Das Berlin Independent Filmfestival findet vom 25. bis 29. Februar im Babylon Berlin statt und zeigt deutsche und internationale Independet-Filme. Über alle Genres hinweg erwarten euch hochkarätigen Low-Budget Werke.

Independent statt Berlinale Hick Hack

Wer keine Lust auf das Berlinale Hickhack hat und sowieso lieber Filme abseits des Mainstream guckt, der sollte sich das Berlin Independent Filmfestival fett in seinem Kalender markieren! Das Festival findet bereits zum 11. Mal statt und gilt als das europäische Epizentrum der unabhängigen Filmszene für Low-Budget-Produktionen aus aller Welt. Das hochkarätige Programm soll vor allem neuen Filmemachern eine Plattform schaffen. Eine Plattform die zeigt, dass auch mit kleinem Geld große Werke geschaffen werden können. Das Festival läuft zwar parallel zur Berlinale, findet aber trotzdem unabhängig von ihr statt. Doch natürlich kommt es auch der Independent-Branche zu Gute, wenn die internationale Filmszene gleichzeitig in Berlin zu Gange ist. Smart. Geschickt verbindet das Festival einerseits die Verpflichtung zu einem Filmszene-Ideal, das sich unabhängig vom Mainstream machen will. Und andererseits trotzdem einen Markt schafft, auf dem sich die Independent Filmszene weltweit verknüpfen kann, um ihr Potenzial auch finanziell zu pushen.

Vorhang auf! Foto: Felix Mooneeram auf Unsplash

Low Budget at its best

Das Programm ist in 10 Blogs eingeteilt. Pro Tag gibt es zwei Blogs mit je vier bis sechs Filmen. Dabei sind alle Genres vertreten. Egal ob Doku, Kurzfilm, Science Fiction oder Musikvideos. Darunter finden sich auch Filme berühmter internationaler und deutscher Regisseure. Wer also befürchtet, er bekommt hier keine ordentliche Qualität, dem sei gesagt: hab keine Angst!  Und außerdem: auch auf der hochgelobten Berlinale liefen schon äußerst fragwürdige Filme. Mainstream garantiert also auch keine filmischen Ergüsse außergewöhnlichen Talents. Das Programm klingt bisher sehr vielversprechend. Hier eine kleine Auswahl für euch: Tag eins startet unter anderem mit einem vielversprechenden deutschen Film. „Die Tat ist der Feind des Gedankens“ von Moritz Draheim. Draheim erzählt hier die Geschichte eines Sohnes, der am Sterbebett seines Vater von seiner Kindheit eingeholt wird. Ein spannende Untersuchung zum Familiengedächtnis, in der das Unbewusste an die Oberfläche gelangt. Und es zeigt sich, dass das Schicksal oft beeinflussbarer ist, als man meint: „Bis Sie das Unbewusste bewusst machen, wird es Ihr Leben lenken und Sie werden es Schicksal nennen. „- CG Jung.“

Handy musste nicht abkleben. Foto: © Igor Ovsyannykov auf Pixabay

Eine Auswahl an Filmdelikatessen

Ferner geht der deutsche Filmemacher Julien Pohl mit seinem mehrfach ausgezeichnetem Werk „I do me“ an den Start. Hier erzählt er die Geschichte eines großen Kampfgeistes in poetischen Bildern. Es geht dabei um den Glauben an sich selbst und den Mut seine eigenen Träume zu verwirklichen. Empfehlenswert ist ferner die Doku „Between Two Walls“  von Amir Ovadia Steklov. Hier fragt er danach, wie es sich heute als Jude anfühlt in Berlin zu leben. Mit welchen Zuschreibungen werden sie heute in Berlin konfrontiert und was bedeutet das für das Zusammenleben? Außergewöhnliches erwartet euch mit der 30minütigen Doku „Unsurfed Afghanistan“ von Nico Walz. Er will zeigen, dass Afghanistan mehr als Krieg und Terror ist. Und entwickelte einen Roadmovie über drei junge Männer, die auf der Suche nach der perfekten Welle in einem vom Krieg gezeichneten Land sind. Independent ist das in jedem Fall! Den Arthouse-Lover und Literaturnerds unter euch sei „Goethes Faust“ von Karsten Pruehl ans Herz gelegt. Lasst euch verzaubern vom Sturm und Drang des 21. Jahrhunderts. Der definiert den Klassiker ganz neu. Und natürlich gibt es noch viel mehr Großartiges, dass ihr euch zu Gemüte führen könnt. Zögert nicht lang, die Tickets sind begrenzt. Also ran an die Kunst!

 

Berlin Independent Filmfestival | Babylon Berlin
25. bis 29. Februar 2020 | täglich ab ca. 18 Uhr
Rosa-Luxemburg-Str. 30
10178 Berlin
Hier geht’s zum Programm.