Mickey, Band, Wien

Mickey, komischer Name für eine Band.  Nicht für zwei Wiener Freunde, die in ihrer Wohnung mit einem Computer, einer Playstation, aber vor allem viel Phantasie Musik machen. 

Alex und Klemens starteten vor einigen Jahren ihr Abenteuer in der hartumkämpften Musikindustrie zusammen mit drei anderen Musikern Emanuel Donner (Violine), Matias Meno (Perkussion) und James Stelfox (Bass). Unter dem Namen „GIN GA“ spielten sie ein paar Konzerte, sogar europaweit, und veröffentlichten  einige Alben. Ihr Projekt Mickey wiederum ist der extravagante Bruder von GIN GA. Autolärm, vergessene Samples die sich die Jungs vor Jahren in ihre Handys geladen haben, dienen heute als eingängige instrumentale Ebene („Drive“). «Es ging uns um die Dinge, die du normalerweise nicht rausbringen würdest. Also gingen wir mit Mickey einfach die rudimentären Ideen durch, die wir am meisten liebten.» Getreu den Gedanken und Gefühlen ihres Tracks „Lass uns das einfach machen“. So ist Mickey’s kommendes Album „Overtime“ auch kein ausdefiniertes und konsumentenfreundliches Produkt, welches wir bei jedem Mainstreamkünstler großer Labels hören, sondern ein unfertiges Unterfangen, welches den Hörer zuweilen arg fordert. Aber keine Sorge: Dem Coolnessfaktor tut dies keinen Abbruch. Wir sprachen mit den Jungs über das erste Mal, den ersten Versuch und Obacht bei der Namenswahl.

Wie hat alles bei Euch angefangen?

Wir haben das gesamte Projekt vor anderthalb Jahren begonnen. Es ging um die Dinge, die du normalerweise nicht ausprobierst oder musikalisch tust, also gingen wir mit Mickey einfach die ersten Ideen durch, die wir am meisten liebten. Aber das ist dann letztendlich Mickey für uns.

War es ein komisches Gefühl bei den ersten Entwürfen zu bleiben?

Ungewohnt würde ich sagen, aber rückblickend ist es letztendlich das, was Mickey für uns ausmacht. Die Dinge mal anders angehen. Zumindest nach unserem Empfinden. Mit „GIN GA“ spielten wir ziemlich viel in Europa und haben einige Alben produziert. Da blieben einige Ideen auf dem Handy ängen, die wir nicht für die Band benutzt haben. Das waren aber genau die Ideen, bei denen man etwas Mut brauchte, um sie zu versuchen. Mit Mickey haben wir die Dinge dann einfach ausprobiert. Jetzt haben wir ein kleines Label in Wien und eine Booking Agentur. Läuft bei uns!

Die Frage muss erlaubt sein: Warum habt ihr den Namen „Mickey“ gewählt? 

Es ist ein einfacher Name und die Leute werden sich an einem schrulligen Namen wahrscheinlich eher erinnern. Zudem ist Mickey auch der Name des Trainers von Rocky Balboa, zugegeben eine Art Inspiration für uns. Klar war einer unser ersten Gedanken, dass dich niemand in der Musikbranche dazu ermutigen würde, weil man im Grunde unmöglich auf Google zu finden wäre. Aber egal, wir haben die Wahl einfach unter das Mickey Motto: «Lass uns das einfach machen» gestellt.

Apropos, einfach machen. Wie genau entstehen eure Stücke?

Wir machen einfach alles, was uns in den Sinn kommt. Wir arbeiten mit Skizzen oder Samples, beispielsweise mit Motorsound, den wir in „Drive“ verwenden: Die Motoridee kam uns, weil wir neben einer großen Straße wohnen. Da ist der Autosound praktisch unser alltägliches Grundrauschen. Ohne fühlen wir uns richtig schlecht. (lacht)

Das Album „Overtime“ erscheint am 16.3. bei  Ink Music/Rough Trade.

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Am 23.2 spielen Mickey live im Lido.

Foto: © Daniel Angermayr