Intellektueller und dazu noch Franzose: Georges Bataille war sowas wie der Bukowski der 1930er. Er hat ein paar krasse Sätze rausgehauen. Am Donnerstag gibt es eine Lesung und dazu eine Diskussion, die das Heute reflektiert.
Blau des Himmels
Was für ein Satz: “Ich schreibe, damit die Leute kotzen”. Jetzt müsste man noch wissen, wie der gemeint ist und vor allem: wer den gesagt hat. Schauen wir mal. «Das Blau des Himmels» ist der Kriegsroman von Georges Bataille, er war ein wichtiger französischer Intelektueller der 1930er. Eine Art politische Selbstkritik ist da zu lesen. Worum geht es in dem Werk. Wir gucken mal kurz rein.
Krank und irre
Ihn quälen verschiedene Zustände – und Frauen. Er ist in drei Beziehungen verstrickt. Er ist pervers und Sadist.
Darum geht es in «Das Blau des Himmels». Ein Mann irrt krank und betrunken durch Paris, London und Barcelona. Meistens nachts. Ihn quälen verschiedene Zustände – und Frauen. Er ist in drei Beziehungen verstrickt. Er ist pervers und Sadist. Das schreit nach Konflikt. Und im Hintergrund hört man schon die Faschisten dröhnen, die in den 30ern an die Macht kommen.
Sex und Männlichkeit
Und warum jetzt die Lesung, kann man sich fragen. Das hat mit der überarbeiteten Neuauflage zu tun, aber auch viel mit heute. Am Donnerstag diskutieren Leute wie Rosa Eidelpes, Patrick Eiden-Offe, Nadine Hartmann und Elena Stingl. Worüber? Über die Rolle von Intellektuellen in düsteren Zeiten, zum Beispiel. Also heute. Oder über das Engagement der Literatur, über Sex und Klassenkampf. Und last but not least über Batailles Frauencharaktere und die „hysterische Männlichkeit“. Könnte ziemlich aktuell sein, dieser schon lange tote Franzose. Bataille. Nicht Bukowski.
Georges Bataille: «Ich schreibe, damit die Leute kotzen».
Lesung+Diskussion
Februar 28 @ 19:00
Matthes & Seitz
Göhrener Straße 7
10437 Berlin
Hier geht es zur Veranstaltung.
Foto: © thierry ehrmann:flickr