Mit der Performance „Auf meinen Schultern“ erzählt Raphael Hillebrand seine Geschichte vom Ausgeschlossensein mittels Tanz, Sound, Video und Spoken Word.
Wo kommst du her?
Wo kommst du her? Das ist die Frage, von der sich Hildebrandt sein Leben lang verfolgt und ausgeschlossen fühlte. Ist es doch stets eine Frage, die einem das Gefühl vermittelt nicht dazuzugehören. Die ferner zeigt, dass man anders ist als die Anderen. Hillebrand versucht diese Erfahrungen zum Ausdruck zu bringen. In getanzter, gebreakter und gesprochener Sprache. Er erobert sich den Raum zurück, den er für unzugänglich hielt. Und zwar den Raum in einer weißen Gesellschaft.
Ausgeschlossensein im Mittendrin
Hillebrand ist in Hong-Kong geboren und in Berlin aufgewachsen. Hier begann er seine Karriere als Hip-Hop Tänzer und wirkte bei vielen Bühnenproduktionen mit. Von 2012 bis 2014 studierte er Choreographie in Berlin. Und heute arbeitet er als Choreograf und Tänzer für das Goethe Institut, HAU, Radialsystem, das Schauspielhaus Bochum und das Theater Freiburg. Ausgeschlossen klingt das nicht. Aber das ist eben die Hip Hop Blase, in der er sehr wohl anerkannt und zugehörig ist.
Wem gehört die Stadt?
Doch bis dahin war es ein langer Weg und von diesem Weg erzählt er in seiner Performance. Also, von seinem Kindsein im Berlin der 1980er und 90er Jahre. Und will damit seine Lebenserfahrung an kommende Generationen weiter geben, damit den „Schwarzen Berlinern“ einige Erfahrungen erspart bleiben. Dabei geht er unter anderem Fragen nach wie „Sind Privilegien von kurzer Dauer? Öffnen sie den Horizont oder verblenden sie? Wem gehört die ganze Stadt?“
Auf meinen Schultern | Ballhaus Naunystraße
27. Dezember bis 30. Dezember 2019 | tgl. 20 bis 22 Uhr
Naunynstr. 27, 10997 Berlin
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