Frau, Sex, Feminismus, Gesellschaft, Porno, Film, 030, www.berlin030.de
Yoga in Reizwäsche? Foto: © CC0

Wer ficken will, muss fühlen | Pornos & Feminismus

So, jetzt ein Thema, das speziell ist. Pornos und Feminismus. Eine gesellschaftliche Debatte über das Bild von Frauen, das in Sexfilmen präsentiert wird, ist längst überfällig. Die Naturfreundejugend hat sich drum gekümmert. 

Wir geben es ja zu: Pornos und Feminismus, diese Kombi hatten wir auch nicht auf dem Zettel. Ein Tipp über eine Veranstaltung brachte uns dann drauf. Die Gender-Debatte geht also munter weiter. Das ist auch gut so. Denn nicht nur in der Politik oder im Showgeschäft gibt es eine Menge zu tun was die Gleichberechtigung von Frau und Mann angeht (die Frau haben wir an dieser Stelle bewusst als erste erwähnt). Die Pornobranche hat genauso ein Defizit in punkto Sexismus. Wie jetzt?, magst du fragen: Porno und Sexismus – darüber regt ihr euch auf? Ja! Denn es tauchen viele Fragen auf, wenn man sich mal kritisch mit den Filmen auseinandersetzt. Zum Beispiel warum die Frau fast immer in irgendeiner Weise erniedrigt oder dominiert wird. Das sind archaische Sichtweisen im Spiel, klar. Eine Rollenverteilung, wie es sie schon in der Steinzeit gab. Dieses Level haben auch in der Pornoindustrie die meisten Regisseure und Autoren noch nicht verlassen. Ihnen muss man helfen.

Komm‘ mal runter!

Porno, Film, Feminismus, Kultur, Politik, Gender, Frauen, 030, 030magazin, www.berlin030.de
Voll Porno. Aber fair. Foto: © Promo

Die Frage lautet: Können Schmuddelfilme und Feminismus voneinander lernen? Scheint ein Spagat zu sein. Bitte nicht wörtlich nehme. Aber müssen sich Pornos und Feminismus ausschließen – oder können sie voneinander profitieren? Unsere Freunde von der Naturfreundejugend Berlin setzen sich oft mit spannenden Themen auseinander, sie wollten auch die feministische Pornografie-Debatte nachvollziehen. Perspektiven beleuchten und neue Entwicklungen wie das Authentizitätsgebot und Ethical Porn aus der Nähe betrachten.

Kein Witz, sondern ein SPD-Antrag

So, haltet euch fest. Berliner SPD will feministische Pornos fördern. Das ist kein Witz, sondern ein Anttrag. Auf dem Landesparteitag im Sommer 2018 beschloss die SPD eine Filmförderung für feministische Pornofilme. Staatliche Finanzierung von feministischen Pornos, heißt das. Damit wir uns nicht falsch verstehen: „Feministisch“ steht nicht nur für Respekt gegenüber beiden Geschlechtern, sondern für gute und gerechte Produktionsbedingungen am Set sowie für die Darstellung sexueller Vielfalt. Von der SPD-Nachwuchsorganisation Jusos stammte auch der Antrag auf staatliche Förderung von feministischen Pornos, den dann der SPD-Parteitag beschlossen hat. Künftig sollen solche pornografischen Inhalte auch über die Mediatheken von ARD und ZDF verfügbar sein. Wogegen prompt Protest von der CDU kam.

Zum Schluss sei erwähnt: Nicht nur Porno und Feminismus können voneinander lernen, sondern auch Science-Fiction kann feministisch gedacht und gemacht werden! Vom 7.-9.12. gab es dazu eine eigene Veranstaltung – über genderlose Cyborgs zum Beispiel. Hier geht’s zu der Naturfreundejugend Berlin.

Hier geht es zu unserem Beitrag über Science-Fiction und Feminismus.

Foto: © CC0

 

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Werbung


Kultur

Vorheriger Artikel

Konzertrückblick: Käpt’n Peng und die Tentakel von Delphi am 13.12.18 in der Columbiahalle

Debatte um Silvester-Böller Einige Städte in Deutschland machen es bereits vor und haben für dieses Jahr das umfangreiche Abbrennen von Feuerwerkskörpern verboten. Auch Berlin wollte sich in diesem Jahr um dieses Thema kümmern, zumindest wurde es schon im Frühjahr viel diskutiert. Getan hat sich bisher allerdings eher wenig, die taz hat in einem Betrag noch einmal bei den zuständigen Politikern nachgehakt. Denn die rot-rot-grüne Koalition hätte sich einem Verbot längst annehmen können, bringt nun aber erst kurz vor Jahresende einen Entwurf ein, der es den Bezirken möglich machen soll, den Verkauf von Böllern einzuschränken. Dabei gibt es jedoch eine rechtliche Hürde, die dem Unternehmen direkt im Weg steht, denn das Sprengstoffgesetz ist eine Sache des Bundes und fällt somit gar nicht in den Arbeitsbereich der Bezirke. Ein großflächiges Verbot wird es in diesem Jahr also wohl nicht geben, vielleicht schafft man es ja vor dem nächsten Silvester ein wenig früher an das Thema heranzugehen.
Nächster Artikel

Ihr habt‘ einen Knall. Berlin und Böller. Der [030] Wochenrückblick

Gehe zuOben