Wochenrückblick, 030, 2018

Mit unseren Musik – und Kulturtipps seid ihr eh schon immer gut informiert. Damit ihr aber auch nicht verpasst, was es sonst noch Wichtiges in Berlin gab, liefern wir euch jeden Freitag unseren Wochenrückblick.

Hier könnt ihr alle Geschichten nachlesen, die uns in der zurückliegenden Woche beschäftigt haben, egal ob aus Politik, Kultur oder in den sozialen Netzwerken.

Silvester-Wholecar von 1UP

Zum Start ins neue Jahr hat die 1Up-Crew schon mal gut vorgelegt, was waghalsige Grafitti-Actionen anbelangt. Kurz nach Mitternacht nahmen etliche Sprayer Kurs auf das Schlesische Tor und produzierten in der Standzeit einer Bahn mal eben ein 1Up-Wholecar. Während der Großteil der Berliner noch mit Raketenschießen beschäftigt war, fuhr der frische bemalte Waggon dann auch schon weiter. Man darf gespannt sein, welche Stunts die 1Up-Leute dieses Jahr noch auspacken werden.

Der Privatclub ist von der Schließung bedroht

In Kreuzberg gibt es viele tolle Clubs die Musikern, die noch nicht im völligen Mainstream angekommen sind, Möglichkeiten für Live-Auftritte geben. Auch der Privatclub ist einer von diesen Locations. Gerade junge Künstler bekommen hier Möglichkeiten sich zu präsentieren, wie zum Beispiel die Lazy Lizzard Gang, die dort ihren ersten eigenen Live-Auftritt hatte. Allerdings hat der Club Ärger mit den neuen Vermietern, den Samwer-Brüdern. Die Rocket Internet Gründer, mit Firmen wie Jamba (Crazy Frog), Zalando und Delivery Hero reich geworden, wollen das Gebäude in der Skalitzer Straße scheinbar für profitablere Geschäfte, als die Vermietung an eine Kultureinrichtung nutzen. Die Miete ist schon mal raufgefahren worden. Bezirksbaustadtrat Florian Schmidt (Grüne) äußert sich gegenüber dem Tagesspiegel bestürzt: »Es ist erschreckend, wie die Samwer-Brüder oder andere Tech-Unternehmen die Stadt kaufen und angestammte Nutzer gekündigt werden.« Seine Worte in unseren Ohren. Wir hoffen trotz mächtiger Gegner dennoch, dass sich der Privatclub an seiner aktuellen Stelle halten kann. Einen ausführlicheren Bericht, zum Stand der Dinge, findet ihr im Tagesspiegel.

Berlin führt Müll-Detektive ein

Wie viele andere Großstädte hat auch Berlin mit Müll zu kämpfen. Dem soll jetzt mit einem Projekt namens „Saubere Stadt“ entgegengewirkt werden. Da es in Berlin keine einheitlichen Strafen für diverse Verstöße gegen die richtige Entsorgung von Müll gibt, soll im Rahmen des Modellversuchs die Berliner Stadtreinigung für saubere Flächen sorgen. Stärkere Kontrollen sind dabei die erste Maßnahme. Hierzu ziehen sogenannte „Waste-Watcher“ in der Stadt umher und halten Ausschau nach dem verbotenen Vermüllen der Stadt. Wer dann beispielsweise seinen Müll im Park liegen lässt oder Hundekot nicht ordnungsgemäß entfernt, wird von den Waste-Watchern zur Verantwortung gezogen. Mehr Informationen zu den neuen Bestrebungen, die Stadt sauber zu halten, lest ihr bei den Kollegen der Berliner Zeitung.

Johnny Knüppel sammelt Geld via Crowdfunding

Das Johnny Knüppel ist ein künstlerischer, kreativer Freiraum in Kreuzberg. Damit dieser unabhängige Ort weiter bestehen bleiben kann, sammeln die Betreiber Geld mittels einer Crowdfunding-Kampagne. Über sich selbst sagt das Johnny Knüppel: »In Ermangelung positiver Utopien suchen wir ein System zu kultivieren, was in der Lage sein wird, die auseinander driftenden Wahrheiten gesellschaftlicher Ordnungssysteme auf ihre Tauglichkeit im Raum schwereloser Schwachsinnigkeit zu untersuchen.« Wer das Projekt bei startnext unterstützen will, kann dies hier tun.

Schwarzfahren soll keine Straftat mehr sein

Manche Bäume schlagen komische Wurzeln: Die vermehrten Ausbrüche aus der Vollzugsanstalt in Plötzensee haben eine Diskussion darüber angeregt, wie sinnvoll es ist, Schwarzfahren weiterhin als Straftatbestand zu behandeln. Schwarzfahrer, die wiederholt erwischt werden und die Geldstrafe nicht zahlen, können derzeit mit einer Gefängnisstrafe belegt werden. Auch die entfolhenen Häftlinge saßen wegen nicht bezahlter Geldstrafen ein. Der Deutsche Richterbund fordert, dass diese Regelung überdacht werden soll, da das aktuelle Vorgehen einen großen bürokratischen Aufwand bedeutet und Gefängnisaufenhalte den Steuerzahler viel mehr Geld kosten, als der tatsächlich entstandene Schaden. Einen ausführlichen Bericht gibt es beim RBB

Bis nächsten Freitag.

Eure [030] Redaktion