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In Mecklenburg-Vorpommern tobt Ärger. Das Fusion-Festival steht im Zentrum eines Orkans. Der Polizeipräsident hat nach über 20 Jahren das erfolgreiche Konzept über den Haufen geworfen. Statt Kooperation gibt es Eskalation – durch massive Polizeipräsenz und eine Wache mitten auf dem Festival-Gelände.

Wo bleibt die Freiheit?

Geht es um Sicherheit oder greift der Staat immer weiter in die Freiheitsrechte ein? Die Frage ist legitim, denn eines der friedlichsten Festivals in Deutschland bekommt Ärger. Stolze 20 Jahre war die Fusion ein Synonym für Freiheit, Solidarität und Techno. Abseits von Kommerz. Mit dem Frieden ist es erstmal vorbei. Es ist heftiger Streit entbrannt. Denn die Polizei will ihre Präsenz in diesem Jahr massiv aufstocken. Eine Provokation: Zum ersten Mal soll auf dem Festivalgelände eine zentrale Polizei-Wache stehen. Gute Nacht.

Nach zwei Jahrzehnten friedlichem Feiern hat die Polizei einen Kurswechsel vollzogen. Sie will ihre Präsenz auf der Fusion massiv aufstocken. Eine Provokation. eine Meinung proudly presented by [030]

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Bloß weg hier. Foto: © Promo

Polizeistaat in spe?

Die Strategie der Polizei sorgt für Ärger. Weil nach über 20 Jahren friedlicher Feierei der plötzliche Kurswechsel für viele nicht verständlich ist. Und in den Augen vieler treuer Anhänger zudem eine Provokation. Fast 100.000 Bürger haben in einer Online-Petition gegen die Pläne des Polizeipräsidenten votiert. Innerhalb von 48 Stunden kamen 80.000 Unterschriften zusammen.

Der Aggressor

Sie alle stellen sich gegen den Plan des neuen Polizeipräsidenten von Neubrandenburg. Der heißt übrigens Nils Hoffmann-Ritterbusch, er ist der Aggressor und für die Eskalation zwischen Polizei und Festival verantwortlich. Es heißt, der Präsident sieht sich Youtube-Videos an. Vom Fusion Festival. Damit er sich ein Bild machen kann, ist er auch schon mit einem Hubschrauber übers Gelände geflogen. Das freut den Steuerzahler. Und ist bestimmt total sinnvoll. Mit Sicherheit.

Es stellt sich die Frage, warum der Polizeipräsident ausgerechnet jetzt eine 180-Grad-Wende in dieser erfolgreichen Zusammenarbeit vollzieht. Und damit den Charakter des Festivals bedroht.

Das schlägt Wellen

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Es könnte so schön sei. Isses aber nicht. Foto: © Promo

Aber nochmal: 20 Jahre haben Polizei und Fusion gut zusammengearbeitet. Es stellt sich daher die Frage, warum der Polizeipräsident ausgerechnet jetzt eine 180-Grad-Wende vollzieht. Und die konstruktive Kooperation aufkündigt. Durch Provokation. Und damit den Charakter des Festivals bedroht, aber auch das gute Verhältnis zwischen Behörde und Festival. Das schlägt Wogen bis in die Politik. Denn auch viele Politiker verstehen die Aufstockung und die damit einhergehende Eskalation auf dem so lange friedlichen Festival nicht.

Ist der Staat dabei, immer tiefer in die Freiheitsrechte der Bürger einzugreifen. Neue Polizei-Gesetze auf Landes- und Bundesebene lassen die Besorgnis wachsen. meint [030]

In diesem Jahr ist alles anders

Es geht um mehr als um die Fusion. Nämlich um die Frage: Ist der Staat dabei, immer tiefer in die Freiheitsrechte der Bürger einzugreifen. Bekommt eine reaktionäre, konservative Politik immer mehr Einfluss in Deutschland. Werden wir ein Polizeistaat? Neue Polizei-Gesetze auf Landes- und Bundesebene lassen die Besorgnis wachsen. Die neuen Gesetze fußen nicht selten auf abstrakten Gefahren wie der Terrorabwehr. Die Fusion stand lange Freiräume, mehr noch: für Freiheit. Die Privatsphäre der Besucher war den Veranstaltern immer wichtig. Und das Konzept ging auf. In diesem Jahr ist alles anders.

Fusion Festival
vom 26. bis 30. Juni
Am Flugplatz
17248 Lärz

Hier geht es zum Fusion Festival. 

Foto: © Promo