Stau, Berlin, Verkehr, Autos, Autobahn, 030, CREDIT : Stephanie Kroo:flickr Kopie (1)

Berlin ist ja in allem Spitze. Das wurde irgendwann mal festgelegt, steht sicher auch im Gesetz. Das schließt leider auch die Negativ-Rekorde ein. Was den Verkehr angeht, also den auf der Straße, runzeln wir schon lange die Stirn.

Wieder ein Rekord!

Wir Berliner haben den längsten… Also Stau! Wieder ein Rekord, den wir uns schön an die Mütze heften können. Berlin ist die Stadt der Superlative. In allem. Dass das allerdings auch die negativen Spitzenwerte betrifft, sei’s drum. Manche Tode musste sterben. Man muss sich diese Zahl auf der Zunge oder auf der Motorhaube zergehen lassen: 154 Stunden. So viel haben Berliner Autofahrer im letzten Jahr im Stau gestanden. Im Schnitt. Was soll man auch mit der ganzen Zeit anfangen, mal ehrlich.

Die wurden erfunden, als wir einen Kaiser hatten und mit deren Hilfe die Pferde ersetzt wurden. Die Pferde!

Das ultimative Ding

Wir fragen uns schon lange, was das mit dem Verkehr soll. Das mit den Autos, diese lauten und stinkenden Vehikel. Die erfunden wurden, als wir einen Kaiser hatten und mit deren Hilfe die Pferde ersetzt wurden. Die Pferde! Im Lauf der Jahrzehnte hat man das Auto zum Maß aller Dinge gemacht, zum ultimativen Ding. Städte wurden für Autos gebaut und durchs ganze Land führen Millionen Kilometer Autobahnen. Wer hat die nochmal erfunden? Ach ja, genau – lassen wir das.

Wer hat die nochmal erfunden?

Der Lärm, der Schmutz, die Luft, der Gestank und: die Toten. Wäre ja alles halbwegs zu ertragen, wenn es da nicht dieses winzige Problem mit den vier Buchstaben gäbe: S-T-A-U. Wo bleibt der Sinn dieses Verkehrsmittels, wenn man 154 Stunden steht. Nur zur Erklärung: Man steht währenddessen auf der Straße und glotzt auf die Stoßstangen anderer Autos. Geil! Das Leben ist kurz, also genießen wir es.

Ja, aber…

Kaum ist diese Zahl draußen, die 154 Stunden, da melden sich schon die Autofreunde. „Ja aber im Vergleich zu anderen Ländern sind wir doch noch gut dran. Da stehen die Leute länger im Stau.“ Wow, mega Argument. Sich nach unten zu vergleichen ist so schlau, wie zu sagen: „Auf dem Land gibt’s kein Internet? Die haben doch Fernsehen!“ Merkt ihr noch was?

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Foto: © Stephanie Kroo:flickr