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Gerade läuft das Roma-Filmfestival. Das ganze Wochenende und zwar im Kino Moviemento. Ein kleines, aber feines Festival mit einem schön kurierten Programm. Es geht um Dialog und Verständnis. 

Vor einem Jahr ging es noch um Klischees und Vorurteile. Also die der Zuschauer gegenüber der Roma-Kultur, die in sich eine große Vielfalt trägt. 2017 war die Premiere des Roma-Filmfestivals. Nun startet die zweite Edition des kleinen, aber liebevoll konzipierten Festivals und zwar im Kino Moviementro am Cottbusser Damm. Klingt nach einer feinen Sache. In diesem Jahr geht es um neue Perspektive und Selbstbehauptung. Fernab der Stereotypen. Unter dem Motto #Euroma4ever werden vom 6.-10. Dezember mehr als 20 Spiel-, Dokumentar-, und Kurzfilme gezeigt. Die Veranstalter wollen sich für ein offenes Europa einsetzen, in dem Roma seit Jahrhunderten zu Hause sind und einen gleichwertigen Platz in der Gesellschaft beanspruchen. Auf Augenhöhe mit allen anderen Kulturen. Die deutsche Vergangenheit hat leider auf schreckliche Art gezeigt, dass das nicht immer selbstverständlich war.

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Augen auf und durch. Foto: © Promo

Outside the box(er)

Das Festival startet mit zwei Filmen, die beide das Thema „Boxen“ haben. Der Film „Ghetto Balboa“ ist eine Deutschlandpremiere. Der Dokumentarfilm ist das Werk des ungarischen Regisseurs Árpád Bogdán. Darin geht er der Frage nach, ob der Boxsport ein Vehikel für den Aufstieg und das Entkommen aus einem prekären Leben sein kann. Die zweite Premiere ist der Kurzfilm „Wrestling with my roots“ vom britischen Regisseur Charles Newland. Der porträtiert den Kampf eines Boxers um die eigene Identität. Der Kurzfilm feiert auf dem Festival seine Weltpremiere. Beide Regisseure stellen ihre Filme persönlich dem Publikum vor.

Frauen zeigen die Welt

2018 stehen die Roma-Frauen im Fokus: Neben Kurzfilmen von Roma-Regisseurinnen und einer Podiumsdiskussion über die legendäre Flamenco Tänzerin La Chana, ist ein Höhepunkt der Dokumentarfilm „Taikon“. Die Regisseure Lawen Mohtadi & Gellert Tamas erzählen die Geschichte von Katarina Taikon, einer der wichtigsten Menschenrechtsaktivistinnen im Europa des 20. Jahrhunderts. Im Anschluss findet ein Gespräch mit Taikons Tochter Angelica Ström statt. Übrigens, bevor wir es vergessen: Das Motto des Festival lautet Ake Dikhea. Das heißt auf deutsch „Siehst du?“ Wer sehen will, muss hingehen. Zum Roma-Festival. Hier geht es zum Tipp.

Roma-Filmfestival „Ake Dikhea“
6.-10. Dezember
im Moviemento

Kottbusser Damm 22
10967 Berlin

Mehr Infos gibt es hier. 

Foto: © Promo