Wochenrückblick, Streetart
Foto: © A. Indra /[030] Magazin

Der [030] Wochenrückblick vom 16. – 20. April 2018

Mit unseren Musik- und Kulturtipps seid ihr eh schon immer gut informiert. Damit ihr aber auch nicht verpasst, was es sonst noch Wichtiges in Berlin gab, liefern wir euch unseren Wochenrückblick.

Hier könnt ihr alle Geschichten nachlesen, die uns in der zurückliegenden Woche beschäftigt haben, egal ob aus Politik, Kultur oder in den sozialen Netzwerken.

Moderner Postbetrug nimmt in Berlin zu

Moderne Services der Paketzulieferer machen es möglich, dass Betrüger zuletzt viele Erfolge mit bestellten Waren landen konnten. Die Diebe nutzen dabei aus, dass Anwohner über einen längeren Zeitraum nicht anwesend sind, bestellen teure Waren auf deren Namen und fangen die Pakete dann ab. Das ist besonders leicht, weil fast alle Versender aktuell eine gut funktionierende Tracking-Funktion nutzen und Trickbetrüger daher genau sehen können, wann die Pakete ankommen. Oft werden auch Nachbarn involviert, wenn diese beispielsweise angenommene Pakete weitergeben, weil sich die Betrüger als Verwandte ausgeben. Im schlechtesten Fall müssen die Nachbarn dann für die Waren haften. Dass in Berlin ab und zu mal Pakete geklaut werden, haben wir auch schon zu spüren bekommen, aber eine Zahl von 15.000 Bestellbetrügern allein in Berlin ist dann doch überraschend. Mehr zum Thema lest ihr im Bericht des rbb nach.

Die Orte, an denen die meisten Fahrräder geklaut werden

Fahrrad, Diebstähle, Berliner Morgenpost
Screenshot von www.morgenpost.de/berlin

Eine Aufklärungsquote von weniger als vier Prozent sagt schon vieles aus. Wem sein Fahrrad in Berlin geklaut wird, hat nur wenige Chancen es noch einmal sein Eigen zu nennen. Die Berliner Morgenpost hat jetzt eine Karte veröffentlicht, auf der man nachsehen kann, welche Bezirke besonders stark von Fahrraddieben heimgesucht werden. Schaut man sich die Karte an und will sein Fahrrad nicht verlieren, bleibt fast nur eine Handlungsmöglichkeit: In die Außenbezirke ziehen. Hier ist die Quote an Diebstählen deutlich niedriger, als in den Szenebezirken. Ist dann aber auch nicht die Lösung, die man wirklich durchziehen will, da trägt man sein Rad lieber die Treppen hoch in die Wohnung. Die Karte zum Vergrößern, sowie weitere Statistiken zu den mehr als 27.000 Raddiebstählen findet ihr bei der Berliner Morgenpost.

Johnny Knüppel muss schließen

Das Clubsterben in Berlin nimmt kein Ende. Mit dem Bassy hat bereits ein Club das Ende verkündet, der Privatclub hat ungeklärte Streitigkeiten mit seinen Vermietern, nun ist auch das Johnny Knüppel betroffen. Der Ort, der für Musik, Kultur, Club und vor allem einen freien Geist, weit weg von kommerziellen Interessen, stand, muss das Gelände bis zum 1.Mai räumen. Das haben die Betreiber auf ihrer Facebookseite bekanntgegeben. Um Auflagen, beispielsweise zum Lärmschutz, zu erfüllen, hatte das Johnny Knüppel vor kurzem erst knappe 70.000 Euro per Crowdfunding gesammelt, trotzdem wurde der Mietvertrag gekündigt. Damit wird ein weiteres Kapitel in der traurigen Verdrängung von Orten der Kultur in Berlin geschrieben.

Nachspiel der Echo-Verleihung

War es letzte Woche noch Thema, dass über die antisemitischen Textzeilen von Farid Bang und Kollegah diskutiert wurde, haben etliche Personen der Öffentlichkeit anscheinend erst nach der Verleihung des Echos ihre Aufmerksamkeit für das Thema entdeckt. Anfang dieser Woche gab das ‚Notos Quartett‘ den erst gewonnenen Preis zurück, aus Protest über die Verleihung des Echos an die beiden Rapper. Was daraufhin folgte war allerdings weniger sinnvoll. Denn urplötzlich fühlten sich etliche andere Musiker, die bereits Echos gewonnen hatten, berufen, ebenfalls ihr Trophäen zurückzugeben. Darunter beispielsweise auch Größen wie Marius Müller-Westernhagen, der nun alle gewonnenen Echos abgeben will. Man darf sich dabei fragen, inwieweit hier schlicht Promotion gemacht wird, um den eigenen Namen wieder mal in der Berichterstattung zu finden, immerhin kam er erst nach der Verleihung auf diese Idee und das auch erst nach dem Notos Quartett. Ähnlich verhält es sich mit der Plattenfirma von Kollegah und Farid Bang, die nun die Zusammenarbeit mit beiden Künstlern aussetzt, allerdings kein Problem damit hatte, ihr Album zu veröffentlichen und zu promoten. Einen Kommentar zum Echo findet ihr auch bei unserem Thema des Tages.

Antisemitscher Angriff in Berlin

Besser wird es leider auch zum Ende nicht, da es in dieser Woche einen antisemitischen Angriff in Berlin gab. Das ist nicht zu tolerieren. Daher lege ich euch dazu die Meinung von unserem Chef Tim Schäfer ans Herz.

Bis nächsten Freitag !

Eure [030] Redaktion

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