Willkommen in der Bergen, Film, Italien
Foto: Claudio Iannone/Filmwelt

Filmrezension: “Willkommen in den Bergen” – Eine charmante italienische Tragikomödie

Der italienische Film “Willkommen in den Bergen” (Originaltitel: Un mondo a parte) unter der Regie von Riccardo Milani erzählt eine herzerwärmende Geschichte über Gemeinschaft, Neuanfänge und den Wert von Bildung in ländlichen Regionen. Mit einer Mischung aus Humor und Feingefühl trifft der Film einen Nerv, der in Zeiten von Landflucht und urbaner Hektik aktueller denn je ist.

Worum geht es in “Willkommen in den Bergen”?

Der Film erzählt die Geschichte von Michele Cortese, einem Grundschullehrer aus Rom, gespielt von Antonio Albanese. Nach 40 Jahren Unterricht in der Großstadt sehnt sich Michele nach Veränderung und zieht in das abgelegene Bergdorf Rupe im Nationalpark der Abruzzen. Dort übernimmt er eine kleine Dorfschule mit nur sieben Schülern. Anfangs fällt ihm die Umstellung schwer: Das Leben in der Einsamkeit der Berge ist eine völlig neue Erfahrung für den Stadtmenschen Michele. Doch mit der Hilfe der stellvertretenden Schulleiterin Agnese, gespielt von Virginia Raffaele, und den Kindern findet er langsam seinen Platz in der Dorfgemeinschaft. Doch als bekannt wird, dass die Schule wegen sinkender Schülerzahlen geschlossen werden soll, steht Michele vor einer neuen Herausforderung: Er kämpft darum, die Schule und damit die Zukunft des Dorfes zu retten. Was folgt, ist ein mitreißender Wettlauf gegen die Zeit, der humorvoll und emotional zugleich ist.

Regisseur und Darsteller – Starke Figuren, starke Geschichten

Die Regie von Riccardo Milani zeichnet sich durch einen sensiblen und zugleich humorvollen Umgang mit gesellschaftlichen Themen aus. Milani, der sich bereits mit Filmen wie Benvenuto Presidente! und Come un gatto in tangenziale einen Namen gemacht hat, schafft es auch hier, die Balance zwischen Komik und Ernsthaftigkeit zu halten. Die Besetzung trägt maßgeblich zum Charme des Films bei. Antonio Albanese ist in der Rolle des idealistischen Lehrers hervorragend. Seine Darstellung des anfangs skeptischen, aber letztlich leidenschaftlichen Pädagogen ist glaubwürdig und berührend. Albanese bringt genau die richtige Mischung aus Humor, Melancholie und Wärme mit, die den Charakter von Michele Cortese so sympathisch macht. Virginia Raffaele überzeugt als stellvertretende Schulleiterin Agnese, die Michele von Beginn an unterstützt. Ihre Figur verkörpert den unerschütterlichen Glauben an die Bedeutung von Bildung – und daran, dass kleine Taten große Veränderungen bewirken können. Die jungen Darsteller, die die Schüler:innen von Michele spielen, bringen Frische und Authentizität in die Geschichte. Besonders beeindruckend ist der natürliche Umgang der Kinder mit den Herausforderungen, vor denen das Dorf steht.

Ein Film über Gemeinschaft und Hoffnung

Willkommen in der Bergen, Film, Italien
Wie geht nochmal der Ofen an? – Foto: Claudio Iannone/Filmwelt

“Willkommen in den Bergen” ist mehr als nur eine Komödie – es ist ein Film über die Kraft der Gemeinschaft und die Bedeutung von Bildung in einer immer komplexer werdenden Welt. Der Film zeigt, wie wichtig es ist, auch in schwierigen Situationen nicht den Mut zu verlieren und gemeinsam für eine bessere Zukunft zu kämpfen. Dabei bleibt der Film angenehm bodenständig. Die Figuren sind keine Superhelden, sondern ganz normale Menschen, die sich den Herausforderungen des Lebens stellen. Diese Authentizität macht den Film besonders berührend und nachvollziehbar.

Ein liebevoller Blick auf das Landleben

Die wunderschönen Landschaftsaufnahmen der Abruzzen verleihen dem Film eine besondere visuelle Note. Sie unterstreichen die Schönheit des ländlichen Italiens und bilden einen reizvollen Kontrast zum hektischen Großstadtleben, das Michele zurückgelassen hat. Doch der Film romantisiert das Landleben nicht. Er zeigt sowohl die Herausforderungen als auch die positiven Seiten des Lebens in einer kleinen Gemeinde – und wie wichtig es ist, diese Gemeinschaften zu bewahren.

Ein berührender Film mit sympathischen Charakteren

“Willkommen in den Bergen” ist ein Film, der zum Nachdenken anregt, aber auch unterhält. Die humorvollen Dialoge, die liebenswerten Charaktere und die wunderschöne Kulisse machen den Film zu einem gelungenen Kinoerlebnis. Regisseur Riccardo Milani hat es geschafft, eine Geschichte zu erzählen, die aktuelle Themen wie Landflucht, Bildung und Gemeinschaft aufgreift, ohne dabei belehrend zu wirken. Dank der großartigen Leistungen von Antonio Albanese und Virginia Raffaele bleibt der Film über das Abspann hinaus im Gedächtnis.

Empfehlung: Wer Lust auf eine herzerwärmende und gleichzeitig nachdenkliche Geschichte hat, sollte sich diesen Film nicht entgehen lassen.

WILLKOMMEN IN DEN BERGEN – Versetzung mit Aussicht

Kinostart 13. Februar 2025

 

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

WERBUNG: REVOLUT Konto eröffnen!

Werbung

Soundtrack to a Coup d’Etat
Vorheriger Artikel

Dokumentation: „Soundtrack to a Coup d’Etat“ | Jazz, Politik und Dekolonisation im Takt der Geschichte

der Nachtmahr, AKIZ, BERLIN, TECHNO, film, Kritik
Nächster Artikel

Nachtfotografie in Berlin: Tipps & beeindruckende Motive

Follow by Email
Pinterest
Pinterest
fb-share-icon
Instagram
Gehe zuOben