Es gibt sie wie Sand am Meer, die Poetry Slams. Aber in diesem Fall stimmt der Spruch. Der nach eigenen Angaben »beste Poetry Slam der Welt«. Er steigt im Strandbad Jungfernheide. Ok, das Meer ist in diesem Fall ein See. Aber Sand gibt’s genug und natürlich richtig gute Slammer.
Matthias »Reim« kommt nicht
Kleiner Witz vorweg, passend zum Thema: Matthias Reim ist nicht dabei. Wenn den jetzt jemand verstanden hat, dann ist er locker über 30. Also vergesst den mäßigen Gag – Matthias Reim ist Sänger, kein Dichter. Ums Reimen geht’s allerdings schon, im Strandbad Jungfernheide kommt sie am 13. Juli wieder zusammen: die junge Dichter-Elite des Landes trifft sich zum ultimativen Schlagabtausch auf dem See. Wer bei diesem Gedanken nicht leicht romantisch berührt ist, dem ist vermutlich nicht mehr zu helfen. Schon Hazel Brugger wusste, dass sie da mitmachen musste. Was sie auch tat 2016. Im Strandbad Jungfernheide gibt es auch 2018 ein Slam-Highlight, ach was: mehrere Highlights. Qualifiziert haben sich eine Reihe von Poetry-Slam-Siegern aus ganz Deutschland. Germanisten, Sprachfetischisten, Poesie-Anarchisten und Wortakrobaten. Sechs Slam-Meister der letzten Jahre stellen sich dem Wettkampf. Es kann doch nur einen geben. Oder eine. Die Poet*innen sind: Alex Burkhard (deutschsprachiger Meister 2017, Sebastian Krämer (deutschsprachiger Meister 2001 & 2003), Patrick Salmen (deutschsprachiger Meister 2010), David Friedrich (deutschsprachiger Meister Team 2017), Leonie Warnke (sächsische Meisterin 2014) und Laurin Buser (deutschsprachiger Meister U20 2010).
Wet-T-Shirt-Contest, aber mit Worten
Lyrischer Wet-T-Shirt-Contest oder: Sex on the Beach für Sprachverliebte. So vollmundig kündigen die Macher ihren Poetry Slam an, der wie gesagt »der beste der Welt« sein soll. Open Air am Strand und mit ganz viel Poesie. Poetry Slam draußen und am See. Featured Act ist: Das Lumpenpack. Der Poetry Slam zählt nicht wirklich zur Kategorie „Festival“. Am Strand sitzen, was trinken und Poeten auf der schwimmenden Bühne zuhören – gibt Schlimmeres oder ? Die Veranstalter sind auf jeden Fall ganz schön überzeugt von ihrem Konzept und verkünden im Brustton der Überzeugung das Programm: »Mit noch besserem Wetter, aufblasbaren Platin-Krokodilen, reichlich Getränkeversorgung und den deutschsprachigen Meistern des Poetry Slam Universums.« Oha, kurz Luft holen. Das Finale vom Finale steht an. Ein lyrischer Wet-T-Shirt-Contest eben, oder halt Sex on the Beach für Sprachverliebte. Und vielleicht wirklich der beste Slam der Welt. Gereimt wird bei jedem Wetter.
Infos und Tickets gibt’s: hier.
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