Berlin, Prenzlauer Berg, Wohnen, Finanztipps

Mit rund 42,6 Jahren wies 2021 Berlin die zweitjüngste Bevölkerung in ganz Deutschland auf. Sicherlich liegt dies auch daran, dass die Millionenmetropole an der Spree eine ganz besondere Sogwirkung auf junge Menschen hat. Allerdings steigen in Berlin ebenfalls die Lebenshaltungskosten an. Dies macht sich sofort bemerkbar, sobald man in Berlin nach einer Wohnung sucht.

Gerade für junge Menschen ist es allerdings sehr wichtig, von Beginn an auf soliden finanziellen Beinen zu stehen. Wie das genau gelingen kann und welche Dinge junge Berliner auf jeden Fall achten sollten, zeigen wir jetzt.

Was bringen Finanztipps eigentlich?

Warum sollte man eigentlich sparen? Man ist doch jung, lebt in einer aufregendsten Stadt Europas, wenn nicht gar der Welt. Oder ist es doch besser, heute schon an morgen zu denken und sich einen Plan für später zu machen? Sicherlich gehört dies zu den größten Abwägungen in jungen Jahren. Es sind aber Überlegungen, die sich durchaus lohnen und die auf keinen Fall Verzicht bedeuten. Im Grunde genommen kann jeder Geld sparen. Und zwar unabhängig vom jeweiligen Einkommen und Alter. Zugleich legt man in jungen Jahren durch das Anlegen von Geld die Grundlagen für ein späteres Vermögen. Wichtige Bereiche, in denen sich Finanztipps für junge Leute in Berlin daher lohnen, sind auf jeden Fall:

  • Alltägliches Geld sparen durch günstige Verträge bei Strom, Gas, Handy, Internet und Versicherungen
  • Anlegen von Geld
  • Generelle Haushalts- und Kontoführung
  • Nachhaltige Lebensführung
  • Sonderangebote für junge Leute

Gerade bei der Finanzplanung oder dem Anlegen von Geld sollte man nicht blind drauflos agieren. Vielmehr ist es wichtig, dass Angebote miteinander verglichen und die zu einem passenden zu nutzen. Für junge Berliner können dies aufgrund der Lebenssituation andere sein als für Altersgenossen auf dem Land oder in einer anderen Metropole. Gleichzeitig müssen sich Finanztipps nicht immer nur um die Themen Geldanlage oder Sparen drehen. Auch ein nachhaltiges Leben und verschiedene Vergünstigen für junge Berliner stellen wichtige Aspekte dar.

Das liebe Geld:
Wofür geben es die Menschen in Berlin aus?

Umfragen unter Bewohnern von Großstädten zeigen, dass diese meisten sehr bewusst mit ihrem Geld umgehen und auch nur das kaufen, was innerhalb des eigenen Budgets liegt. Sie sind sehr achtsam und überlegen vor dem Kauf gut, ob sie das Produkt oder die Dienstleistung überhaupt brauchen. Ein Risiko gehen Großstädter bei Geldanlagen eher nicht ein. Freizeit ist ihnen wichtiger als Geld. Überhaupt nimmt Geld in der Gesellschaft einen zu großen Stellenwert für sie ein. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass das meiste Geld in Städten wie Berlin für Essen und Restaurantbesuche ausgegeben wird. Wer das kulinarische Angebot und die Vielfalt in Berlin kennt, kann dies aber zu 100 Prozent nachvollziehen. Es macht einfach Freude, bei gutem Essen zusammen mit Freunden und/oder der Familie in einem der zahlreichen Restaurants zu verweilen. Im Sommer verwandeln sich viele Straßenzüge Berlins auch gerne in ein großes Restaurant.

Welche Versicherungen braucht
man als junger Mensch?

