Mit unseren Musik- und Kulturtipps seid ihr eh schon immer gut informiert. Damit ihr aber auch nicht verpasst, was es sonst noch Wichtiges in Berlin gab, liefern wir euch jeden Freitag unseren Wochenrückblick.

Hier könnt ihr alle Geschichten nachlesen, die uns in der zurückliegenden Woche beschäftigt haben, egal ob aus Politik, Kultur oder in den sozialen Netzwerken.

Union und SPD einigen sich auf Koalitionsvertrag
Ergebnis: Der Prinz von Würselen dankt ab

Merkel, Raute

Mehr als vier Monate ist es jetzt bereits her, dass in Deutschland bei der Bundestagwahl abgestimmt wurde. Eine mögliche Jamika-Koalition wurde wieder verworfen, die SPD erklärte sich schließlich bereit, in Verhandlungen mit CDU und CSU zu gehen. Nach der Wahl hatte Kanzlerkandidat Martin Schulz noch ausgeschlossen, dass die SPD eine erneute Große Koalition anstrebt. Diese Kursänderung hat ihm viel Kritik eingebracht, besonders aus den Reihen der Jusos rund um Kevin Kühnert. Im Zuge dessen haben die Jusos etliche neue Mitglieder für die SPD gewonnen, mehr als 24.000 Personen sind seit Neujahr in die Partei eingetreten. Die Jusos wollen die Große Koalition in der Mitgliederabstimmung der SPD noch verhindern. Nachdem Martin Schulz am heutigen Freitag einen polnischen gemacht hat, bleibt es also spannend, wie es weitergeht. Königin „Bätschi“ Nahles steht bereits in den Startlöchern, um den geschassten Prinz von Würselen zu beerben. Weitere Fragen bleiben (noch) offen: Wird es bald tatsächlich ein „Heimatministerium“ unter Horst Seehofer geben? SPD-Mitglieder, bitte verhindert diesen Irrsin! Unsere Unterstützung habt ihr. Ausführliche Informationen zu den weiteren Ministerposten finden sich in der Zusammenfassung des Tagesspiegels.

Bund Deutscher Kriminalbeamter setzt sich
für Entkriminalisierung von Cannabis ein

Raucherpause, Berlin

Der Chef des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, André Schulz, hält das Verbot von Cannabis in Deutschland für überholt. In einem Interview in der Bild-Zeitung sagte er, dass der Fokus eher auf einem verantwortungsvollen Drogenkonsum liegen sollte. Illegales Cannabis lasse manche Kriminalität erst entstehen. In einigen Ländern, beispielsweise einigen Staaten in den USA, ist Cannabis bereits legalisiert. Befürworter versprechen sich weniger Kriminalität und steigende Steuereinnahmen durch den legalen Verkauf. Möglicherweise steht dieses Thema auch noch auf der Agenda der neuen Bundesregierung, wie auch immer sie schlussendlich gebildet wird. Mehr zum Pro und Contra einer Legalisierung findet sich beim rbb.

Berliner Mauer ist jetzt genauso lange weg, wie sie stand

Berliner Mauer, Christian Bormann

Bild: Christian Bormann

28 Jahre, 2 Monate und 26 Tage lang stand sie, genauso lange steht sie schon nicht mehr – die Berliner Mauer. Sie teilte Ost- und Westberlin und stellt ein wichtiges Geschichtsdokument dieser Stadt dar. Passend dazu hatte vor kurzem ein Hobbyforscher vermeldet, dass er ein vermeintliches Stück der Mauer gefunden habe, das in Vergessenheit geraten sei. Trotz Zweifeln hat Christian Bormann mit seinem Fund wohl Recht, weshalb das Landesdenkmalamt jetzt Bemühungen unternimmt, das Stück Mauer unter Denkmalschutz zu stellen. Ist diese Nachricht positiv, gibt es an anderer Stelle Kritik in Bezug auf die Vermächtnisse aus Zeiten der Teilung. Der Fahrgastverband Igeb sieht einigen Verbesserungsbedarf beim Streckennetz zwischen dem ehemaligen Ost- und Westberlin. Welche Strecken genau beanstandet werden, fasst der Tagesspiegel zusammen.

Mehr Autospuren sollen zu Radwegen umgebaut werden

Andere Pläne für eine bessere Verkehrssituation sind getrennte Radbahnen

Es ist ein Thema, das Berliner immer wieder aufregt: Fahrradfahren in der Stadt. Die Autofahrer meckern über Radfahrer, die Verkehrsregeln missachten, die Radler sehen sich oft mit ungenügenden Radwegen und rücksichtlosen Autofahrern konfontiert. Die Stadt will da aushelfen und hat geplant, dass in einigen Bereichen Autospuren zu Radwegen umgebaut werden sollen. Unter anderem in der Danziger Straße, fast um die Ecke unseres Büros, sollen Radfahrer so sicher fahren können. Der rbb fasst den aktuellen Stand der Bauarbeiten zusammen.

Adbusting von Plakaten der Polizei Berlin

Es gibt beliebtere Institutionen, als die Polizei in Berlin. Das zeigt auch eine Adbusting-Aktion, die diese Woche am Alexanderplatz in Berlin stattfand. Dort wirbt die Polizei mit eigenen Plakaten, um ihr Image aufzubessern. Diese wurden jetzt jedoch verändert und kritisieren die Polizeiarbeit nun an verschiedenen Stellen. Ein Statement zu der Aktion wurde bei indymedia veröffentlicht, wo es unter anderem heißt:  „Wir  haben die Plakate so verbessert, dass sie die richtigen Leute  ansprechen. In unserer Gesellschaft steht Polizei für Gewaltausübung und  institutionellen Rassismus. Und wer ein Problem mit sexistischen Übergriffen hat, sollte sich gar nicht erst bewerben.“ Weitere Plakate finden sich beim Twitteraccount @Da_fuer_Dich.

Franz Ferdinand sind zurück

Franz Ferdinand, Interview, Review, Always Ascending, Domino Records, Lazy Boy, The Academy Award, Lois Lane

Auch Musikalisch ist diese Woche etwas passiert, oder auch nicht. Unsere Autorin Carina Hartmann traf die britischen Styler von Franz Ferdinand, deren neue Platte am heutigen Freitag erscheint. Wie Carina den neuen Sound einordnet und was die Band zu ihrer musikalischen Neuausrichtung auf „[amazon_textlink asin=’B076THN4BK‘ text=’Always Ascending‘ template=’ProductLink‘ store=’030magazin0a-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’8fbb358a-0e60-11e8-8650-6b00886541c1′]“ zu sagen hatte, lest ihr in ihrem Beitrag „Franz Ferdinand: Neue Ära, neuer Sound?“

‚Wind River‘ neu im Kino

«Gebrochene Figuren vor einer einschüchternd-imposanten Naturkulisse zeigt das atmosphärische Krimidrama „Wind River“, bei dem Drehbuch-Shootingstar Tylor Sheridan – verantwortlich für die Skripts zu „Sicario“ und „Hell or High Water“ – auf dem Regiestuhl Platz genommen hat.» [030] Filmkritiker Christopher Diekhaus hat sich den neuen Thriller mit Jeremy Renner angeschaut. Seine Rezension lest ihr hier.

Bis nächsten Freitag!

Eure [030] Redaktion

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