Vor zehn Jahren veröffentlichten sie ihr Debüt „Gorilla Manor“. Diesen Herbst touren die Local Natives mit ihrem vierten Studioalbum durch Amerika und Europa und machten dabei am 3. Oktober Halt im Lido.

Kelcey Ayer (Gesang, Gitarre, Keyboard), Taylor Rice (Gesang, Gitarre), Ryan Hahn (Gesang, Gitarre, Keyboard), Matt Frazier (Schlagzeug) und Nik Ewing (Bass) schrieben die Texte für „Violet Street“ gemeinsam und blieben musikalisch ihrem Stil treu. Die fünf Jungs aus Los Angeles verbinden harmonisch klingende Indie-Rock-Melodien mit düsteren Vibes.

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Kelcey Ayer in seinem Element | Foto: © Nan Palmero/flickr

Cub Sport als Vorband

Die kleine aber feine Konzerthalle des Lidos war in rötliches Licht getaucht. Eine Discokugel, die mittig an der Decke hing, reflektierte das Licht in Form kleiner Punkte an die Wände. Zahlreiche Instrumente befanden sich, bereit gespielt zu werden, auf der Bühne. Als Support-Act spielte die australische Alt-Pop Band Cub Sport. Frontmann Tim Nelson fiel mit seinen Engelslocken und dazu passendem Stimmklang positiv auf. Mit ihrem Sound, der den Local Natives etwas ähnelt, brachten Cub Sport die Besucher in die richtige Stimmung. Ihr bekanntester Song „Hawaiian Party“ sowie ein Cover von Billie Eilish wurde von  der Masse mitgesungen.

Absolute Multitalente

Nach dem Umbau erschienen schließlich die Local Natives auf der Bühne. Das Konzert begann mit zwei der ruhigeren Songs von „Violet Street“. Schnell fiel auf, dass die Band aus wahrhaftigen Multiinstrumentalisten besteht. Lediglich Drummer Matt und Bassist Nik blieben bei einem Instrument, die anderen wechselten stetig. Mal sang Kelcey, mal Taylor. Darüber, wessen Stimme schöner klingt, lässt sich streiten. Beide zeigen ihr unglaubliches Talent auf der Bühne. Während des Singens spielt Taylor die meiste Zeit Gitarre, während Kelcey am Keyboard oder an den Percussions steht. Im Laufe des Konzerts stellen die beiden Ryan als ebenfalls wichtiges Mitglied der Band vor. Er schrieb einige der Songs und als auch er sich als Gesangstalent erwies, war die Menge überrascht. Stille herrschte im Raum, denn alle wollten Ryans Stimme lauschen.

Interaktion mit den Fans

Das gesamte Konzert über interagierten Taylor und Kelcey mit den Zuschauern. Beim Song „Sun Hands“ forderten sie die Menge auf, näher an die Bühne zu kommen. Als es kuschelig wurde, sprang Taylor von der Bühne und tanzte gemeinsam mit den Fans zu den sich wiederholenden Zeilen:

„And when I can feel with my sun hands
I promise not to lose her again“

Zum Track „When Am I Gonna Lose you“ erklärte Taylor, dass die Lyrics nicht so negativ gemeint sind, wie der Titel suggeriert. Vor einiger Zeit traf er eine Frau, mit der es für ihn zu schön war, um wahr zu sein. Er konnte es nicht glauben und prophezeite sich selbst, dass er bestimmt bald einen Fehler machen und sie verlieren würde. Er legte eine kurze Pause ein. Das gesamte Publikum blickte hoch zur Bühne, als er weiter sprach: „But now we’ve been married for a year and having a baby!“. Die gesamte Location jubelte und applaudierte. „Who Knows, Who Cares“ stand als letztes Lied auf der Setlist. Die Local Natives sangen gemeinsam mit dem Publikum. Zum Schluss verabschiedeten sie sich dankend mit dem Versprechen, im Anschluss beim Merch-Stand vorbeizukommen, was sie auch taten.