The National veröffentlichen Überraschungsalbum „Laugh Track“. Eine Platte mit spannenden Features, innigen Texten und einer fantastischen Impro-Jam-Session.
Das bereits zehnte Studioalbum wird als die zweite Hälfte des kürzlich erschienenen „FIRST TWO PAGES OF FRANKENSTEIN“ angesehen. Im selben Zeitfenster entstanden, knüpfen die Lieder auch inhaltlich aneinander an. Auf ihre, für die US-Amerikanische Band um Frontmann Matt Berninger, typische einfühlsame Art, entspinnt das Quintett auf „Laugh Track“ einfühlsame Geschichten aus der emotionalen Perspektive der Protagonisten.
Im titelgebenden Song “Laugh Track” nimmt Berninger bekannterweise die Rolle des anmutigen Nihilisten ein, der sein bedrückendes Schicksal akzeptiert: „Maybe we’ll never lighten up / Maybe this isn’t gonna quit / I think it’s never coming back.“ Unterstützt wird er dabei von der Sängerin Phoebe Bridgers, die bereits durch frühere Zusammenarbeit mit der Band bekannt ist. Es geht um Angst und Frust. Gefühle, die hinter der Fassade des “Laugh Track” vor Außenstehenden versteckt werden: “Turn on the laugh track/ We’ll see if it changes the scene”. Auch die anderen Lieder beschäftigen sich mit ähnlichen Motiven: Perspektiven aus einer hoffnungslos wirkenden Welt, dominiert von Tristesse und Beklemmung. “The National” gelingt es, diese echte Erfahrungen auf eine melancholisch zuversichtliche Art zu vermitteln. “Smoke Detector”, der letzte Song des Albums, als Improvisation während eines Soundchecks in Vancouver aufgenommen, ist knapp acht Minuten lang. Das Lied baut sich immer weiter auf, schwillt an und wird lauter. Ein gelungener Versuch der Band alle Emotionen, die sich in den 11 Tracks zuvor angestaut haben, dem Hörer entgegenzuschmettern.
Photo © Graham MacIndoe