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Berlin ist Erster in Europa. Mit einer neuen App – die könnte der Anfang vom Ende der Autos sein. Eine Zukunft ohne überfüllte Straßen, Lärm, miese Luft. BVG und Senat haben dafür einen ersten Schritt gemacht. Mit „Jelbi“. 

Einfach einfach

Uns steht eine tolle Zukunft bevor. Digitale Technologien, die das Leben grundlegend verändern. “Smart Citys“. Städte, die vernetzt sind, mit intelligenten Netzwerken, die alles – Wohnen, Verkehr, Arbeiten, Strom- erfassen und steuern. Um alles einfacher zu machen für uns Menschen. Der Verkehr spielt eine zentrale Rolle, hier lässt sich sprichwörtlich was bewegen. Berlin hat dafür jetzt einen Schritt getan.

„Jelbi“ verknüpft alle Dienste der BVG, also U-Bahn, Tram und Bus, mit Angeboten von Sharing-Firmen.

World of Warcraft?

BVG und Senat haben am Montag „Jelbi“ vorgestellt. Es gibt eine World-of-Warcraft-Figur, aber gemeint ist eine App. Und das kann sie: „Jelbi“ verknüpft alle Dienste der BVG, also U-Bahn, Tram und Bus, mit Angeboten von Sharing-Firmen, wie Bikesharing, Carsharing, E-Roller-Sharing und Taxen. Jeder Anbieter hat bislang eine eigene App, über die man buchen musste. Bei mehreren Verkehrsmitteln kann das umständlich werden. Ab Sommer geht das über „Jelbi“, sie verknüpft die Dienste in ihrer App.

Switchen per App

Alle Verkehrsmittel in einer App, das soll Jelbi bringen, wenn alles klappt. Der reibungslose Wechsel zwischen den Verkehrsmitteln ist das ehrgeizige Ziel. Die nächstgelegenen Optionen sollen angezeigt und über die App gebucht werden können. Also Route planen und Ticket buchen, aufs E-Bike, zur S-Bahn und dann noch kurz mit dem Auto zum Ziel, weil das nicht direkt an einer Haltestelle liegt. So könnte es klappen.

BVG und Senat sollten sich bemühen, die übrigen Sharing-Anbieter ins System zu integrieren. Nur so macht eine Plattform wirklich Sinn und nur so kann das integrierte Verkehrsnetz dem Autoverkehr Konkurrenz machen.

App reicht nicht

Eine Schwäche von „Jelbi“: beim Carsharing ist nur Flinkster dabei. Was das Potenzial der App wieder schmälert. BVG und Senat sollten sich schnell bemühen, die übrigen Sharing-Anbieter auch ins System zu integrieren. Nur so macht eine Plattform wie diese wirklich Sinn und nur so kann das integrierte Verkehrsnetz dem Autoverkehr Konkurrenz machen. Es muss so einfach, so reibungslos und so effizient wie möglich sein. Dazu gehört alles rauszuholen aus der Technik und alle Möglichkeiten voll auszuschöpfen. Konsequente Umsetzung durch BVG und Senat – und die endet nicht mit dem Launch der App, sondern sollte immer weiter modifiziert, angepasst und ausgebaut werden.

Zahlen, Zahlen, Zahlen

Die App liefert auch Analyse-Daten, damit sieht man Engpässe, Auslastung und wo der Berufsverkehr entlastet werden kann. Und dann haben wir es, das smarte System. Entwickler der App ist übrigens die Firma Trafi aus Litauen. In Litauens Hauptstadt Vilnius läuft das System seit 2017. Weitere Städte sind Rio de Janeiro und Jarkata. In Europa ist Berlin damit Vorreiter. Die App ist der richtige Schritt. Jetzt muss das System konsequent ausgebaut werden. Vielleicht kommt er dann bald. Der Abschied vom Auto.

© Luke Jones:flickr