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»Monogamie kann man einem Mann nicht antun!« – Steel Panther im Interview

Halb Parodie, halb Hommage zollt die Glam Rock Formation Steel Panther aus der Stadt der Engel schon seit dem vorigen Jahrtausend Mötley Crüe & Co. Tribut. Auf Album Nummer vier singt Goldkehle Michael Starr (51) gewohnt kompromisslos von Koks und Nutten und kann PC nicht einmal buchstabieren. Wir sprechen mit dem Frontmann über Sex im Alter, Sex mit Promis und Sex in Berlin.

Wie viel Arbeit ist es, den Körper auf Bühnenniveau zu halten?

Eine Menge. Ich trage Cremes auf mein Gesicht und meinen Hals auf, damit sie nicht einfallen und versuche, so viel wie möglich zu trainieren. Niemand mag einen fetten Sänger. Fette Sänger gehen in Rente. Das beste Training ist natürlich, sich mit einem hübschen Mädchen zu treffen.

Werden Groupies, Drogen und der Rock’n’Roll Lifestyle nicht irgendwann langweilig?

Die Drogen werden langweilig. Ich nehme immer die selben Drogen. Es hängt aber davon ab, mit wem man die Zeit verbringt. Das Wort „Groupie“ mag ich nicht, es klingt herablassend. Ich hänge dann einfach gerne mit heißen Schlampen ab.

Das neue Album trägt den Titel „Lower the Bar“. Wie setzt man die Messlatte mit jeder Veröffentlichung höher, wenn man ein so starres musikalisches Konzept verfolgt?

Dieser Druck ist immer da. Wir wollen die Fans nicht enttäuschen und neue Fans hinzugewinnen. Auch an diesem Album haben wir lange gearbeitet. Wir verarbeiten, was in unseren Leben passiert. Wir sind sehr lustige Typen und werden oft von den Dingen inspiriert, die wir auf Tour zusammen erleben.

Ist dir eigentlich dein Aussehen oder deine Musik wichtiger?

Wenn ich nach der Show ausgehe und ich sehe ein wunderschönes Mädchen, möchte ich sie sofort ansprechen. Das bedeutet, ich muss gut aussehen. Wir brauchen das Äußere auch, um Leute zu unserer Musik zu ziehen, denn wir werden nicht im Radio gespielt. Wir sind zu schmutzig. Unsere Looks sind deshalb die oberste Priorität.

Ihr habt einige Shows in Berlin gespielt. Sticht da etwas heraus?

Ich liebe die Mädchen hier. Sie sind ziemlich klug. Die Meisten von Ihnen sprechen Englisch. Sie wissen, was sie wollen. Sie sind nicht so einfach zu ficken wie amerikanische Mädels. Amerikanische Mädels sind ziemlich dumm, deshalb kommt man leicht in ihre Höschen. In Berlin muss man vorsichtiger sein. Wenn man eine schwängert, muss man sie mit nach Hause nehmen.

Ein Song auf dem neuen Album widmet sich dem berüchtigten „Walk of Shame“. Erinnerst du dich an ein bestimmtes Erlebnis?

Einmal ging ich nach der Show mit einem Mädchen nach Hause und war sehr betrunken. Ich kam zu mir, während wir Sex hatten und konnte spüren, dass mich jemand beobachtet. Danach gefragt, sagte sie: „Ja, das ist mein Dad. Er sieht gerne zu.“ Irgendwann wurde ich wieder bewusstlos, wachte wieder auf, wir hatten noch einmal Sex und sie machte mir Frühstück, während ich ihren Dad grüßte, was ziemlich akward war. Als ich ging, stand ich plötzlich orientierungslos auf einem Trailerpark und trug noch mein Bühnenoutfit. Das war ein Walk of Shame.

Der Song „That’s When You Came In“ scheint im Gegensatz zu Klassikern wie „Community Property“ den Fokus auf einen bestimmten Partner zu legen.

Mit fortlaufender Zeit realisiert man, wie schwer es ist, die besondere Person zu finden, die versteht, was „Community Property“ bedeutet und trotzdem bei einem bleibt. Wenn man sie also findet, möchte man sie festhalten. Mit Monogamie hat das natürlich nichts zu tun. Dass ein Mädchen dich umgehauen hat, bedeutet nicht, dass du ihre Freundin nicht ficken darfst. Das kann man einem Mann einfach nicht antun, es wäre nicht fair.

Die erste Single „She’s Tight“ ist ein Cheap Trick-Cover mit Beteiligung von Robert Zander. Was bedeutet euch dieser Song?

Das war einer der Lieblingssongs meiner Mutter, die vor zwei Jahren verstorben ist. Cheap Trick kommen aus Chicago, wo ich aufgewachsen bin und sind dort etwa so groß wie die Beatles. Deshalb war es für uns etwas Besonderes, Robin Zander zu treffen und mit ihm zusammenarbeiten.

Die Unterstützung vieler renommierter Musiker führt der Öffentlichkeit immer wieder vor Augen, dass ihr nicht nur eine Comedy-Truppe seid.

Wir singen im Prinzip die selben Texte, die in den 80ern auch schon Alle gesungen haben. Nur machen wir keine versteckten Anspielungen mehr, sondern halten es dir direkt vor die Nase. Auf der Bühne reißen wir gerne Witze und unsere Realitätswahrnehmung ist ein bisschen verzerrt, weil wir so gerne Sex haben und Drogen nehmen. Trotzdem kann man das musikalische Können und die Hingabe an unser Handwerk nicht verleugnen.

Hast du mit prominenten Musikerinnen geschlafen?

Ich habe eine Nacht mit Pink verbracht, nachdem sie vor Ewigkeiten einmal mit uns gejammt hat. Und mit Kelly Clarkson. Die ist ein bisschen stämmig, aber sie konnte großartig blasen.

 

Steel Panther – Lower the Bar
Label:
Steel Panther (Rough Trade)
VÖ: 24. März
Online erhältlich: Amazon / iTunes

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Fotocredit: David Jackson

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