Visions, Horror, Isla Fisher, Jim Parsons

Freunden des Horrorfilms dürfte der Name Jason Blum bekannt sein, denn seit geraumer Zeit wirft der umtriebige Hollywood-Produzent einen Gruselstreifen nach dem anderen auf den Markt. Entstanden sind dabei einige interessante Werke wie der erste Teil der „Paranormal Activity“-Reihe oder M. Night Shyamalans Leinwandcomeback „The Visit“, gleichzeitig aber auch zahlreiche 08/15-Schocker, die keine größeren Ambitionen erkennen lassen. In eben diese Kategorie fällt der Mystery-Thriller „Visions“, der in den USA nicht einmal im Kino lief, sondern direkt online ausgewertet wurde.

Ein Jahr nach einem Autounfall mit Todesfolge zieht die schwangere Eveleigh Maddox (Isla Fisher) mit ihrem Ehemann David (Anson Mount) auf ein abgelegenes Weingut, das sie wieder auf Vordermann bringen wollen. Schon kurz nach ihrer Ankunft wird die junge Frau jedoch von seltsamen Visionen und Alpträumen heimgesucht, die David und ihr Arzt Dr. Mathison (Jim Parsons aus „The Big Bang Theory“) für die Symptome einer Schwangerschaftsdepression halten. Eveleigh fühlt sich allerdings von einer übernatürlichen Macht bedroht, weshalb sie die Vergangenheit des neuen Hauses genauer unter die Lupe nimmt. Hinweise erhofft sie sich unter anderem von der undurchschaubaren Weinexpertin Helena (Joanna Cassidy).

Visions, Horror, Isla Fisher, Jim Parsons

Schreck lass nach, geht nicht die Tür klemmt. Foto ©: Warner Bros.

Mit Kevin Greutert verpflichtete Jason Blum einen Cutter und Regisseur, der für den Produzenten schon 2014 den Südstaatenspuk „Jessabelle – Die Vorhersehung“ inszenierte hatte. Ein Genrewerk, das brav und artig altbekannte Regeln abarbeitet, atmosphärisch nur sporadisch überzeugt, aber wenigstens eine halbwegs brauchbare Auflösung in petto hat. Ähnlich verhält es sich mit „Visions“, der den Zuschauer zwar am Ende ein wenig überraschen kann, bis dahin jedoch Horror-Schonkost bietet – was diverse Gründe hat. Spannung baut sich trotz eines soliden Einstiegs nur selten auf. Schockmomente gehen jedes Mal mit penetrant-krachenden Soundeffekten einher. Und Hauptdarstellerin Isla Fisher schafft es kaum, die Verunsicherung ihrer Figur glaubhaft zu vermitteln, sodass ein ängstliches Mitfiebern – gerade im Horrorgenre unabdingbar – leider ausbleibt. Fast schon skurril wirkt die Nebenrolle der „Desperate Housewives“-Darstellerin Eva Longoria, die als beste Freundin der Protagonistin bloß für wenige Minuten auftaucht und nichts Substanzielles zu sagen hat.

Visions, Horror, Isla Fisher, Jim Parsons

Mann oder Maus? Das wird Hauptdarstellerin Isla Fisher alsbald rausfinden. Foto ©: Warner Bros.

Gelungen sind neben dem finalen Twist, der einmal mehr beweist, dass jeder Baustein einer Erzählung bedeutsam ist, die Landschaftsbilder, die uns Greutert und Kameramann Michael Fimognari präsentieren. Die hügeligen Weinberge mit dem langgezogenen Anwesen des Ehepaars sind nicht nur nett anzuschauen, sondern bilden auch einen schönen Kontrast zu Eveleighs düsteren Visionen. Das allein reicht aber noch lange nicht aus, um das Publikum knapp 80 Minuten bei Laune zu halten.  

Visions

Länge:  82 Min.
Regie: Kevin Greutert
Darsteller: Isla Fisher, Anson Mount, Gillian Jacobs, Joanna Cassidy, Jim Parsons, Bryce Johnson

Kinostart: 21.04.2016