Bread and Butter, Jerome Boateng, by Zalando, Instagram, Talk, kristian egelund, Mode, Fashion, Bread&&Butter, Berlin 030, credit, Jonas Lindstroem

Vor ein paar Jahren wurde legte Bread&&Butter eine krachende Bruchlandung in die Insolvenz hin. Irgendwie hatte niemand mehr Lust auf eine „Messe für Alltagskleidung“, shoppen konnte man ja online. Dann schnappte sich Modegigant Zalando das Ding und machte aus der Bread&&Butter eine Mischung aus Konzert, Modenschau und Party.

Lass‘ dir die Butter nicht vom Brot nehmen

Bread and Butter by Zalando, Instagram, Talk, kristian egelund, Mode, Fashion, Bread&&Butter, Berlin 030

Foto: © Kristian Egelund

Nur Kleider holen ja niemanden mehr vom Sofa, deswegen fährt Zalando größere Geschütze auf. Auf der Messe sind über vierzig Marken mit dabei, von groß bis klein, von A wie Adidas bis W bis Weekday: Jeder hat nur für die Bread&&Butter eigene Kollektionen entwickelt, die es nur vor Ort gibt. Generell lautet das Motto auf der Messe: Individuell, digital und exklusiv. Alles soll wie beim Onlineshopping funktionieren, also vom Laufsteg in den Einkaufskorb. Dabei geht es sehr undeutsch zu:  Wo in den USA oder Japan schon eine Packung Kaugummi oder der Latte To-go mit einem sanften Stupser einer Kreditkarte gezahlt werden, verlassen sich die meisten Deutschen dann doch auf Hartgeld und Scheine.  Aber nicht auf der Bread&&Butter, da zählt nur Plastik. Nichtmal tragen muss man seine Einkäufe – man gibt seine Tüten beim DHL Point und bekommen alles vor die Tür. Wie bei Zalando also.

Skaten mit Vans, Klettern mit North Face

Für die Mode von morgen reicht es nicht, die Kreditkarte auszupacken. North Face, die Outdoor-Marke der Stadtparks, lässt alle Willigen, die eine der Limited-Edition Nuptse Jacken begehren, die Kletterwand hochkraxeln. Dagegen ist der Skate-Workshop von Vans, in dem man je nach Level entweder das Stehen auf einem Board oder einen 360 übt, noch verhältnismäßig bodenständig. Noch friedlicher geht es bei Timberland zu, wo gemeinsam gebatikt wird. Aber es geht ja nicht nur um Mode, es geht ja auch um die Zukunft (der Mode): Auf sogenannten Paneltalks wird rege darüber diskutiert, wie Instagram die Modeindustrie verändert, wie man Social Media für seine Karriere nutzen kann und sogar der ehemalige Diffus-Twitterer Jaden Smith gibt seinen Senf zum Thema Nachhaltigkeit dazu. Und dann gibt es ja noch die Modenschauen – wobei die nicht mehr so ganz zu trennen sind von DJ-Event und Konzert: Da rappen Eunique und Princess Nokia, Yung Hurn nuschelt ins Mikro und DJs aus aller Welt legen auf. Ob das interdisziplinäre Fashion-Spektakel jetzt nur der Konsumgipfel der verwöhnten Wegwerfgesellschaft ist oder ein Schmelztiegel von Mode, Musik und Kunst, scheidet die Geister. Aber viel zu sehen gibts auf jeden Fall.

Bread&&Butter
Arena Berlin, Eichenstraße 4, 12435 Berlin
31. August – 02. September
13.00 – Open End
Tickets gibts hier.

Foto: © Jonas Lindstroem