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«Wo ist denn jetzt schon wieder dieser blöde Schlüssel?» Geht es euch auch oft so? Ständig auf der Suche? Wie der Zufall so will, flatterte kürzlich eine vermeintlich smarte Lösung des Problems auf unseren Redaktionstisch. Und das gleich in zwei verschiedenen Versionen: als tileMate und tileSport. 

Kurz nochmal das Problem umreißen. Ihr kennt das: Nachts, vor der Wohnung, mit einem im Kahn. Oder  morgens, in der Wohnung, vor verschlossener Haustür, weil man am Abend ne ganz tolle neue Idee hatte, wo man den Schlüssel zur Abwechslung mal hinlegen könnte. Neue Wege. Neue Perspektiven, ihr kennt das. Blöd nur, wenn man sich eben tags darauf an nichts mehr erinnert. Wäre es in solchen Momenten nicht schön, wenn es ’ne sinnige Lösung gäbe, das Problem aus der Welt zu schaffen? Eine, die übrigens auch gleich das Handy findet, oder das Fahrrad, den Rucksack, das Portemonnaie? Zeit würde man sparen, denn laut tile Hersteller sucht der durchschnittliche Mensch 60 Stunden im Jahr verlegte Dinge. Was man in dieser Zeit alles machen könnte, wenn man stattdessen nur einen Klick weit vom Finden entfernt wäre. Vorausgesetzt das Gesuchte ist nicht weiter als 30 Meter entfernt. Darüber hinaus wird es mit der Bluetooth Verbindung, über welche die Tracker mit dem Handy und folglich der darauf installierten tile App (hier als Download: iPhone/Android) verbunden sind, schwierig. Es sei denn man nutzt die Community Option, denn jeder tile Nutzer erweitert den Suchradius und kann Verlorenes für dich finden. Mein Gott, eigentlich kann man mit den Dingern alles finden. Sofern es denn genügend Fläche besitzt, um seinen Bluetooth verbundenen Begleiter, entsprechend Platz zu bieten. Passenden Klebestreifen gibt es als Zubehör. Und ja, man kann auch sich selbst finden oder andere oder wiederum andere finden dich. Das wäre dann die dunkle Seite der schönen Trackerwelt.

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Wer suchet der findet: Schöne Neue Trackerwelt.

Die dunkle Seite des Machtmissbrauchs?

Ein bisschen creepy finden wir diese ‚Ich weiß, wo du dich gerade rumtreibst‘ – Vorstellung schon. Was gibt es nicht alles für schreckliche Missbrauchsmöglichkeiten. Ein populäres Beispiel: die CIA ist an einer Firma beteiligt, die wiederum über Mittelsmänner an der Entwicklung der Pokéman GO App mitgearbeitet hat. Das die VR Pokémons überproportional oft vor Regierungsgebäuden nichtamerikanischer Länder zu finden sind, folglich die Suchenden mit ihren Kameras zu erstklassigen Spionagefilmern werden, übrigens an Orten an den das Filmen explizit untersagt ist, mag unter den Punkt ‚Verschwörungstheorien‘ fallen (schöne Kommentare zu dem Verdacht finden sich hier), verwandelt aber den bitteren Beigeschmack solcher Apps nicht gerade in süßlichen Genuss. Dennoch nutzen Millionen User dieses Spiel. Ihnen scheint egal, wer was mit ihrer Daten macht. Bißchen Big Brother geht immer. So what! Da allerdings unser tile Gadget Funktionen zum tracken nutzt, die jedes Handy – und damit die meisten der populären Apps von Facebook, Google & Co locker aus der Hüfte schütteln – Standortbestimmung ist nur ne „Kleinigkeit“ – ist die erwähnte Pokémon GO Problematik (sofern es sie denn gibt, konspirier, konspirier) natürlich ein ganz anderes Kaliber. Tschuldigung lieber Tracker, dass wir dich da reinziehen. Kommste schnell wieder raus. Haste ja eigentlich nichts mit zu tun.

Produktvideo des Herstellers:

https://youtu.be/dxyajtakhPg

Wie funktioniert’s?

Gut. Weiter im Test. Hat man sich die tile App heruntergeladen und seinen Schlüssel oder sein Telefon in dieser hinzugefügt, ist alles Wichtige erledigt. Braucht ihr nichts mehr zu machen. Nun heißt es: Abwarten. Bis zu dem Moment, wo alle Taschen durchsucht sind – idealerweise die eigenen – und man auf seine neue Suchhilfe angewiesen ist. Vermisst ihr den Schlüssel, nimmt man sein Handy zur Hand und lässt sich in der App anzeigen, wo sich der Schlingel versteckt hat. Durch Aktivieren der Suchfunktion beginnt der tile Anhänger sofort und unüberhörbar im Pacman Style zu piepen. Befindet man sich in dem anfangs beschrieben 30 Meter Radius steht dem Finden somit nichts mehr im Wege. Sucht man wiederum sein Handy, genügt ein kurzer Doppelklick auf seinen tile – egal ob Sport (grau, robuster mit doppelter Reichweite und zweifacher Lautstärke) oder Mate (weiß, schick und filigraner) – und das Mobilfunkgerär beginnt zu klingeln. Übrigens auch, wenn es sich im Lautlosmodus befindet. Parallel dazu kann man natürlich auch über seine tile Account auf einer Karte schauen, wenn man es etwas kartographischer wissen möchte. iPhone Nutzer kennen diese Funktion von Find my Phone. Praktisch auch, wenn man eines dieser kleinen (und sehr leichten) Geräte unter seinen Fahrradsitz geklebt hat, um dieses bei einem Diebstahl – kann in Berlin passieren – besser oder überhaupt orten zu können. Wenn man dann noch ein Zweitfahrrad (oder einen Mietroller) in der Nähe hat, kann die Verfolgung losgehen. Aber auf den Abstand achten, sonst war es das.

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Lieber in schick oder in robust: der tileMate oder der tileSport Tracker. – Foto: © [030] Magazin

Wie is?

Wir hatten tileSport und tileMate nun für einige Wochen im Einsatz. Blöderweise aber in dieser Zeit weder einen Rausch mit anhängendem Schlüsselverlust, noch einen Fahrraddiebstahl oder sonstige Verluste zu vermelden. Meistens fiel uns das Gerät auf, wenn wir drauf saßen und auf einmal der Alarm losging, wenn wir von der einen auf die andere Pobacke (die mit dem Schlüsselbund) rutschen. Kurze Schreck, dann war klar, dass alles an seinem Platz ist. Das Wissen drum, im Fall der Fälle bestens vorbereitet zu sein, hat uns aber schon ungemein entspannt. Sollte ein solcher Fall eintreten, werden wir euch davon berichten. Oder um Hilfe bitten, denn vielleicht seid ihr bis dahin auch Teil der tile Community. Schaden tut es sicher nicht. Solange man nicht für eine nichtamerikanische Regierung arbeitet.

Mehr zu tileMate und tileSport:
www.thetileapp.com

Übrigens ist ein dies redaktioneller und kein gesponserter Post.
Mehr zu unseren Gadgetcheck-Anfordeungen lest ihr unten in der Autorenbox.

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