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Berlin erlebte in den letzten Jahren eine aufregende Entwicklung im Fußball, die geprägt ist von der Diskussion über eine mögliche Machtverschiebung zwischen dem 1. FC Union Berlin und der Hertha BSC. Während Hertha BSC mittlerweile den Gang in die 2. Liga antreten musste, erreichte Union Berlin sensationell die UEFA-Champions League – ein unglaublicher Erfolg nach der konsequent guten Arbeit der vergangenen Jahre.

Die Champions-League-Qualifikation von Union Berlin hat nicht nur Spieler, Verantwortliche und Fans selbst begeistert, sondern auch in der gesamten Fußballwelt für Aufsehen gesorgt. So hat die Sensation des Underdogs auch viele Fans von lizenzierten Sportwetten begeistert und mit dem bevorstehenden Champions-League-Abenteuer von Union Berlin dürften die Freunde von Sportwetten auf das Team in der kommenden Saison noch stärker zunehmen. Der Hype des Berliner Klubs dürfte natürlich auch abseits der Sportwetten kein Ende nehmen. Kein Wunder, bei dem Erfolg der vergangenen Jahre. Obwohl Union Berlin in der deutschen Fußball-Bundesliga zu den finanziell schwächeren Teams gehört, hat sich der Verein in der jüngsten Vergangenheit immer weiter gesteigert und nun verdientermaßen einen Platz in der Königsklasse erkämpft. Doch dieser triumphale Einzug bringt auch Veränderungen mit sich, die den Underdog vor neue Herausforderungen stellen werden.

Die Eisernen vor der ersten Spielzeit in der UEFA-Champions League

Am 19./20. September startet das Abenteuer in der europäischen Königsklasse für Union Berlin mit dem ersten Gruppenspiel. Die genauen Gegner in der Gruppenphase werden am 31. August durch eine Auslosung bestimmt. Union Berlin wird sich in Lostopf drei oder vier befinden, was bedeutet, dass das Team von Erfolgstrainer Urs Fischer direkt auf Top-Teams wie Real Madrid oder Manchester City treffen könnte. Die bevorstehende Auslosung verspricht also sofort Begegnungen mit den ganz großen Vereinen des Weltfußballs.

Der Einzug von Union Berlin in die UEFA-Champions League führt dazu, dass das Berliner Olympiastadion mal wieder Fußball in der europäischen Königsklasse erleben darf. Anders als bei den Europa-League-Spielen, die an der Alten Försterei stattfanden, wird die Königsklasse in der nächsten Saison nämlich im größeren Olympiastadion ausgetragen. Durch die strengen Auflagen der UEFA wäre in der Alten Försterei die Kapazität des Stadions auf rund 22.000 Plätze verringert worden. Trotz der Möglichkeit, die Spiele in der Alten Försterei auszutragen, entschied sich der 1. FC Union Berlin, die eigenen Champions League-Partien im Olympiastadion auszutragen. Dem Verein ist bewusst, wie wichtig die Alte Försterei für die Fans ist. Doch bei der Entscheidung über den Standort für die eigenen Champions-League-Heimspiele überwog letztlich, möglichst vielen Union-Fans die Möglichkeit zu geben, diese außergewöhnlichen Spiele live zu erleben. Das hilft nicht nur den eigenen Sponsoren, sondern auch den älteren Union-Anhängern, die seit vielen Jahrzehnten bereits auf den sowieso schon wenigen Sitzplätzen die Spiele an der Alten Försterei verfolgen. Ein interessanter Nebeneffekt der Champions-League-Qualifikation ist die Teilnahme des Vereins am größten internationalen Wettbewerb für U19-Teams – der Youth League. Die Möglichkeit, diese Spiele in der Alten Försterei auszutragen, eröffnet spannende Perspektiven. So hofft unter anderem Präsident Zingler darauf, dass viele Zuschauer die Youth-League-Partien im Stadion An der Alten Försterei verfolgen werden. So kommt die Königsklasse also doch noch ins eigene Wohnzimmer in Köpenick.