Ob als Nebenjob während des Studiums oder aber das normale Gehalt innerhalb der Ausbildung: Das Geld ist in jungen Jahren meistens mehr als knapp. Gerade in einer Stadt wie Berlin, wo Miete und andere Lebenshaltungskosten höher sind als auf dem Land, muss deshalb entsprechend kalkuliert und geplant werden. Zunächst ist es nach Meinung von Experten wichtig, dass man sich selbst ein Budget erstellt. Hinzu kommt das klassische Haushaltsbuch, mit dem man seine Ausgaben stetig sichtbar unter Kontrolle hat. Dafür gibt es übrigens mittlerweile praktische Apps. Generell sollte man beim Check seiner Ausgaben vor allem die aktuellen Verträge genau unter die Lupe nehmen. Dies betrifft in Berlin auch die Strom- und Gasverträge. Ein Anbieter-Vergleich schafft hier schnell Klarheit. Auch Handy- und Internetverträge gehören dabei auf den Prüfstand. Gerade für Studenten und Azubis gibt es oftmals spezielle Tarife. Gleiches gilt für Abos von Streaming-Diensten, Fahrkarten oder Zeitungen. Man sollte sich auf jeden Fall Zeit nehmen und Angebote genau miteinander vergleichen. Regionale Dienstleister sind dabei mitunter sogar attraktiver.

Wo wohnen die jungen Berliner in der Stadt?

Berlin hat – wie bereits eingangs erwähnt – eine sehr junge Bevölkerungsstruktur. Friedrichshain-Kreuzberg ist dabei für junge Berliner besonders attraktiv. Das Durchschnittsalter lag hier 2021 bei 38,7 Jahren und damit noch unter demjenigen der ganzen Stadt. Der Anteil der unter 20-Jährigen beträgt knapp 17 Prozent und der 20- bis unter 40-Jährigen sogar fast 40 Prozent. Insgesamt leben hier mehr als150.000 Menschen.

Berlin, Prenzlauer Berg, Wohnen, Finanzen

Lange Zeit war der Prenzlauer Berg (hier zu sehen) bei den 20- bis 30-Jährigen sehr beliebt. Nun ist es seit einigen Jahren Friedrichshain-Kreuzberg. – Unsplash.com © Flo Karr CC0 Public Domain

Innerhalb des Bezirks liegen einige der bekanntesten Kieze, wie der Bergmannkiez. Es sind vor allem die Faktoren Infrastruktur (Stadtteil komplett innerhalb des S-Bahn-Rings), kulturelle sowie gastronomische Angebote sowie die besondere Kiezstruktur, die Friedrichshain-Kreuzberg für junge Menschen sehr attraktiv macht. Hinzu kommt, dass Kreuzberg einer der populärsten Standorte für Gründer ist. Mitunter wird der Bezirk auch als das Kreativzentrum der Stadt bezeichnet. Allerdings hat die Popularität auch einen Preis: In den vergangenen Jahren sind die Mieten deutlich angestiegen, was wiederum zu einem Problem nicht nur für junge Berliner wird. Auch Familien leiden unter dem Preisanstieg. Während der Durchschnitt in Berlin bei rund 10,50 Euro liegt, sind es in Friedrichshain-Kreuzberg mittlerweile 13,50 Euro. Auch aus diesem Grund ist es wichtig, dass junge Menschen in Berlin ihre Finanzen kennen und entsprechend passend kalkulieren. Finanzpläne und eine nachhaltige Lebensweise können dazu entscheidend beitragen.

Wo kommen Studenten in Berlin unter?

Günstiges Wohnen ist für Studenten in einem der 33 Studentenwohnheime des Berliner Studierendenwerkes möglich. Insgesamt gibt es dort in den verschiedensten Wohnformen knapp 9.400 Plätze. In Charlottenburg besteht sogar ein Wohnheim speziell für Familien. Durchschnittlich kostet ein Platz in einem Berliner Studentenwohnheim rund 300 Euro. Im nationalen Vergleich ist dies durchaus günstig, da hier der durchschnittliche Preis bei circa 325 Euro liegt. 9.400 Plätze hört sich zunächst einmal viel an. Wenn man allerdings bedenkt, dass es in Berlin fast 200.000 Studierende gibt, erscheint diese Anzahl eher als gering. Aus diesem Grund sind auch die Wartelisten für einen Platz sehr lang. Es kommt häufig vor, dass sich Studierende daher zunächst in einem Hostel einmieten. Auf Dauer ist dies jedoch nicht sinnvoll. Deshalb suchen viele Studierende auch intensiv nach Wohngemeinschaften. Gerade in Mitte oder Friedrichshain wird es aber immer schwieriger, passende Angebote zu finden. Jeder kennt die Bilder von Besucherschlangen, die sich allesamt Hoffnungen auf ein zentrales WG Zimmer machen. Oftmals stehen die Studierenden dabei in direkter Konkurrenz zu jungen Berlinern, die bereits eine Festanstellung haben und fest mit beiden Beinen im Berufsleben stehen. Möchte man als Studierender seine finanziellen Möglichkeiten verbessern, ist ein Nebenjob häufig notwendig. Allerdings bremst dieser das eigene Studium aus, sodass dieses dadurch länger wird. Ein Studentenkredit kann dabei helfen, die Lebenshaltungskosten gerade in einer Stadt wie Berlin zu optimieren. Es gibt regionale Studienkredite, die zum Beispiel nur in Berlin angeboten werden. Darüber hinaus vertreibt die KfW-Bankengruppe solche Kredite bundesweit. Wer sich für ein solches Studiendarlehn entscheidet, sollte eines berücksichtigen: Der Kredit dient zur Unterstützung, nicht aber zur Finanzierung des kompletten Studiums.

