Wie die Kunst zum Mittel einer Stadteroberung von unten werden kann, diese Frage stellt das Forum „The Urban Art Platform of Eastern Europe“. Vom 12.-24. Mai kommen dafür im Aufbau Haus am Moritzplatz ost- und mitteleuropäische Künstler, Stadtforscher und Aktivisten zusammen.


Öffentliche Programmpunkte werden u.a. Artist Talks und Podiumsdiskussionen sein. Einen besonderen Teil des Forums stellt die Ausstellung "KOORDINATENSYSTEM. Neue städtische Realität" dar, die sich speziell mit der Stadt-Kunst des putinisierten Russlands beschäftigt. Hier wird die Kommerzialisierung öffentlicher Räume radikal vorangetrieben. Was die Stadt ausmacht, das wird irgendwo zwischen Ausverkauf und der sogenannten "Disneyfikation", der gezielten Imagebildung bei Orten, ausgehandelt. Gebiete werden auf wenige kulturelle Eigenheiten reduziert, um sie leichter vermarktbar zu machen. In der modernen russischen Stadt hat jeder Ort eine Bedeutung und Funktion, sei es aus verwaltungstechnischen oder wirtschaftlichen Gründen. Kann man diese Statik brechen? Vor allem Moskau hat sich in den letzten Jahren zu einem Mekka der Kreativen entwickelt, die der umfassenden Vorbestimmtheit von Lebensräumen Demokratisierungsstrategien entgegensetzen. Ihre Projekte bilden die Vielschichtigkeit postsowjetischer Städte ab und erforschen Wege, das Vorhandene umzudeuten. Sie sind Aufrufe zur Partizipation und suchen die Poesie im Alltäglichen – demnächst auch in Berlin. 

Eröffnung: FR 12.5. ab 19 Uhr im Aufbau Haus

Foto: © Courtesy – Lima-Radya