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Union. Foto: © CC BY-SA 3.0

Aus der Zweiten Liga in die Königsklasse: der Weg von Union Berlin

Der rasante Aufstieg von Union Berlin ist einzigartig. Nach dem Aufstieg im Jahr 2019 ging es für den Club steil nach oben. Die bemerkenswerte Entwicklung des Vereins aus Köpenick zeigt, dass harte Arbeit trotz begrenzter finanzieller Mittel belohnt werden kann. Unter der Leitung von Trainer Urs Fischer hat sich das Team innerhalb kurzer Zeit von einer Zweitligamannschaft zu einem kampfstarken und verschworenen Bundesliga-Verein entwickelt, der mittlerweile als einer der unangenehmsten Kontrahenten der Liga gilt. Seit 2018 ist Urs Fischer als Trainer im Amt und seine Erfolge bestätigen das in ihn gesetzte Vertrauen. Der Verein, einst als kleiner Bruder von Hertha BSC wahrgenommen, ist längst als die führende Sportmannschaft in der Hauptstadt anerkannt. In den letzten Jahren hat der 1. FC Union Berlin beeindruckende Leistungen gezeigt. Als bisheriger Höhepunkt galt lange das Weiterkommen gegen den haushohen Favoriten Ajax Amsterdam in der K.o.-Runde der letztjährigen UEFA-Europa League. Doch die Qualifikation für die UEFA-Champions League überragt natürlich alles bisher Dagewesene.  So zeigte der 1. FC Union Berlin auch in der Bundesliga eine herausragende Leistung. Zwischenzeitlich spielten die Unioner sogar eine Rolle im Meisterschaftskampf. Obwohl die Berliner am Ende ein wenig den Kontakt zur Ligaspitze verloren haben, gelang letztlich die Qualifikation für die Königsklasse – ein unglaublicher Erfolg für das Team. Die bemerkenswerte Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass ihnen auch hier alles zuzutrauen ist.

Geldregen für die Eisernen

Durch die Teilnahme an der UEFA-Champions League hat Union Berlin auch die Chance, in finanziell bisher unerreichte Höhen aufzusteigen. Das Startgeld von 16 Millionen Euro ist bereits ein stattlicher Betrag, der allen 32 teilnehmenden Vereinen gleichermaßen zusteht – völlig unabhängig von ihrem Abschneiden. Zudem winken Erfolgsprämien für Siege in der Gruppenphase, bei denen jeder Sieg mit mehr als zwei Millionen Euro und jedes Remis mit knapp einer Million Euro belohnt wird. Die finanzielle Belohnung steigert sich weiter in den späteren Phasen des Wettbewerbs, angefangen von den über neun Millionen Euro für den Einzug ins Achtelfinale. Diese zum Teil bereits feststehenden Einnahmen eröffnen Union Berlin neue Möglichkeiten auf dem Transfermarkt und machen die Suche nach Verstärkungen natürlich einfacher.

Mit einem verstärkten Kader zum nächsten Überraschungserfolg?

So wurden und werden die finanziellen Möglichkeiten, die sich durch die Teilnahme an der UEFA-Champions League für Union Berlin eröffnen, natürlich auch genutzt, um den eigenen Kader zu verstärken. In nahezu allen Mannschaftsteilen wurden bereits vielversprechende Neuverpflichtungen getätigt. Unter anderem werden Brendon Aaronson von Leeds United, David Datro Fofana von Chelsea London, Lucas Tousart vom Stadtrivalen Hertha BSC und Alex Kral von Spartak Moskau mit den Eisernen in die UEFA-Champions League starten. Auch Leihspieler und Leistungsträger der vergangenen Spielzeit, Diogo Leite vom FC Porto, konnte fest verpflichtet werden. Mittlerweile haben die Berliner einen spannenden und konkurrenzfähigen Kader beisammen. In den letzten Jahren hat Union Berlin die Erwartungen immer wieder übertroffen. Nun steht der Club als erster Berliner Champions-League-Teilnehmer seit einem Vierteljahrhundert da. Trotz des Erfolgs betont Trainer Urs Fischer immer wieder die Wichtigkeit, sich selbst treu zu bleiben. Dann könnten die Eisernen eine neue Ära im Berliner Fußball einläuten.