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Da die Chancen von Alba Berlin auf die deutsche Basketballmeisterschaft, aufgrund der Dominanz der Bayern (ja, auch in diesem Sport), nicht die Besten sind (obwohl Alba als Zweitplatzierter noch gut im Rennen liegt), wollen wir an dieser Stelle mal das Unterhaltungsangebot bei einem Basketballspiel betrachten. Denn hier wird gerade in den Spielpausen und Unterbrechungen einiges an Höchstleistungen geboten. Stichwort: Cheerleading.

Mädchen und Jungs (!!?), die zu brachialen Beats ihre Powermoves zwischen Modern Dance und Kunstturnen abfeuern. Doch was als locker leicht unterhaltendes Element die Zuschauer zwischen den Spielminuten bei Laune halten soll, ist in Wahrheit ein anspruchsvoller Sport, der ein maximales Maß an Training erfordert. Neben dem großen Auftritt in der Mercedes-Benz-Arena, für viele  Nachwuchscheerleader sicherlich ein großes Ziel, wartet der Sport natürlich auch mit eigenen Meisterschaften, abseits der großen Basketballbühne, auf. Einblicke in diese Welt kann man am 24. März 2018 bei den Regionalmeisterschaften im Velodrom gewinnen, an dessen Ende eine Auswahl der besten Teams am 9. und 10. Juni die Chance haben werden in Hamburg um die Deutschen Meisterschaften zu kämpfen. Unsere Schülerpraktikantin Kim Schöpf ist selber mit ihrem Team vor Ort und hat sich auf Bitten der ahnungslosen [030] Redaktion dazu bereit erklärt, ihren Sport und die damit verbundenen Herausforderungen zu erklären. Ihren Exkurs lest ihr hier.

Was ist Cheerleading?

Sind Männer die besseren Cheerleader?

Cheerleading, die oft belächelte und nicht immer ernst genommene Sportart, stammt ursprünglich aus Amerika und wurde eigentlich dazu verwendet, ein anderes Team, in der Regel Basketball oder Football, zu motivieren und anzufeuern. Doch mittlerweile gilt der Sport als selbstständiger Wettkampfsport, welcher durch männliches und weibliches Personal geprägt ist. Doch warum wird Cheerleading immer noch für einen reinen Frauensport gehalten? Männer sind genauso tätig in diesem Sport, ja sie dienen – im wahrsten Sinne des Wortes – als tragende Säulen einer jeden anspruchsvolleren Performance. Und was bekommen sie dafür? Anerkennung? Intern ja, extern jedoch wird meist nur über sie gelacht. Was die meisten Außenstehenden nicht sehen oder sehen wollen ist, dass Cheerleading ein anstrengender und Konzentration erfordernder Teamsport ist, den man nicht auf die leichte (Frauen-) Schulter nehmen darf. Männer sind bei verschiedensten Vereinen oft gefragt, da sie stärker sind und folglich mit deren Hilfe den Schwierigkeitsgrad erhöhen kann. Im Sport selber gibt es viele verschiedenen Positionen und eine Vielfalt an Elementen, welche ohne die Hilfe des „starken Geschlechts“ nur schwer zu performen wären.

Allgirl oder Coed?

Somit erklärt sich auch, dass man in den einzelnen Vereinen zwischen Allgirl (nur Mädchen) oder Coed (Mädchen und Jungs) unterscheidet. Innerhalb eines Teams werden die Mitglieder noch einmal in verschiedene Altersgruppen, sogenannte Level, eingeteilt. Umso höher das Level, desto schwieriger darf das Programm sein. Jedes Level stellt sein eigenes zwei bis drei minütiges Programm auf, welches dann auf Meisterschaften präsentiert wird. Sicherlich, es gibt viele Meisterschaften, bei denen es nur um Spaß und nicht um den Sieg geht. Jedoch gibt es dementsprechend auch wichtige Meisterschaften. Als Erstes fängt man mit der Regionalmeisterschaft an, in dessen Folge man sich, wie am kommenden Samstag im Velodrom, für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren kann. Doch das größte Ziel eines Vereins sind die World Championships in Orlando/Florida, bei denen im Prinzip jeder Verein antreten kann. Freikarten für den World Championship bekommen die Besten fünf auf dem Elite Cheerleading Championship im Movie Park Germany.

Fernziel: Deutsche Nationalmannschaft

Viele, der in Deutschland stattfindenden Meisterschaften, werden vom CCVD veranstaltet. Neben dem CCVD gibt es auch die Organisation Varsity Europe, welche als Veranstalter, aber auch als Kostüm- und Kleidungshersteller bekannt ist. Neben den Worlds gibt es auch noch andere Ziele, die ein Cheerleader oder ein Team erreichen möchte. Natürlich will jedes Team vor allem eines: am Besten und erfolgreichsten sein. Doch auch einzelne Mitglieder haben Träume, wie eben jenen ins deutsche Nationalteam zukommen, denn ein solches gibt es in diesem Sport eben auch.

Aber dorthin zu kommen, ist nicht einfach. Man muss sich erst mehreren anspruchsvollen Prüfungen unterziehen. Von Sichtungstrainings über eine E-Mail- und Videobewerbung bis hin zur Zu- oder Absage für die Try Outs, bei welchen das Können erneut getestet wird. Neben den Nationalteams jedes Landes gibt es auch bestimmte Teams, die bei vielen bekannt sind, wie Top Gun und Cheer Extreme aus Amerika oder die aus Krefeld stammenden Dolphins Cheerleader. Sauberkeit und Technik sind zwei Aspekte, die nicht nur gefordert, sondern auch bei den Zuschauern sehr begehrt sind. Unter anderem diese Punkte machen ein Top Team aus und hinterlassen einen guten Eindruck bei der Jury. Eines gilt für alle – egal, ob Jungs oder Mädchen – in diesem Sport möchte man immer besser werden und mit einem guten Gefühl nach Hause gehen. Am Besten mit dem Gefühl eines umkämpften, aber hochverdienten Sieges, damit sich das harte Training am Ende auch gelohnt hat.

Am 24.3.2018 findet die Cheerleading Regionalmeisterschaft Nordost im Velodrom in Berlin statt.
Der Eintritt kostet 23.50 €. Für Kinder bis 5 Jahre ist der Eintritt frei.

Fotocredit: Alba Dancer / Valesca Stix