Surkin als Nachwuchskünstler zu bezeichnen ist, trotz seiner fast kindlichen Ausstrahlung, ein wenig vermessen. Benoit Heitz, Franzose mit Hang zum Amerikanismus, welchen er Zeit seines Lebens in Form von Comics, Fernsehshows und Kinofilmen konsumierte, gehört zwar zusammen mit den Kollegen Justice zur jungen Produzentengarde der Prä-Daft Punk-Ära. Seine ersten musikalischen Schritte unternahm er bereits 2006 als 17-jähriger mit der Debüt-Single „Radio Fireworks“. Welche Platten ihn beeinflusst haben, lest ihr hier.

Seitdem ist Heitz ein international umtriebiger Vertreter des French Touch 3.0. Mit Berlin pflegt er eine freundschaftliche Beziehung. Speziell zu Alex Ridha und dessen Boys Noize Label. Diverse Remixe zeugen davon. 2011 erschien mit „USA“ Surkins vorerst letzte Langspielplatte. Von einer 2012er "USA – Club Mixes" – Remix Version mal abgesehen. Zu hören ist ein wilder Mix aus Oldschool-House, Miami Bass und Elektropop. Hemmungslos Tanzflächenorientiert. Wunderbar Hauptstadttauglich.

Daft Punk – Discovery
Dies ist vielleicht das beste House- oder gar Pop-Album aller Zeiten. Wenn ich mich daran mache, neue Musik zu schreiben und zu produzieren, versuche ich im Vorfeld nicht dieses Album zu hören. Ich würde mich einfach selbst unter zu großen Druck setzen. "Discovery" ist in jeder Hinsicht perfekt.

LFO – Frequencies
LFO ist ein großer Einfluss für meine Musik. Ich kann immer noch nicht glauben, dass dieses Album von 1991 ist. Es klingt immer noch futuristisch. "Nurture" ist einer meine All-Time Lieblingssongs. Aber das ganze Album ist magisch. Ein Klassiker.

Bone Thugs – Creepin On Ah Come Up
Cleveland! Dies ist mein absolutes Lieblings-Rap-Album. Dieses und "Doggy Style" von Snoop Doggy Dog.

Michael Jackson – Bad
Die Leute sprechen ja meistens von "Thriller", wenn es um das beste Michael Jackson Album geht. Mein Lieblingsalbum von ihm ist aber "Bad". Das ist das erste Album, das ich besessen habe und ich höre es mir immer noch wöchentlich an. Früher habe ich mir immer diese Lederjacke, die er auf dem Cover an hat, zu Weihnachten gewünscht. Aber meine Eltern waren davon nicht so begeistert wie ich. Dieses Album erklärt auch ein wenig meine Leidenschaft für digitale Synthesizer aus den späten 80ern.

Hollertronix – Never Scared
Das hier ist nicht unbedingt ein Album. Aber dieser Mix von Diplo und Low Budget hat mein musikalisches Denken und meine Art als DJ aufzulegen komplett verändert. Sie mixen hier wirklich alles von Rap über Baltimore Club Music und Italo Disco und wieder zurück zu Rap. Und es funktioniert so wunderbar. Als dieses Ding raus kam, war ich gerade dabei Club Musik zu entdecken und zu mögen. Dieser Mix hat sozusagen mein Schicksal besiegelt.

Jackson & His Computer Band – Smash
Zusammen mit "Moustache (Half A Scissor)" von Mr.Oizo, hat diese Platte den Grundstein für den gesamten "French Touch 2.0"-Sound gelegt. Wirklich eine der progressivsten Platten der letzten Dekade. Wunderschön.

Wendy Carlos – Switched On Bach
Das ist das einzige Album mit klassischer Musik, das ich wirklich liebe und regelmäßig höre. Es ist das erste Mainstream-Album, das komplett mit einem Moog komponiert wurde. Das Sounddesign ist umwerfend.

Steve Pointdexter – Man at Work
Proto ghetto house! Das Ding ist einfach genial. Dieses Album ist ein guter Reminder, dass man einen Klassiker auch mit einem beschissenen Casio Sampler hinkriegt. Danach gab es wirklich keine Ausreden mehr.

Yuzo Koshiro – Street of Rage 2 (OST)
Der beste Soundtrack aller Zeiten für ein Videospiel. Yuzo Koshiro war sehr stark von europäischer Dance Musik beeinflusst und versuchte, das Ganze umzuwanden, in dem er einen japanischen Touch hinzufügte. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie kompliziert es war, diese Musik für den Sega Mega Drive FM Soundchip zu programmieren.

TTC – Batârds Sensibles
Das ist eine meiner All-Time Lieblingsalben. Und vermutlich eine der ersten Rap-Platten, auf der massiv Auto-Tune verwendet wurde. Das war ultra futuristisch als es raus kam. Aber es hört sich auch heute noch frisch an. TTC waren sehr wichtig für die Gründung von Institubes. Das mittlerweile leider still gelegte Label, das bis letztes Jahr alle meine Releases raus brachte.

Die Alben "USA" und "USA – Club Mixes" sind bei Marple erschienen.

Foto ©: Romain B. James