Stormzy, Grime, London

Die britische Hauptstadt ist ein Quell origineller elektronischer Musik. Garage- und Dub-Sounds aus London bieten auch in Berliner Club-Lineups eine willkommene Abwechslung. Man mische diese rauen Produktionen mit Mut zum Breakbeat mit silbenreichen MCs und man nährt sich: Grime.

Das ist nicht nur das englische Wort für Schmutz, sondern auch eine energetische Form britischer Sprechgesangsmusik, die schleichend übernimmt, ohne große Lorbeeren zu erwarten – obwohl Kanye West und Drake erklärte Fans sind. Während Superstar Skepta im nördlichen Tottenham die Szene bethront und Urvater Wiley den belebten Untergrund im Osten überblickt, erzählt ein junger Hüne mit wachsendem Erfolg aus seinem Südlondoner Milieu. 23 Jahre jung, knapp zwei Meter – Stormzy ist eine eindrucksvolle Gestalt. Dieser Eindruck verstärkt sich, wenn er den Mund öffnet. Die elektronischen Instrumentals klingen zeitgemäß, der druckvolle und komplexe Vortrag seiner selbstbewussten Textwände unterscheidet sich aber drastisch von den Mumblecore- und Trap-Flows, die in den Staaten aufgenommen werden. Mit der YouTube-Serie „Wicked Skengman“ begann er 2013, auf kanonische Grime-Beats zu spitten. Statt Musikvideos dreht er ungeschnittene Performances im Park. Im Februar erschien das lange erwartete Debütalbum „Gang Signs & Prayer“.

Live am DI 16.05. ab 20 Uhr im Astra Kulturhaus.


Fotocredit: Alex De Mora