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Tschau Tschüssi, Genderperspektive: Anlässlich der Gruppenausstellung “Allure” von Susanne von Meist​ wird am 25. August bei C/O Berlin über den „Blickwechsel" in der Modefotorafie diskutiert.


Modefotografie stellt Mode dar, klar. Aber eben nicht nur. Man kennt es: Sexuell aufgeladene Bilder an jeder Ecke. Im Fokus steht weit mehr, als die Inszenierung des Produkts. Nur allzu häufig rücken Geschlecht und Begehren im Zusammenspiel von Körper und Mode in den Mittelpunkt – immerzu geleitet von idealisierten Schönheitsbildern und Gender-Normen. Doch was passiert, wenn sich die visuelle Darstellung den Festschreibungen entzieht? Und was wäre, wenn wir alle Wahrnehmungsmuster über den Haufen werfen? Im Rahmen der Ausstellung „Allure“ diskutieren die Modetheoretikerin und Publizistin Prof. Dr. Gertrud Lehnert, die Berliner Modedesignerin Esther Perbandt sowie der Fotograf Christoph Neumanndie über die Inszenierung von Gender und Geschlecht in modischen Bildern. Moderiert wird die Veranstaltung von Designerin und Publizistin Antje Osterburg.

René Groebli: Das Auge der Liebe

© René Groebli: Das Auge der Liebe

Allure: Ein magisches Gefühl.

»Allure ist etwas, das existiert. Es hält einen fest. Ob ein intensiver oder flüchtiger Blick auf der Straße oder ein Gesicht in der Menge – man wird festgehalten«, findet die Modejournalistin Diana Vreeland. Doch so sehr Allure fasziniert, so wenig greifbar scheint sie auch zu sein. Umso schwerer etwas angemessen zu fotografieren, das mit Stil und Eleganz eher unbeholfen übersetzt wird. Susanne von Meist wagt mit ihrer Ausstellung einen Versuch, das Phänomen fernab aller Geschlechtergrenzen darzustellen. „Allure" steht hier für Anmut, Grazie und Bewegung. 

René Groebli: Rita, Allure

© René Groebli: Rita

Spiel mit der Fantasie

Kuratiert von Birgit Filzmaier und Felix Hoffmann, zeigt Meists Sammlung noch bis zum 4. September unbekannte Klassiker bekannter Fotografen und nimmt auf eine Reise durch alle Genre und Stile der Fotografiegeschichte mit – von den 1920ern bis heute, von Diane Arbus und Richard Avedon bis hin zu Tracey Emin und Nan Goldin. Ob Mode- oder Street Photography, Reportage oder konzeptionelle Ansätze: Was alle 250 Bilder vereint, ist das Fehlen des direkten Blicks des Modells in die Kamera. Manche Reihen widmen sich ausschließlich einem Körperteil. Ein Spiel mit dem Geheimnisvollen, das Fragen aufwirft, statt sie zu beantworten. Genug Raum für den Betrachtenden, sich eigene Geschichten zu machen.

Diskussion: Blickwechsel. Gender in Mode und Modefotografie.
25. August – Einlass: 20:00 Uhr, Beginn: 20:30 Uhr
Eintritt: 10 €, ermäßigt 6 €