Felix Kröcher, 030 Magazin, 10 Platten

Da sage mal einer Radio mache keine Stars mehr. Während sich der Gottschalk und der Jauch über diesen Weg ins deutsche Fernsehen gelabert haben, ist Felix Kröcher auf den DJ Kanzeln dieser Welt gelandet.

Der Frankfurter ist einst durch seine Radiosendung »Hardliner« auf dem Sender Sunshine Live bekannt geworden. Kröcher hat es seitdem geschafft, nicht nur im Raveline Leserpoll 2011/12 als bester deutscher DJ vor Sven Väth und Paul van Dyk  zu landen, sondern auch seine Fanschar rund um den Globus stetig auszubauen. Das letzte Album "Läuft. Weiter!“ (2014) wurde folglich von einem Majorlabel vertrieben. Die Behauptung: »Der Junge hat es geschafft!«, ist somit nicht von der Hand zu weisen. Welchen musikalischen Weg er von der Mainmetropole hinaus in die weite Welt genommen hat, um ganz dort oben zu landen? Unsere 10 Platten klären auf.

Falco – Einzelhaft

Dieses Album liegt schon seit Jahren in meinem Auto, mich wundert es bei so vielen Kratzern, dass die CD noch abgespielt wird. Mittlerweile habe ich das gute Werk von „Johann Hans Hölzel“ alias FALCO aber auch in digitaler Form dabei. Ich war noch recht jung, als er starb, aber dennoch hat mich das wahnsinnig geschockt. Musikalisch immer ganz weit vorne, künstlerisch einfach begnadet. Ich halte mich mit solch Aussagen stets zurück, aber einen wie ihn, wird’s sicher nicht mehr geben. Ich höre mir gleich mal wieder „Ganz Wien“ oder „Helden von heute“ an!    

Daft Punk – Discovery

Mit dieser LP haben mich die beiden Jungs Guy Manuel de Homem Christo und Thomas Bangalter endgültig gepackt. Natürlich war das erste Album „Homework“ auch schon wie von einem anderen „Soundstern“ mit Songs wie „Around the World“ oder auch „Da Funk“, aber der Klang vom Album „Discovery“ haben die beiden Franzosen neu definiert. Extrem Funky und durchhörbar klingt es einfach bald 15 Jahre nach der Veröffentlichung immer noch gut. Ich sag nur: "Harder. Better. Faster. Stronger.“ 

Sven Väth – Contact

Für mich schon seit frühster Kindheit der Wegweiser schlechthin. Als gebürtiger Frankfurter Bub hat mich sein Schaffen, seine Performance stark beeinflusst, eben auch künstlerisch seiner Zeit oft voraus. Gänsehaut bekomme ich nach wie vor bei dem Titel „Ein Waggon voller Geschichten“, dass auf diesem Longplayer vertreten ist. Wahnsinn, das liegt schon 16! Jahre zurück. Zwar nicht auf diesem Album, aber in 2000 erschienen, war auch sein genialer Remix des „Wassermann“-Titels „W.I.R“. Nun habe ich auch wieder die Bilder seines legendären Auftritts der Loveparade Abschlusskundgebung vor Augen, unglaublich. Babba, ich feier Dich!   

Deichkind – Befehl von ganz unten

Noch eine Formation, die ich aber mal so richtig feiere, was bei den Deichkindern auch wahrlich nicht schwerfällt. Tatsächlich gefiel mir schon das allererste Album „Bitte ziehen sie durch“, das einfach puren HipHop beinhaltete, was nicht schlecht sein sollte, aber ich war ja schon eher aus der musikalischen Findungsphase gewachsen und ein waschechtes Technokind. Vom ersten Album an, folgten über die Jahre einfach richtig gute Alben. Ich hätte mich auch für z.B. „Aufstand im Schlaraffenland“, oder „Arbeit nervt“ entscheiden können, dennoch hat mich die Kompaktheit von „Befehl von ganz unten“ am meisten begeistert. Vielleicht auch, weil ich sie auf ihrer Tour zu diesem Werk das erste Mal LIVE sah und jeder weiß, die Jungs beeindrucken und geben alles auf der Stage! Danke für die Musik.