Nachhaltigkeit: ein ganz heißer Finanztipp

Wer nachhaltig lebt, kann nicht nur Umwelt und Ressourcen, sondern auch seinen eigenen Geldbeutel schonen. Entgegen der weitläufigen Meinung ist ein nachhaltiges Leben dabei nicht gleichbedeutend mit einem teuren. In Berlin wird dies gleich an mehreren Stellen sichtbar. Ein gutes Beispiel hierfür ist Urban Gardening. Über das gesamte Stadtgebiet hinweg gibt es mittlerweile große und kleine Projekte dieser Art. Oftmals organisieren sich die Menschen dabei in Vereinen oder anderweitigen Gruppen. Eines der bekanntesten Projekte dabei ist sicherlich auf dem Tempelhofer Feld entstanden. Der Verein „Gemeinschaftsgarten Almende-Kontor e.V. hat rund 5.000 m² Fläche mit Hochbeeten ausgestattet.

Berlin, Prenzlauer Berg, Wohnen, Finanztipps

Urban Gardening: Eine Möglichkeit, auch in Städten wie Berlin nachhaltig Obst und Gemüse anzubauen sowie Geld zu sparen. – Unsplash.com © Markus Spiske CC0 Public Domain

Urban Gardening hat einen hohen Nachhaltigkeitsfaktor bereits auf kleinstem Raum in der Stadt. Die Projekte unterstützen die Artenvielfalt und tragen auch zu einem besseren Klima bei. Darüber hinaus darf man den Kostenvorteil gegenüber gekauftem Gemüse und Obst nicht unterschätzen. Gerade bei einem schmalen Geldbeutel kommt dies schnell zum Tragen. Eine weitere Möglichkeit, Geld in einer Stadt wie Berlin zu sparen, lautet: „Reparieren statt neu kaufen“. In der ganzen Stadt gibt es Repair-Cafés, in denen Experten alte Geräte, Möbel und vieles mehr gratis oder gegen eine kleine Spende wieder fit machen. Der Lebensmittelverschwendung möchte man in Berlin mit verschiedenen Foodsharing-Projekten ebenfalls entgegenwirken. Man bringt zu öffentlich zugänglichen Kühlschränken nicht mehr benötige oder überschüssige Lebensmittel. Gleichzeitig kann man dort passende Lebensmittel mitnehmen. Auch hier zeigt sich, dass Nachhaltigkeit bestens dafür geeignet ist, um Geld zu sparen und seine eigenen Finanzen besser zu kontrollieren.

Fazit: Sparen und gleichzeitig das Leben genießen

Das Leben in Berlin hat gerade für junge Menschen einen hohen Reiz. Die Stadt ist bunt, lebendig und vielseitig. Jeden Tag gibt es etwas Neues zu entdecken. Allerdings müssen junge Berliner mitunter dafür auch tiefer in die Tasche greifen. Dies betrifft vor allem die Lebenshaltungskosten, die in den letzten Jahren auch in der vergleichsweise günstigen Metropole deutlich angestiegen sind. Deshalb sollten sich junge Berliner bereits früh und intensiv mit der Finanzierung ihres Lebens und möglichen Einsparpotenzialen auseinandersetzen. Hierzu zählen nicht nur Finanztipps im klassischen Sinn, sondern auch ein so wichtiger Bereich wie die nachhaltige Lebensweise in einer der lebendigsten Metropolen Europas.