Bondage Fairies, Audiolith

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„Alfa Gaga Cp Wifi“ ist eine dieser Platten, die man nebensächlich auf seinem Couchtisch liegen haben sollte, damit potentieller Besuch denkt, dass man einen hippen Geschmack und Ahnung von verrückter Musik hat.

Die Geschichte der Bondage Fairies klingt ähnlich wie die jeder zweiten Audiolith-Band: Von der Kunst-Hochschule abgelehnt worden, zu viel Bier getrunken und plötzlich vermischt man die 8bit-Sounds seiner aktuellen Arbeitslosigkeit-und-Videospiele-Phase mit dem Death Punk seiner jugendlichen Rebellionsphase. Und setzt sich schräge Masken auf. Was das Stockholmer Duo vom Gros der Elektropunk-Acts unterscheidet, ist die Nähe zu modernem New York-Punk, die überwiegt. Von Rave-Einflüssen kann man nicht wirklich sprechen, es sind ausschließlich 8Bit- und LoFi-Elektronik, die verwendet werden und damit am ehesten an Egotronic erinnern. Das Problem an Chiptune-Acts ist stets das selbe: Textlich wie musikalisch basieren sie fundamental auf Retromanie und Nostalgie und setzen deshalb selten neue Impulse. Auf „AlfaGagaCpWifi“ scheint man im Vergleich zum fünf Jahre zuvor entstandenen selbstbetitelten Audiolith-Debüt erkannt zu haben, dass es der Gruppe gut steht, den Gitarrenpunk etwas mehr in den Vordergrund und den Elektropop hintenan zu stellen. Die Qualitäten der Bondage Fairies treten somit gebündelter auf. Songs wie „Expectations“ gelingt es, die elektronischen Anteile schlüssig einzubetten und textlich elegant verstrahlt zu klingen – Die Pulp-Poesie von Electric Six und der fragmentierte Generation Y-Weltschmerz von PWR BTTM fallen als lyrische Referenzen ein. So avantgardistisch wie es das äußere Erscheinen vorgeben will, ist die Gesamtspielzeit von „AlfaGagaCpWifi“ leider nicht, über lange Strecken aber eine sehr kurzweilige Punk-Platte.

VÖ: 21.7. / Audiolith
Online erhältlich: iTunes / Amazon

Fotocredit: Anna Molin