagte Themen wie Musik und Geld, Musik und Einsamkeit, Musik und Krieg, Exotika, Gender, Sampling-Kultur und interessante Nischenfelder wie Post-Digital Pop. Das Buch kann online oder auf der gleichnamigen Ausstellung, in Zusammenarbeit mit dem CTM-Festival, erworben werden. Arbeiten von 250 Künstlern aus den Bereichen Podcasts, Musikvideo, audiovisuelle Kompositionen, Fotografie, Mixtapes, Instrumentenbau, sowie Klang – und Videoinstallationen, bringen nicht nur eingefleischte Norient Fans zum Staunen. Und keine Sorge, wenn am 7. Februar die CTM ihre Türen schließt, ist für die Seismograghic Sound noch lange nicht Schluss. Bis zum 20. März von 11-20 Uhr (während der CTM bis 22 Uhr) können die Werke noch bewundert werden. Ein lohnenswerter Gang zwischen globaler und lokaler Kunstfertigkeit.

Die Ausstellung Seismographic Sounds – Visions of a New World ist noch bis zum 20. März 2016 im KKB Kunstraum Kreuzberg zu Gast.

Text: Zuzana Friday

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