Berlin. Graue Betonlandschaft. Ab und zu etwas Grün. Natur auf Sparflamme. Zeit sich mal wieder der richtigen Natur zuzuwenden. Passend dazu flatterte uns eine Einladung ins Postfach. Im Angebot: Ein 4-tägiger Kurztrip in die Berge um dem Stadtkoller durch natürliche Wucht entgegenzuwirken. Gastgeber: Das Family Spa Hotel Schneeberg im Südtiroler Ridnaun Tal. Nicht weit von Innsbruck, knapp hundert Kilometer hinter der deutsch-österreichischen Grenze. Wir wagen den Selbstversuch.
Um die sechs Stunden sind es von Berlin nach Innsbruck. Viel Zeit dem 8-jährigen Kind wieder und wieder die Attraktionen unseres Zielortes vorzubeten, welches noch ein Stück weiter südlich liegt. Ein geheimnisvoller Ort mit Aquapark, Streichelzoo, Abenteuerspielplatz, Minigolf, Kletterwand, Kinderdisco, Wellness für Kinder. Nichts, was es nicht gibt. Familienresort ist das Zauberwort. Die Vorfreude ist groß. Zumindest beim Kind. Die Eltern sind noch mit der Reiselogistik, verspäteter Zug, knappe Umstieg in Nürnberg beschäftigt. Der Urlaubsmodus ist nich offline. Nach der Ankunft im schönen Innsbruck, wo wir eine nächtlichen Zwischenhalt einlegen, um am nächsten Tag den Hausberg zu erklimmen, kommt so langsam die alpine Stimmung, ergo das Urlaubsfeeling.
Nach einem Tag Rast, geht es weiter mit einer regionalen Bimmelbahn gen Südtirol, unser Reiseziel.
Genauer fahren wir bis Bozen, wo wir in den örtlichen Bus umsteigen, der uns zügig zum Hotel fährt. Es ginge auch mit dem eigenen Auto, aber dann sollte man die Autobahn Vignette Österreich nicht vergessen. Uns reicht der Bus. Es geht hoch und runter, man wird von links nach rechts geschoben, die ersten sauren Bäuerchen krabbeln die Kehle hoch, bis man schließlich nach einer knappen Stunde Fahrt im idyllischen Ridnauntal angekommen ist. Gut durchgeschüttelt und etwas derangiert von der ungewohnten Höhenlage.
Wohin das Auge reicht. Überall Berge.
Das Ridnaun, wie es liebevoll genannt wird, ist ein 18 Kilometer langes Seitental des Eisacktals und mündet bei Sterzing in das obere Eisacktal. Im Süden findet sich das Gebirgsmassiv des Jaufen, im Norden ragen die Stubaier Alpen in die Höhe. Das Tal gehört als eines von 3 Tälern zur Gemeinde Ratschings, wo sich auch unser Hotel befindet. Das westliche Ende des Tals markiert der Schneeberg, der durch seine 900-jährige Bergbaugeschichte und als höchstgelegenes Bergwerk Europas bekannt wurde, welches man besichtigen kann.
Genau hier im Talschluss von Ridnaun auf ca. 1.417m über dem Meeresspiegel liegt das Hotel Schneeberg – ein Family Resort & Spa welches sich über große Teile des Tales erstreckt.
Für einen Norddeutschen, dessen höchste Erhebung in seiner Heimat gerade mal 80m über dem Meeresspiegel liegt, kommt man nicht umhin, ob des Anblickes anerkennend mit dem Kopf zu nicken. Schon schön hier. Kann man nicht anders sagen.
Mit dem Bus in die Berge
Nachdem wir den Bus verlassen haben zieht es uns nach links von der Hauptstraße ausgehend. Willkommen im Hotel Schneeberg. Genauer im Haupthaus, mit der Lobby und Anmeldung, welches, mit seinem an traditionelles Fachwerk erinnerndem Äußeren an das Ur-Hotel, welches seit Mitte des vorigen Jahrhunderts die Urlaubsgäste ins Tal lockt, angelehnt ist. Weitere Wohnmöglichkeiten in modernerem Ambiente und – zum Zeitpunkt unseres Besuchs im November 2022 – einige noch im Bau befindliche Erweiterungen, finden sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Die sollen uns aber nicht interessieren. Wir haben das Glück eine Familiensuite im Haupthaus zu beziehen. Zwei verbundene, sehr geräumige Zimmer, rustikal in traditioneller Holzoptik gehalten, mit unverbauter Sicht auf den Innenbereich der Anlage mit Außenpool und dem klassischen Bergpanorama. Die Optik weiß zu frohlocken. Zumindest die Eltern.
