Wenn ihr einen Schallplattenspieler und bisschen Kohle zuhause übrig habt, dann solltet ihr euch auf jeden Fall eine Nils Frahm Platte zulegen. Ansonsten tut’s auch ein Musikstream, um seine jüngstes Album ‚Empty‘ zu konsumieren.
Der 37-jährige Hamburger lebt und musiziert in Berlin. Ein Pianist, wie man ihn selten trifft – seine Liebe zum Instrument äußerte Frahm beispielsweise darin, jeden 88.Tag (wie die 88 Tasten eines Klaviers) eines Jahres dem Piano Day zu widmen. ‚Empty‘ war also das diesjährige Geschenk Frahms zum Feiertag. Bisschen schräg, aber wenn Künstler*innen eins nicht schadet, dann definitiv schräg.
SCHLICHT, ATMOSPHÄRISCH,MELODISCH
„Many many other notes of the piano have been struck since these days, and before we all forget about this, I thought it would be a good moment to share these lullabies with you.
I hope they help you stay all strong and calm in these days of solitude — despite the hardship, we can discover introspection and reflection unexpectedly. Who knows what it is good for.“
…heißt es in Frahms Erklärung zu dem 35-minütigen Release. Auf ‚Empty‘ finden sich acht Tracks, allesamt Solo vom Künstler eingespielt. Das Ergebnis ist roh, minimalistisch und intim. Es bewegt sich in einer echoartigen, beruhigenden Atmosphäre. Die Platte entstand in Rahmen eines 2012er Filmprojektes, welches nun – nach acht Jahren – endlich veröffentlicht wurde. Damals erschien es Frahm wohl noch zu unfertig und entschied deshalb, an seinem 2012er Album ‚Screws‘ zu arbeiten, statt ‚Empty‘ der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Schade, aber umso klarer zeigt sich nun auf dem alten, neuen Album, wie zeitlos der Sound des deutschen Komponisten ist.
Qualität altert nicht. Sie überdauert die Zeit.
Musikalisch findet sich ein typischer Frahm. Die Vermischung aus neoklassizistschen Klavierklängen trifft auf deepe Elektroeinflüsse. In Verbindung entwickelt sich eine Stofflichtkeit, die nicht selten daran erinnert, als würde das Klavier atmen. Ein. Aus. Ein. Aus. Gerade in heutiger Zeit von Viren und Infektionen ein sehr aktuelles Thema.
Hier gibt’s das Album auf Spotify:
Foto: © Alexander SchneideE

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