Naaz, Singer, Niederlande

Kurz vor Konzertbeginn im kleinsten Raum des Musik & Frieden in Kreuzberg. Einige Fans, zum Großteil weiblich und um die 20, warten bereits vor der Bühne. Instrumente sind zu sehen und am Mikrofonständer ranken Blumen empor. Einen Support Act gibt es heute nicht, ausschließlich Naaz und ihre Band treten auf. Wir sind live dabei.

Alle Blicke wandern gespannt nach rechts auf eine kleine Tür neben der Bühne. Drei junge Männer treten heraus und nehmen an Schlagzeug, Gitarre und Synthesizern Platz. Die Menge klatscht, kreischt und jubelt, als Naaz schließlich auf die Bühne tritt, um das erste Konzert ihrer ersten Solotour zu beginnen. Die Niederländerin ist 21 Jahre alt. Ihre langen braunen Locken trägt sie offen, so dass sie über ihre Oversized-Bluse fallen. Passend dazu trägt sie eine ebenfalls weite Hose und Cowboystiefel an den Füßen. Vielleicht um ein bisschen größer zu sein, als ihre 160cm. Ihr Gesicht weist kaum Make-Up auf, lediglich ein bisschen Mascara.

naaz

Naaz im Musik und Frieden | Foto: © Anny Bader / [030]

Ihre Augen strahlen. Ein ebenso strahlendes Lächeln liegt ihr auf den Lippen, während sich Naaz etwas schüchtern an ihr Mikrofon klammert. Bereit, die Songs ihrer neuen EP „the beautiful struggle“ und ihres Debütalbums „Bits of Naaz“ (2018) zu performen. Ihre Stimme klingt live genau wie auf Platte, vielleicht sogar noch etwas schöner, besonderer. Die Menge stimmt von Beginn an mit ein. Besonders die bekannten Songs wie „TAPED“, „Words“ und „damage :(“ werden bis zur letzten Zeile lauthals mitgesungen. Bei „Loving Love“, tanzt Naaz auf der Bühne herum und schwenkt dabei eine Pride Flagge, die ein Fan ihr vorher zugeworfen hatte. Über die Energie im Saal freut sich die Sängerin sehr. „I thought nobody would show up“, gesteht sie, „but I’m so happy you guys are here!“. Ausverkauft ist das Konzert zwar nicht, relativ voll und energiegeladen wirkt der Raum dennoch. Naaz bedankt sich abermals bei den Besucher*innen.

Ein Abend zum Wohlfühlen | Foto: © Anny Bader / [030]

Nachdem sie die Bühne kurz verlässt, ruft die Menge klatschend ihren Namen, bis sie schließlich gemeinsam mit dem Gitarristen für eine Zugabe zurückkehrt. Dieser hat seine E-Gitarre gegen eine schwarze Akustikgitarre getauscht. Zeit um ein weiteres Mal „TAPED“ zu singen, nur dieses Mal in einer Akustikversion. Blickt man sich in diesen letzten Momenten um, scheint für alle Anwesenden klar: ein perfekter Konzertabschluss.