Battlefield 1, Multiplayer, EA, Dice, PS4, PC, Xbox

Am 21. Oktober ist es soweit. Nach langem Warten, vielen Diskussionen und einer heißen Promo-Phase erscheint das neue Battlefield für XBox One, PS4 und PC. Obwohl es sich bereits um den elften Titel der seit 2002 erfolgreichen Spieleserie handelt, lautet der Titel: Battlefield 1. Grund ist der 1. Weltkrieg, der dem epochalen Taktik-Shooter seinen Rahmen gibt. [030] Autor Tammo Mamedi hat sich das Spiel mal genauer angeschaut.

Von den schlammigen Gräben Frankreichs bis zu den glühenden Wüsten Ägyptens schießt, schlägt, fährt, fliegt, schwimmt und reitet man mit bis zu 64 Spielern auf 10 Maps online um den Sieg. Deutlich mehr Mühe als bei den Vorgängern  hat sich Entwickler DICE bei der Einzelspieler-Kampagne gegeben. In vier Szenarien wird der Wahnsinn des Kriegs hautnah aus der Ego-Perspektive gewöhnlicher Soldaten erlebt. Hervorragend gemachte Cutscenes geben der Ballerei einen durchaus gelungenen, dramaturgischen Rahmen. Recht dämliche KI-Gegner, sehr lineares Level-Design und One-Man-Army-Spielweise lassen allerdings nur Zeitweise echte Gänsehaut-Stimmung aufkommen.

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Erst die Rüstung. Dann die Front: Battlefield 1 spielt vor dem Hintergrund des 1. Weltkrieges. – © EA

Wer Battlefield kennt, fragt aber zu Recht:

Wen interessiert das? Was ist mit dem Multiplayer? Für Freunde der Spieleserie ist er eine Offenbarung, für alle anderen ein Zeugnis, wie weit Computerspiele sich mittlerweile entwickelt haben. Die Grafik ist atemberaubend, der Sound angsteinflößend und die Gefechte fühlen sich so echt an, wie man das halt beurteilen kann, wenn man (zum Glück) noch nie auf einem Schlachtfeld stand. Soldaten schreien Befehle, Artilleriegranaten zerbersten Palmen und Gebäude, die erstmals vollkommen zerstörbar sind, reiterlose Pferde bäumen sich auf und werden samt anstürmenden Soldaten effektvoll von Maschinengewehrsalven zersägt.

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Storymodus vs Multiplayer? Der Spieler kann selber entscheiden worauf er Lust hat. © EA

Das Grundprinzip ist das Alte: Auf den großen, wunderschönen und vielseitigen Karten sind strategisch Fahnen verteilt. Zwei Teams kämpfen um die Kontrolle dieser Fahnen und bringen so den Punktestand des Gegners zum Sinken. Vier Soldatenklassen (Sturmsoldat, Sanitäter, Unterstützer und Späher) stehen zur Auswahl, die verschiedene Fähigkeiten, Stärken und Schwächen mitbringen und somit zum Teamplay motivieren. Je nach Schauplatz treten die Mittelmächte Österreich-Ungarn, Deutschland und die Osmanen gegen die U.S.A., England und Italien an.

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Auch tagsüber wird in Battlefield 1 an allen Fronten gekämpft. © EA

Spielspaß vs historischer Genauigkeit

Historisch bewanderte Zocker fragen sich, wo da die maßgeblichen Kriegsparteien Frankreich und Russland bleiben. Generell nimmt es DICE mit dem historischen Rahmen nicht allzu genau. Panzer und Flugzeuge, die von 1914-18 eher marginale Rollen spielten, finden sich auf allen Karten und es wird aus automatischen Waffen gefeuert, obwohl diese kaum für Infanteristen verfügbar waren – vom zähen Grabenkampf keine Spur. Somit wurde die historische Treue (nachvollziehbar) den action-geladenen und schnellen Gefechten geopfert. Einzig zu kritisieren bleibt dabei, dass DICE und Publisher EA, die Chance ungenutzt lassen aus dem unverbrauchten 1. Weltkriegs-Szenario ein wirklich neues Shooter-Erlebnis zu entwickeln. 

Battlefield 1
Release:
21.10.2010
Entwickler: DICE, Publisher: EA,
Plattformen: XBox One, PS4 und PC