Bislang galt Berlin als die Gründermetropole schlechthin. Doch erstmals haben Start-ups aus Bayern mehr Wagniskapital eingesammelt als Unternehmen an der Spree. Doch hat Berlin den ersten Platz verloren, weil Bayern so stark wurde oder hat man sich in der Bundeshauptstadt zu sicher gefühlt und sich weniger angestrengt? Am Ende muss Berlin wissen, was Bayern anders gemacht hat, um wieder die Nummer 1 werden zu können. Oder ist das bereits unmöglich?
München erstmals auf Platz 1
Viele Start-ups befassen sich mit neuartigen Technologien und versuchen völlig neue Wege zu beschreiten. Vor allem im Bereich des Online Angebots. Auch die Zahl der Entwickler von Online Spielen oder Online Casinos steigt weiter. In den letzten Jahren wurden hervorragende Plattform geschaffen, unter anderem auch ausgezeichnete Poker Seiten, auf denen dann die eine oder andere Strategie ausprobiert werden kann. Vor allem überzeugen hier auch jene Anbieter, die auch ein Live Casino zur Verfügung stellen, damit die Atmosphäre eines Casinos auch in die eigenen vier Wände transportiert werden kann. Ausländische Start-up-Geldgeber, die den Plan hatten, Investment-Trips nach Deutschland zu tätigen, um hier kleinere Unternehmen aufbauen zu können, hatten stets ein Ziel: Berlin. Das deshalb, weil in der deutschen Hauptstadt einige junge und kreative Köpfe sind, die auch für diese Aufbruchsstimmung sorgen, die sogar über den Atlantik spürbar ist. Doch nun hat Berlin mit München eine Konkurrenz bekommen. Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) hat sich mit den Zahlen auseinandergesetzt und bestätigt, was man bereits vermutet hat: Im vergangenen Jahr haben die bayerischen Start Ups erstmals mehr Risikokapital als jene Start Ups in Berlin gesammelt. Tatsächlich sind über 2,3 Milliarden Euro, das ist rund ein Drittel der gesamten Start Up-Investitionen, in den Süden des Landes investiert worden. Nach Berlin flossen 2,2 Milliarden Euro – somit landete die Hauptstadt erstmals auf Platz 2.
Standort München hat an Attraktivität gewonnen
Laut der Studie sind fünf der Top 10-Investitionssummen nach Bayern gegangen, zwei nach Nordrhein-Westfalen sowie einmal nach Hessen, Baden-Württemberg und Hamburg. Helsing, ein in München sitzender Softwareentwickler, hat 450 Millionen Euro an Risikokapital erhalten. Deepl, ein Online Übersetzungs-Anbieter aus Köln, bekam 277 Millionen Euro. Black Semiconductor, ein in Aachen sitzender Halbleiter-Hersteller, erhielt 250 Millionen Euro. Was man an dieser Auflistung bemerkt? Berlin fehlt. Im Länderranking hat die Gründermetropole bereits den Sprung in die Top 10 nicht mehr geschafft. Ganz anders, wenn man sich die Situation im Freistaat ansieht: „Wir sehen seit Jahren eine gute Entwicklung im Münchner Ökosystem, besonders im Bereich Deep-Tech: KI, Wasserstoff, Space-Tech“, so Franziska Teubert, die Geschäftsführerin beim Start-up-Verband. Es würde sich hier um Themen handeln, die in München sowie an der Technischen Universität TUM stark gefördert werden würden. Zudem würde man auch große und starke Unternehmen sowie die Industrie als Kunden brauchen – und all das würde es in München geben: Siemens, BMW, SAP – also die ganzen großen Firmen. Hier hat Berlin das Nachsehen. Dennoch ist der Standortvorteil neben den Großkonzernen nicht der einzige Grund, wieso München aktuell attraktiver als Berlin ist. Der Wissenstransfer in die Wirtschaft steht hier an erster Stelle – zum Beispiel im bayerische Hochschulinnovationsgesetz. Zudem benötigt die Hauptstadt auch eine zentrale Anlaufstelle für Gründer. Wer Fragen hat, muss wissen, wo er sie stellen kann. Es gehe also um einen gemeinsamen Ort für ein Start Up-Ökosystem.
Jetzt muss Berlin an der Strategie feilen, um nicht den Anschluss zu verlieren
Im Münchner Unternehmertum nehmen Jahr für Jahr 5.000 Menschen an Gründungsprogrammen teil. Dadurch entstehen rund 50 Start Ups. Um hier das Angebot aufrecht erhalten zu können, wurden 400 Personen angestellt. Viele arbeiten im Munich Urban Colab, einer Initiative der Landeshauptstadt München sowie dem Unternehmertum. Sieht man sich die Situation in Berlin an, so wirkt das zu zersplittert und zu kleinteilig. Hat man in München ein Gründungszentrum geschaffen, so gibt es in Berlin viele kleine Zentralen, die in der ganzen Stadt verteilt sind. Berlin muss jedenfalls die Strategie anpassen, um hier nicht noch stärker in den Hintergrund zu rücken. An München hat man jetzt Platz 1 verloren, viele andere Städte bzw. Bundesländer sind bereits dabei, mehr für Start-ups zu machen. Somit muss Berlin achtsam sein, damit man hier von der Nummer 1 nicht auf einmal in die Bedeutungslosigkeit abrutscht.