Melt, Melt 2019, Melt Festival, Musik, Techno

Drei Tage Melt Festival und Ferropolis. Und wir von [030] waren auch da. War geil. Melt-Time inmitten von Sachsen-Anhalt. Dem Land, das Vielfalt und Toleranz ganz groß schreibt (*Ironie: Off*).

Es war mal: ein hässlicher Ort

Es war einmal ein hässlicher Ort. Mitten in Sachsen-Anhalt befand er sich und das war: das Zentrum der Braunkohleindustrie. Dann passierte ein Wunder. Kein Einkaufszentrum wurde drauf gebaut, nein. Keine Sommerrodelbahn. Ihr ahnt es schon: richtig – das Melt Festival okkupierte das alte Industrie-Brachland samt Baggern und anderer rostender Stahl-Dinosaurier. Und machte, nunja, das Melt Festival.

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Nochmal in Farbe. Extra für euch. Foto: © Promo

Opa erzählt vom Techno

Soviel zu „Opa erzählt vom Techno“. Wir schreiben jetzt 2019 und deswegen rasch zum diesjährigen Event: In oben beschriebener Mad-Max-Kulisse wurde ab Freitag, 19. Juli, drei Tage lang gefeiert. Das Leben als solches und natürlich die Musik, aber auch so schöne Dinge wie die Vielfalt und der Frieden. Die waren auch alle eingeladen.

Aber irgendwie schafft dieser Teufelskerl den fast unmöglichen Spagat und nebenbei das Wunder, damit auf ein Techno-Festival eingeladen zu werden. – [030] über Bon Iver

Keine Folklore

Headliner waren so illustre Menschen wie Bon Iver mit seinem neu interpretierten Indie-Folk, dessen Sound mehr nach Zukunft klingt denn nach Folklore. Aber irgendwie schafft dieser Teufelskerl den fast unmöglichen Spagat und nebenbei das Wunder, damit auf ein Techno-Festival eingeladen zu werden. Gut, ein reines Techno-Festival ist es nicht, es vereint viel mehr elektronische Musik mit anderen Genres. Eben Folk zum Beispiel.

Wieder am Start ist das Berliner Electro-Duo Modeselektor, das wir auf unserer imposanten Seite schon mehrfach ins Gebet beziehungsweise ins Gespräch genommen haben. Fusion aus Techno, HipHop und Electro, endlich wieder mit Live-Set. Mit dabei auch Bilderbuch, die ihren Bungalow an noch unbekannter Stelle auf dem Festival aufbauen. Vielleicht auch nur ein Zelt. Aber dann wäre es nicht mehr eine so schöne Anspielung auf ihr Lied.

Du kleine Spaßbremse

Jetzt müssen wir aber etwas auf die Spaßbremse treten. Musikfestivals haben den CO2-Fußabdruck einer Kleinstadt. Dabei entsteht knapp die Hälfte der Emission nicht vor Ort, sondern bei der An- und Abreise. Dessen ist sich das Melt nicht bloß bewusst, sondern will das auch eindämmen. Sehr gut, sagen wir. Aber wie? Zum Beispiel mit Fahrgemeinschaften. Das wäre ja mal was ganz Verrücktes.

Berliner mischen mit

Mit den beiden Berliner Tech- & Digitalinstitutionen Tech Open Air und A MAZE. wird dem Digitalen eine Plattform geboten. Unter dem Moto cmd+N. Kommt euch bekannt vor, wir wissen warum. Der Kurzbefehl cmd+N öffnet neue digitale Fenster öffnet. Das wollen die Veranstalter im übertragenen Sinn auch. Am Freitag von 14:00 – 15:30 gab’s Hypertalks mit Host Thorsten S. Wiedemann, Tom Schley & Dominik Johann, ℌEXOℜℭℑSMOS aka Moisés Horta Valenzuela, und anderen. Samstag wurde die Reihe fortgesetzt.

Kostenlos campen ohne Müll

Weil Melt ja nachhaltig sein will, gab es das Green Camp. In dem kostenlosen „Camp1Love“ konntet Ihr Eure Zelte aufschlagen, wenn Ihr dafür versprochen hattet, keinen Müll zu produzieren während des Festivals. Das ist ein Deal, wa. Statt Müllaufkommen gibt es Diskussionsrunden. Und umweltfreundliche Komposttoiletten. Lecker.

Mad Max-Style

Das einmalige Setting mit fünf gigantischen Baggern, dem Gremminer See, der riesigen Arena und dem Wald gibt’s noch obendrauf. Und mit der Braunkohle ist es auch vorbei, zumindest an dieser Stelle. Gut so.

Melt Festival 2019
19. Juli 2019 – 21. Juli
Ferropolisstraße 1
06773 Gräfenhainichen

Mehr Infos zum Melt findest du hier. 

Foto: © Promo