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Kunst kann alles, wenn man sie lässt: also einfach mal »ausufern« lassen

Wenn etwas ausufert, dann geht es meistens zu weit. Aber ehrlich: Kann es zuviel Kunst geben? Können Musik, Tanz oder Theater überhaupt zu weit gehen? Die Programmreihe »Ausufern« findet nicht. 

Kunst kommt von: ausufern

Es gibt Dinge, von denen kann nie zu viel geben. Gesundheit zum Beispiel. Wem das jetzt zu banal klingt, der kann sich ja das Beispiel Kunst angucken. Davon kann’s auch nicht zu viel geben. Und deshalb lädt zum dritten Mal lädt die Programmreihe »Ausufern« ein, bis September eintrittsfrei künstlerische Projekte zu bestaunen. Und mitzuwirken. »Ausufern«, schönes Wort, das man nehmen kann, wenn was eskaliert. Im positiven Sinn, natürlich nur. Alle Projekte haben einen Bezug zur, wie es heißt, »heterogenen Stadtgesellschaft«. Also die vielfältige, facettenreiche Stadt ist gemeint. Die Stadt, in der wir alle leben wollen, quasi. Da passt es doch gut, dass die Veranstaltungen, wie auch in den Jahren zuvor, jeweils an den ersten vier Tagen des Monats in den Uferstudios und deren Umgebung in Wedding stattfinden. Der Stadtteil, von dem man seit zehn Jahren sagt, er sei »im Kommen«. Nur wann er kommt, und wenn ja: wie, das weiß keiner. Gut, dass die Kunst schon da ist.

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Foto: © Jiska Morgenthal

Tauschen und plauschen

Soziale Alltagschoreografien prägen in diesem Jahr das Programm. Beteiligt am Ausufern-Programm 2018 sind 45 Berliner und internationale KünstlerInnen aus den Bereichen Tanz/Choreografie, Performance und Musik. Gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Ein paar Veranstaltungen haben schon stattgefunden, darunter Folk, eine Ausstellung zu Stadtlandschaften, ein Flohmarkt, eine Tausch-Aktion, Fitness und Tanz sowie ein Action-Dialog. Aber es gibt noch mehr. Im August fegen die Künstlerinnen unter dem Namen outländish durch die Uferstudios. Ja, fegen. Richtig gelesen. Dominique Baron-Bonarjee, Johanna Gilje, Anja Ibsch, Teena Lange und Markus Zimmermann bilden das Kollektiv und wollen die scheinbaren Grenzen zwischen Alltäglichem, Politischem und Kunst nicht nur verwischen, sondern gleich mal „ausfegen“. Unter Beteiligung von Gegenständen, die jeder kennt – Besen, Feger, Bürsten usw. – werden die Künstler*innen in Aktion treten. Spielerisch, mit ungewohnter Wahrnehmung des gewohnten Stadtraums. Alle Besucher, Beteiligten und Passanten sind eingeladen, für mehr Selbstbestimmung in Wedding einzutreten. Das ganze findet statt in der Grüntaler9 (1.-3.8.) & im Hof der Uferstudios (4.8.).

Glück ist was Schönes

Seit dem 2. Juni versucht das Duo von „Hans im Glück“ Menschen zu finden, die dabei helfen, eine Skulptur in einer Kette von Tauschaktionen gegen jeweils höherwertige Gegenstände einzutauschen. Wird es ihnen am Ende gelingen, die benötigten Theaterlampen zu bekommen? „Hans im Glück“ ist als künstlerische Videoreportage angelegt, die durch Tauschaktionen Menschen des Kiezes und deren Lebensumstände, ihr Verständnis von Glück, von Reichtum und Wertvorstellungen portraitiert.
Am 3. August stellen Peter Stamer und Gäste den jeweiligen Stand der Dinge im Rahmen der Programmreihe Ausufern vor. Wie weit sind Peter Stamer und sein Kameramann Kike Garcia mittlerweile mit ihren Tauschaktionen gekommen?

Mehr Infos gibt es auf der Seite der Uferstudios

Foto: © Jiska Morgenthal

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