Das Kind dreht vor Vorfreude bereits am Rad. Schwimmen, Schwimmen, Schwimmen. JETZT!!! Wer will es ihr verdenken.
Schnell in die Badeklamotten, den Hotel-Bademantel und die Slipper übergestreift und ab geht es in die Erlebniswelten des Familienresorts. Während meine Tochter wild quickend vor uns her hüpft, geht es hinab in die Katakomben. Eine Besonderheit, der gesamte Komplex des Haupthauses ist über ein unterirdisches Gänge System miteinander verbunden sind. Am ersten Tag verliert man hier, trotz ausgiebiger Beschilderung, etwas die Orientierung. Liegt am Gast. Nicht an den Gastgeber. Durch die hohe Frequenz an Familien in weißen Bademänteln kann man aber letztendlich den großen Innen- und Außenbereich des Aquaparks nicht verfehlen. Hinein in die feuchten Hallen, schnell die Sachen abgelegt und ab ins Wasser. Herrlich.
Berge erklimmen. Natur erleben.
Man kann es als Hommage an den Beginn des touristischen Entdeckens der Bergwelt durch die Betreiberfamilie betrachten, dessen historischen Wege man übrigens im Hotel ausgiebig anhand diverser Fotos nachverfolgen kann (ebenso, wie die Leidenschaft der Besitzer für den FC Bayern München. Zahlreiche signierte Trikots zeugen davon.). Ohne waren verdächtig viele Stars und Sternchen, mit Vorliebe es der leichteren U-Musik zu Besuch. Man zeigt, was man sich aufgebaut hat und teilt dies voller Stolz. Außerhalb bietet die Gemeinde Ratschings, neben unzähligen Wander- und Aktivmöglichkeiten im Ridnauntal, jede Menge Kulturelles und Sehenswertes. Naturliebhaber und Kulturliebhaber kommen voll auf ihre Kosten, sofern das eigene Kind bei solchen Exkursionen mitspielt. Wenn nicht? Das Hotel verfügt über einen exzellenten Betreuungsbereich unter anderem mit Indoor-Kartbahn und Rutschen.
So manch ein Vater schaut ganz neidisch, während die Frau zu Besichtigung des nahegelegenen Klosters drängt, während das Kind einen auf Schumi macht.
Natürlich haben wir diesen Service genutzt, um die die Wellness und Spa Angebote für Erwachsene in Anspruch zu nehmen. Ruhe und Entspannung, statt Gekreische und Attacke. Schlechtes Gewissen? Klar, aber spätestens, wenn wir sie abholen wollten und sie um jede weitere Minute des Verbleibs feilschte, war dies schnell dahin. Hat was so ein Familienhotel. Doch auch mit Kind gab es spannenden Möglichkeiten die lokale Kultur und Sehenswürdigkeiten zu erkunden.
So besuchten wir das 900 Jahre alte Bergwerk, das höchstgelegene seiner Art in Europa. Wer schonmal in einem Bergwerk war, weiß um die ehrfürchtige Atmosphäre. Hier arbeiten? Niemals. Als Ort der Begehung aber allemal spannend. Fand auch meine Tochter. Anderntags wanderten wir am Jaufen–Gebirgsmassiv entlang, durchwateten kleine Bäche, ließen uns von freistehenden Kühen jagen, kurz genossen die Schönheit der Bergregion. Kein Wunder, das die Gegend als eine der schönsten Wanderregionen Südtirols gilt. Am Abend tankten wir am Dreigänge Menü, zusammengestellt aus regionalen Köstlichkeiten und Leckereien, unsere Energiereserven wieder auf. Lecker!
Auf Wiedersehen in Südtirol
Ehe man sich versah, war der viertägige Kurzurlaub auch wieder zu Ende. Ein letzter Blick aus dem Fenster. Ciau Schneeberg, wir kommen wieder. Nicht nur, weil meine Tochter kurz nach der Abreise im Bus gen Bahnhof ordentlich Druck machte. Wie? Sie zählte alle Attraktionen im Hotel Schneeberg auf, die wir nicht gemacht hatten. Es waren eine Menge. Kam mir gar nicht so vor. Tja, ich glaube, dann müssen wir ganz schnell nochmal wiederkommen. Südtirol ist ja auch immer im Sommer schön. Und vielleicht sind dann auch die neuen Ferienhäuser fertig. Bisschen Abwechslung schadet ja nicht.
Bock auf Berge? Infos und Buchung unter:
Schneeberg Hotel Südtirol: Urlaub im 4* Hotel in Ridnaun bei Sterzing
Transparenzhinweis:
Unser 4-tägiger Aufenthalt wurde uns vom Hotel Schneeberg bezahlt.
Die Anreise haben wir bezahlt.
Einfluss auf den Inhalt des Artikels war damit nicht verbunden.