Richie Hawtin – Decks, Efx & 909

Richie Hawtin ist einer der ganz großen, das sicherlich nicht nur in meinen Augen und Ohren. Er hat das Genre „Techno“ mit seiner Arbeit, seinen Visionen maßgeblich mitgeprägt und tut dies nach vielen Jahren im Business immer noch. Ich habe ihn zum ersten mal auf der Time-Warp gesehen und gehört. Hier habe ich mich auf das gemixte Album von Herrn Hawtin festgelegt, das früher in meinem Auto hoch und runter lief und ich als Meisterwerk seiner Art bezeichne.

The Prodigy – The Fat Of The Land

Mit der englischen Band „The Prodigy“ kam ich durch den Film „HACKERS“ in Berührung und war von da an Fan. Das Video zu „Firestarter“ im U-Bahn Tunnel, oh mein Gott, wie wunderbar und verstörend zugleich! Heute wäre das kaum noch der Rede wert, aber es liegt tatsächlich auch schon 20 Jahre zurück. Die für mich beste Auskopplung aus diesem Album ist „Smack my bitch Up“, ach vielleicht doch eher „Firestarter“??? Ach egal, beide grandios. Leider habe ich die Band erst ziemlich spät live sehen können, 2006 auf der Mayday. In dieser Nacht wurde die Westfalenhalle um einige Meter verschoben!

The Cure – Disintegration

Auf die britische Band „The Cure“ um den Bandleader Robert Smith wurde ich recht spät aufmerksam. Bitte nicht falsch verstehen liebe „The Cure“ Fans, aber um ehrlich zu sein, ist das Wave/Gothic eigentlich so gar nicht meins und die Band hatte ihre Höhepunkte vor meiner Zeit gehabt. In ihren Bann haben sie mich dennoch gezogen auf einem Flug nach Japan, während ich viel Zeit hatte, das Lufthansa Bordprogramm zu durchforsten und plötzlich war da dieser Song „A Forest“. Mit Blick aus dem Flugzeug Fenster war das der perfekte Moment.  

Freundeskreis – Quadratur des Kreises

FK Allstars liefen bei mir als Jugendlicher in Dauerschleife, nein meine erste Freundin hieß nicht A-N-N-A, dennoch hörte und höre ich mir das 1. Werk der Band aus Stuttgart immer noch gerne an. Ich bin aber auch ein sehr großer Max Herre Fan, der den Songs auf der Platte einfach auch die endscheidende Note gab. Ein Album, dass ich auch in einigen Jahren immer wieder gerne hören werde.     

David Bowie – Let´s Dance

Zu David Bowie bedarf es wohl kaum Worte. Ausnahmekünstler – Jahrhunderttalent – Unerreichbar! Über meinen Dad, während einer längeren Autofahrt und dem Song „Under Pressure“, den David Bowie mit dem ebenso talentierten und unvergessenen Freddie Mercury sang, wurde ich als kleiner Junge auf ihn aufmerksam. Die LP mit dem gleichnamigen Track „Let´s Dance“ beinhalten auch den Titel „China Girl“. Ich schau mir jetzt direkt mal wieder das Video zu „Let´s Dance“ an. Ruhe in Frieden.

Afrika Bambaataa – The Dance Album 

Tatsächlich bin ich über einen kleinen Umweg auf den Künstler Afrika Bambaata aufmerksam geworden, und zwar über Maximilian Lenz, den wir alle besser unter dem Pseudonym WestBam kennen dürften. WestBam bildet im Prinzip die Kurzform von Westfalia Bambaataa und Max legte sich eben diesen Namen bezogen auf sein Vorbild Afrika Bambaataa zu. Lustig, denn als Kind der 90er war WestBam ein Vorbild für mich. So schließt sich der Kreis, denn auch mir gefallen die Werke von Afrika Bambaataa, allen voran „The Dance Album“ mit der Single „Planet Rock“. Übrigens gab es in den späten 90er zwischen Afrika Bambaataa und WestBam eine Zusammenarbeit, der Track nannte sich „Agharta – The City of Shamballa

Das aktuelle Release Felix Kröcher & Landmark – Windmakers ist bei Agile Recordings erschienen.