Während der 1920er Jahre erlebte Berlin eine goldene Ära, eine Zeitepoche der Entspannung nach dem 1. Weltkrieg. Das Volk kann nach den Schrecken des Kriegsgeschehens erneut aufatmen und sich wieder dem Genuss zuwenden.
Nach dem finanziellen Entsetzen der Hyperinflation wird die Währungsreform eingeleitet, die Bevölkerung schöpft neue Hoffnung. Nicht nur kehrt in den Goldenen Zwanziger Jahren die Normalität zurück, nach und nach gibt es erneut Arbeitsplätze für viele Personen. In der Industrie und Wissenschaft gelingen den Forschern und Unternehmen aufsehenerregende Fortschritte, die zu einem Aufschwung führen. Dergestalt gehen die Anhänger der Kunst, Musik und Literatur neue Wege und suchen sich progressive Ausdrucksmöglichkeiten.
Das goldene Zeitalter in Berlin erleben
Nach der pompösen Kaiserzeit setzen die Architektur und Malerei auf sachliche Themen und Schwerpunkte. Die Presse festigt ihre Stellung als Meinungsmacher und deklariert neue Trends. Speziell das Berliner Nachtleben blüht auf und erreicht ungeahnte Höhepunkte. In den glamourösen Jazz-Lokalen, Revuen und Tanzpalästen wird ein frivoles Lebensgefühl zelebriert. Der lebhafte Charleston kommt in Mode und die Tanzflächen erbeben zu seinem Rhythmus. Frauen schneiden sich ihre lange Zöpfen ab und erregen Aufsehen mit frechen Kurzhaarfrisuren. Der Bubikopf steht für die Emanzipation der Geschlechter, genauso wie die luftigere Mode ohne einengende Korsetts. Frauen rauchen nun extralange Zigaretten und tanzen die ganze Nacht, in kürzeren Kleidern als jemals zuvor.
Der Tanz auf dem Vulkan
Mit den 1920er Jahren wuchs die Berliner Vitalität, die Stadt wollte nur tanzen und das Leben ohne Einschränkungen genießen. Das legendäre Luxushotel Adlon lud zum Tanztee ein und die Gäste strömten in Scharen dorthin. Zwischen den beiden Weltkriegen begann ein Tanz auf dem Vulkan, der leider nur einige Jahre dauern sollte, bevor Hitler an die Macht kam. Plakate aus dieser Zeitepoche zeigen leicht bekleidete Schönheiten, die sich in überdimensionierten Champagnergläsern drapieren. Die rauschende Lebenslust zieht die Besucher in Strömen in die Nachtlokale, am Kudamm treffen sich Filmstars, Wirtschaftsbosse und die Unterwelt im einstigen ‚Kakadu‘. Zwar war die Stimmung frivol, aber deutlich weniger offensiv als in der heutigen Zeit. Einen guten Überblick über das damalige Geschehen zeigt die folgende Karte von Sky.de. Dort werden bedeutende Orte in Berlin zum Ende der 1920er Jahre dargestellt, darüber hinaus gibt es spannende Informationen zu den wichtigsten Locations aus Serien, Drehorten und den historischen Plätzen.
Besucheransturm auf Berlin
Die neu erweckte Lebensgier zieht Besucher aus ganz Deutschland und der weiten Welt nach Berlin, die an dem ausgelassenen Geschehen teilhaben möchten. Eine erste Einführung begann oft mit einer Stadttour. Los ging es bei der Siegessäule, vorbei am Reichstag und dann weiter zum Brandenburger Tor. Im Anschluss führte die Fahrt an den Linden entlang zum Dom und Lustgarten, dann hinüber zum Roten Rathaus und von dort zum Stadtschloss. Ein weiterer Besichtigungspunkt war das Schauspielhaus mit seinen beiden Domen. Europas erste Ampel wurde am Potsdamer Platz bestaunt, hier regelte diese den stetig wachsenden Verkehrsstrom. Wer sich keine Tour mit dem Automobil leisten konnte, der musste zu Fuß gehen. Aufgrund der weiten Ausmaße von Berlin, dauerte ein Erkundungsspaziergang schnell mehrere Stunden. Nachdem tagsüber die Stadt erkundet wurde, ging es abends mit Theater-, Tanz und Showvergnügen weiter.
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Quelle: mothgirlwings.tumblr.com
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