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Patriarchat und Macht bilden ein System, in dem wir leben. Seit Jahrtausenden sind Männer die Protagonisten. Das Berliner Ensemble widmet dieser Tatsache, sprich der Männerherrschaft, einen ganzen Thementag am Sonntag.  

Voll blöd

Wir beginnen diesen Artikel mit einer Dummheit, die in folgendem Satz zu Wort kommt: „Wir müssen unsere Männlichkeit wieder entdecken. Denn nur wenn wir unsere Männlichkeit wiederentdecken, werden wir mannhaft. Und nur wenn wir mannhaft werden, werden wir wehrhaft […].“ Noch Fragen? Es überrascht keinen, dass dieser Satz aus dem Mund einer AFD-„Führungskraft“ stammt. Das Berliner Ensemble widmet den ganzen Sonntag der Frage nach Männlichkeit und Macht. Die beiden sind seit Jahrtausenden dicke Kumpels. Mit einem Thementag will das Berliner Ensemble, kurz BE, einen Blick drauf werfen. Auf das Patriarchat, also auf die von Männern seit tausenden Jahren beherrschte Welt.

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Okay! Machen wir!

Heimatliebe: männlich?

«Männerphantasien revisited» heißt der erste Programmpunkt. Ab 12 Uhr wird im Kleinen Haus diskutiert. Die Frage ist, welche Klischees und Ideale die Männlichkeit in Politik und Gesellschaft legitimieren. Und was etwa die aktuellen Heimat- und Migrationsdebatten damit zu tun haben. Mit am Start sind Naika Foroutan, Margarete Stokowski und Klaus Theweleit. Weiter geht es um 14 Uhr wieder im Kleinen Haus mit «Pretty when you cry» -ein wild aus Dramen gemixtes Stück rund um die Frage: Welche Frauenfiguren haben das Theater in den letzten 2500 Jahren hervorgebracht? Ein kleiner Ritt auf dem Kanon.

Und morgen?

Die Frage lautet, wie eine feministische Vision in einer egalitären Zukunft aussehen könnte

Einen Blick nach vorne wagt eine Diskussion, deren Titel viel verrät: «Was kommt nach dem Patriachat?». Wüssten wir auch gerne. Los geht’s um 17.30 Uhr im Kleinen Haus. Die Frage lautet, wie eine feministische Vision in einer egalitären Zukunft aussehen könnte – also eine Zukunft der Gleichberechtigung und Solidarität. Auch Post-Patriarchat genannt. Natürlich muss man dabei bedenken, dass heute Gesellschaft und Politik die absolute Gleichberechtigung durch ihre Strukturen immer noch behindern, wenn nicht verhindern. Lucy Chebout, Sabine Hark, Karen Taylor und Sonja Eismann diskutieren.

Toxische Männlichkeit

Es gibt den Begriff “toxische Männlichkeit”. Das klingt ja nicht gut und ist es im Alltag sicher nicht, also: was ist das? Es geht um Macht auf der einen Seite und Solidarität auf der anderen Seite. Der Thementag bildet den Rahmen für Inszenierungen wie “Eine griechische Trilogie”, “Wheeler” und “Revolt. She Said. Revolt Again / Mar-A-Lago.”. Diese Stücke nehmen Geschlecht, patriarchale Strukturen und Machtmissbrauch in den Fokus. «Wheeler» von Tracy Letts startet um 20 Uhr im Kleinen Haus. Der amerikanische Autor und Pulitzer-Preisträger seziert mit seinen Stücken das Amerika von heute. Ob in Amerika oder Europa, die Frage lautet: Gibt es eine Krise der Männlichkeit? Wenn ja: wie kann man ihr helfen? Die Reihe «Fokus: Gender» will darauf Antwort geben. Hier geht’s zum Tipp. 

Gender – Thementag zu Patriarchat und Macht
10. Februar | 12:00 – 22:00
Berliner Ensemble
Bertolt-Brecht-Platz 1
10117 Berlin
www.berliner-ensemble.de

Das Programm findest du hier.

Foto ©: August Bebel Institut