Millionen von Klicks auf Youtube, ebenso viele Streams auf Spotify: Kim Petras wird in den sozialen Medien als neue Pop-Prinzessin gefeiert. Während ihrer Welt-Tournee liefert sie auch Berlin einen kleinen Besuch ab. Was jedoch wenige wissen: die gebürtige Kölnerin erhielt bereits vor vierzehn Jahren weltweite mediale Aufmerksamkeit.

Mit Pop an die internationale Spitze

Eigentlich ist Musik aus dem Bubblegum-Mainstream- Bereich nicht so unser Ding, doch das Talent und der Werdegang dieser Frau haben mehr als überzeugt. Kim Petras bietet ihren Fans alles was das Pop-Herz begehrt. Durch eingängige Songs mit 90’s Charakter und kitschigen Musikvideos, trägt sie den Ruf in den Fußstampfen von Britney Spears, Madonna und Co. zu stecken. Das letzte Mal wurde so viel Plastik, Pink und Glitzer in einer Produktion von Aqua, oder Shirin David verwendet. Dennoch scheint das Ergebnis zu gefallen, denn die 27-jährige darf zu ihrem Song „Heart to Break“7,7 Millionen Aufrufe, sowie 3 Millionen monatliche Hörer auf Spotify verzeichnen. Sieht man das aufstrebende Sternchen in ihren Videos und Interviews, lässt sich nichts von ihrer turbulenten Vergangenheit vermuten. Kim wurde nämlich als Junge geboren und musste sich ihren Platz im Musikbusiness hart erkämpfen.

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Von Stern-Tv an die Charts

Kim Petras wurde ursprünglich unter dem Namen Tim in Köln geboren. Schon im Alter von zwei Jahren wollte sie ausschließlich „Mädchenkleidung“ tragen. Dass ihr Authentizität am Herzen liegt, bewies sie bereits in ihrer Kindheit, denn die anfängliche Sorge der Eltern und die Blicke der Nachbarn konnten ihr Vorhaben nicht unterbinden. Nach Konsultationen bei Ärzten und Therapeuten stand fest: Kim ist transsexuell. Noch vor dem Einsetzen der Pubertät erhielt sie eine Hormontherapie, die ihre körperliche Entwicklung zum Mann aufhielt. Aufgrund dessen trat sie 2006 bei Stern Tv auf und wurde ein Jahr später durch die VOX-Reportage „Mann oder Frau?“ deutschlandweit bekannt. Nach ihrer geschlechtsangleichenden Operation mit gerade mal 16 Jahren, erhielt sie internationale Berühmtheit als jüngste Transsexuelle weltweit, die einen solchen Eingriff hat machen lassen. 

Musik ohne Schubladendenken

Ebenso wie für Kim immer feststand, dass sie weiblich ist, gab es für sie keinen Zweifel daran, dass sie Musik machen möchte. In ihrer Jugend schrieb sie erste Songs mit englischen Texten und stellte diese online. Als es darum ging die aufblühende Karriere weiter zu pushen, gründete sie ihr eigenes Plattenlabel „BunHead Records“. Unabhängigkeit steht für sie an erster Stelle, nachdem sie im Musikbusiness durch ihre Queerness Ausgrenzung erfahren hat. Produzenten warfen ihr vor ihre Sexualität wäre gegen Gott, oder sie würde diese für steigende Aufmerksamkeit ausnutzen. Wieder andere wollten sie in eine Schublade stecken. Sie persönlich will einerseits für die LBGTQI*-Community als Botschafterin fungieren, jedoch nicht im Schatten ihrer Transsexualität stehen. Ihre Musik ist das, wofür sie in den Köpfen der Menschen hängen bleiben möchte. Ihre „Clarity-Tour“ ist hierfür doch ein guter Anfang. 

Kim Petras I Metropole Berlin
29. Januar, 19:00 – 23:00
Nollendorfplatz 5
10777 Berlin

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