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[030] hat sich am Samstag unters Partyvolk gemischt und war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Kollege Franz Mangel fing einen CSD-Moment ein und den möchten wir euch gerne zeigen. Das Video fängt die Stimmung großartig ein und zeigt das Feiervolk in Ekstase beim, nunja, Regentanz. Schaut euch das Video an! 

Tragischer Zwischenfall beim CSD

Feucht-fröhlich: Der CSD 2018 war genauso, man kann das ruhig wörtlich nehmen. Der CSD ist für Überraschungen gut. Auch 2018. Zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor kam es zu einem spontanen Ereignis der besonderen Art. Jemand hatte auf der Straße des 17. Juni einen Schlauch an eine Laterne gehängt. Warum auch nicht. Woher das Wasser kam wusste keiner, war aber auch egal. Tanzen im Regen geht immer: vor allem wenn Backofen-Temperaturen sind. Der Unbekannte sorgte für eine spontane Erfrischung und dem Spektakel schlossen sich sofort zig Leute gerne an. Mehr im Video. Um 19.30 Uhr löste die Polizei den CSD auf, das drohende Unwetter sprengte die Party. Kam zwar nicht, aber vorbei ist vorbei. Die meisten liefen Richtung Hauptbahnhof, wo es natürlich zu vollen Zügen kam. Dabei wollten sie doch nur in vollen Zügen den CSD genießen. Ein tragischer Zwischenfall ereignete sich am Samstag auf der Straße des 17. Juni. Ein 33-Jähriger Partygast brach plötzlich zusammen. Andere Gäste versuchten ihn wiederzubeleben, aber erfolglos. Der Mann starb. Eine Obduktion soll jetzt die Ursache klären. Wir bleiben dran.

Lest unten unsere Story zum CSD mit allen Fakten

 

Die Story zum CSD: Der [030]-Vorbericht – nachher ist man immer schlauer

Die Regenbogenfahnen wehen, die Hitze brennt aufs Haupt und die Stadt schwitzt. Das heißt es ist CSD. Zum 40. Mal startet er – mit dabei Stars wie DJ Felix Jaehn, MIA und ESC-Siegerin Netta aus Israel.Weltstar-DJ Felix Jaehn hat sich gerade geoutet. Er ist bisexuell. Da passt er jetzt perfekt auf den CSD. Eine crazy Karawane aus Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen, Transgendern, Intersexuellen und queeren Leuten – und ganz vielen Heteros – tobt Samstag durch Berlin. Wer sensible Ohren hat, hat’s schwer am Samstag: Eine Million Leute werden zum CSD erwartet.  Die schrille Sause feiert ein Jubiläum und steigt zum 40. Mal. Bei Backofen-Hitze wie in der Sahara geht es ab. Viel Trinken kann helfen, aber das steht ja sowieso an. Wenn auch in Form von Alkohol. Das Ganze ist wie jedes Jahr eine große Party, die aber ein wichtiges Anliegen hat: Toleranz, Respekt, gleiche Rechte für alle. Um 12.30 Uhr startet die Parade am Ku‘damm Ecke Joachimsthaler Straße. Diesmal können die Macher einen fetten Rekord verbuchen: Noch nie haben sich so viele Wagen und Gruppen zum CSD angemeldet, wie in diesem Jahr. Wir wollen euch zwar nicht mit Zahlen nerven, aber nur mal so, damit ihr einen Eindruck habt: 70 Wagen, 45 Gruppen, 62 Vereine und Firmen. Als wäre das nicht genug, gibt’s neben dem Rekord eine Neuheit. Zum ersten Mal geht es über Augsburger- und Nürnberger Straße. Beim Ziel bleiben sich die Veranstalter treu, das Ganze endet am Brandenburger Tor. Vorher müssen die Leute sechs Kilometer laufen, bevor sie das Finale erreichen. Dann dürfen sie bis Mitternacht feiern – wenigstens die, die den ganzen Tag in der Hitze aushalten und abends genug Power haben, durchzumachen.

Christopher Street Day, Berlin, 2012, Wikimedia Commons

Schöne Karte. Foto: © CSD Berlin

Menschen und Mucke

Berlin wird zum Regenbogen. Samstag wird’s laut und schrill. Ein Mix aus Menschen und Musik wartet auf CSD-Anhänger. Der CSD überträgt live ab 15.45 Uhr auf Facebook, YouTube und Instagram. Zum Umzug: Die Macher teilen die Demonstration wieder in zwei Blöcke: einen für Fußgruppen und »leisere« Fahrzeuge, dahinter einen »lauten« für die großen Trucks mit den fetten Bässen. Apropos Musik: Nicht nur Felix Jaehn ist am Start, ab 21 Uhr steht er zusammen mit MIA auf der Hauptbühne vor dem Brandenburger Tor. Auch Netta ist dabei. Netta wer? Die Siegerin des Eurovision Song Contests gewonnen. Mit einer Manga-inspirierten Performance begeisterte die 25-Jährige den ganzen Kontinent und holte den Sieg für ihre Heimat Israel. Die israelische Sängerin hatte beim Eurovision Song Contest im Mai in Lissabon mit ihrem Anti-Mobbing-Song »Toy« und einer außergewöhnlichen Performance den Wettbewerb gewonnen. Big Freedia, »Queen Diva of Bounce«, gefeatured wurde sie bereits von Stars wie Beyoncé, Drake, Diplo und RuPaul, ist auch dabei. Und Eloy de Jong, den die Älteren noch als Sänger der 90er-Jahre-Band Caught in the Act kennen. Mit seinem Debüt gerade Platz 3 in den offiziellen Albumcharts sowie Platz 1 in den Schlagercharts in Deutschland.

Rechts und homosexuell: wie geht das?

Beim CSD wird auch US-Botschafter Richard Grenell mitlaufen. Ein politischer Hardliner, trotzdem ist es für ihn und andere Politiker wie Alice Weidel oder Jens Spahn offenbar kein Widerspruch, erzkonservativ und homosexuell zu sein. Die AfD darf nach Angaben der Veranstalter nicht mit einem Stand, einem Wagen oder als Gruppe bei der schwul-lesbischen Parade zum Christopher Street Day teilnehmen. Zum Glück sind nur die Netten dabei, wie die evangelische Kirche, die schickt wieder einen Truck unter dem Slogan »Liebe tut der Seele gut«. Zur Geschichte: Der Christopher Street Day erinnert an die Vorfälle rund um den 28. Juni 1969 in der »Stonewall Inn«-Bar an der New Yorker Christopher Street. Nach einer Polizeirazzia in der Schwulen-Bar demonstrierten Schwule und Lesben gegen Polizeiwillkür. Was 1979 in Berlin mit 400 Teilnehmer*innen begann, zog im vergangenen Jahr 400.000 Menschen nach Berlin. Das diesjährige Motto: »Mein Körper – meine Identität – mein Leben!«. Die Forderungen der Communities sollen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit getragen werden. Die Berliner CSD-Demo ist historisch gewachsen eine Mischung aus politischer Demonstration und ausgelassener Parade voller widerständiger, entschlossener und fröhlich-rebellischer Menschen.

Mehr Infos zum Programm findest Du hier!