Lars, Eidinger, Autistic, Schaubühne

Lars Eidinger? Ist das nicht der Schauspieler aus „Alle Anderen“? Der von der Schaubühne? Der im Kieler Tatort einen Mörder spielte und als Einziger in der Geschichte der Serie entkam, um für einen zweiten Teil zurückzukehren? Ja, ist er. Lars Eidinger ist aber auch eine ziemlich coole Socke, der sich in den Neunzigern seiner zweiten Leidenschaft, neben der Schauspielerei, hingab: der Musik.

Stopp, nein, dies ist keine „wieder einer dieser Schauspieler, die jetzt auch noch ein Album („mein Lebenstraum“) machen wollen“ Geschichte. Im Gegenteil. Der junge Lars saß 1996 im Keller seiner Eltern und bastelte an instrumentalen Beatwelten. Melancholisch morbide Konstrukte, die damaligen Trip-Hop Stars wie Tricky (im Interview) oder Labeln wie Ninja Tune, Mo Wax oder Pussyfoot Records gut zu Gesicht gestanden hätten. Die hat Lars damals auch alle angeschrieben und seine Tracks als Musikkassette mitgeschickt. Gemeldet hat sich aber nur ein Label aus Berlin: !K7 Records. Heimat der bis heute legendären DJ-Kicks Serie. In der Folge veröffentlichte Lars Eidinger auf dem !K7-Sublabel Studio54 sechs Tracks (nein, keine Discosounds), die sich, neben fünf weiteren Stücken aus dieser Zeit, auf der am 10. November erscheinenden Platte „I’ll Break Ya Legg“ befinden. Neu remastert ging leider nicht, denn die Originalspuren samt Oldschool Pentium III PC waren verschwunden. Schuld war seine Frau und ein chinesischer Kurierfahrer. Was genau da passiert ist, erzählt Euch Lars Eidinger in unserer aktuellen [030] trifft Folge. Seine Songs könnt ihr übrigens bei der kommenden Autistic Disco am 8.11. in der Schaubühne zu Gehör bekommen. Wer tanzt, hat einen guten Musikgeschmack! Kopfnicken geht auch. Freut er sich!

‚I’ll Break Ya Legg‘ ist auf !K7 Records erschienen.

Foto: © Tim Schäfer / [030] Magazin