15 Jahre hatte der erste Zoolander Teil Zeit, sich zu einem Kultfilm zu entwickeln. Was er wohl in den Augen der damaligen Macher auch getan haben muss, sonst würden sie mit solch einer massiven Verspätung nicht versuchen, eine Fortsetzung an den Mann (oder besser: an die Frau) zu bringen.
Die Original-Besetzung aus Ben Stiller (der erneut die Regie übernommen hat) in der Titelrolle des männlichen Supermodels, Owen Wilson als seinem Kontrahenten Hansel sowie Will Ferrell als dämonischem Modezar Mugatu ist nochmals vollzählig zum Casting erschienen. Neu auf dem Laufsteg mit dabei sind außerdem Penelope Cruz und eine Reihe weiterer Stars, Sternchen und Fashion-Promis. Die Geschichte ist ähnlich unbedeutend wie beim Vorgängermodell: Eine Reihe Prominenter wird ermordet und ihr letzter Gesichtsausdruck ähnelt dem, durch den Derek Zoolander einst berühmt wurde. Um den mysteriösen Morden auf den Grund zu gehen, wird eben dieser aus seinem selbstgewählten Eremitenexil reaktiviert und erhält von der schicken Interpol-Agentin Valentina (Cruz) den Auftrag, zusammen mit Hansel Ermittlungen in der den beiden so vertrauten Modeszene durchzuführen.
Dabei treffen sie auf alte Bekannte, doch vor allem auf eine ganze Reihe neuer Herausforderungen. Was beim ersten Teil zumindest im Ansatz noch so etwas wie den Charme des Noch-nicht-Gesehenen verströmte, ist beim Sequel zu gequirltem Quatsch mit glitzerndem Fashion-Überzug verkommen. Die darin untergebrachten Gags sind so out of style wie eine – sagen wir – 15 Jahre alte Kollektion, was in der zweiten Hälfte mit einem immer verrückter werdenden Plot äußerst dürftig versucht wird zu kaschieren. Durch und durch dämlicher Blödsinn, sodass wir sofort bereit sind, 15 weitere Jahre – und gerne auch noch länger – auf einen eventuellen dritten Teil zu warten. – Text: Dirk Lüneberg
Foto ©: Paramount Pictures
Zoolander No.2
Regie: Ben Stiller
Drehbuch: Justin Theroux
DarstellerInnen: Ben Stiller, Owen Wilson, Penélope Cruz, Will Ferrell, Kristen Wiig