Die Freude war groß! Dank einer Crowdfunding-Aktion schafften es die Veranstalter genug Kohle zu sammeln, um den Zug der Liebe wieder ins Rollen zu bringen. Am Samstag begann das langerwartete Langstrecken-Raven. Hier unser kleines Recap.
Rollende Wohltätigkeit
„Wenn Du die Welt retten willst, musst du zuerst die Liebe retten.“, so heißt es auf der offiziellen Webside des Events. Selbstverständlich ist es nicht möglich von heute auf morgen alles umzuwälzen. Doch jeder Babystep ist ein bedeutender Schritt Richtung Ziel. Der Zug der Liebe sollte nicht nur die Menschen für ein friedliches und inniges Miteinander auf die Straßen holen, sondern auch guten Organisationen und NGOs den Raum bieten, sich öffentlich zu präsentieren und ihre Reichweite zu steigern. Mit dabei waren unter anderem „Divercity Roterbaum“, ein Verein der sich dafür einsetzt Jugendliche in kulturelle Projekte einzubeziehen, „Erste Sahne e.V“, der versucht die Berliner Wohnungen wieder bezahlbar zu machen und die „Freunde des Mauerparks“, die bemüht sind, die Gentrifizierung des Mauerparks zu verhindern.
Mauern einreißen
Das Motto war dieses Jahr „30 Jahre Mauerfall – Gegen neue Meinungsmauern“. Am 9. November 1989 fiel die Mauer zwischen Ost und West, ein Event das ein Land und damit auch Familien und Freunde wieder vereinte. Das muss gefeiert werden! Noch vor dem offizielen Jubiläum, nahm der Zug der Liebe dieses besondere Ereignis zum Anlass ein Zeichen zu setzen: Gegen Intoleranz, Rassismus, Homophobie – für Diversität, Nächstenliebe und selbstverständlich die Einheit aller Nationen. Diesmal ohne David Hasselhoff, dafür mit vielen fantastischen Menschen, die feierten als ob es kein Morgen gäbe. Techno ersetzte „I’ve been looking for freedom“. Zum Glück sind das die neuen Berliner Klänge der Freiheit. Doch wie viele waren eigentlich auf den Straßen? Aus 9500 offiziell angemeldeteten Personen, wurden geschätzt rund 50.000 Leute, die die Route vom Schlesischen Busch bis zum Ostkreuz entlangtanzten. Je mehr, desto besser.
In den Fußstapfen der Loveparade
Trotz der unterschätzten Besucherzahl blieb alles friedlich. Wie erwartet staute sich der Verkehr ein wenig. Wer Tram fahren wollte, konnte nur aufs Fahrrad zurückgreifen, oder einfach auf den Zug aufspringen. Und wenn es eng wurde, war kuscheln angesagt. Wen stört das schon bei einem Event, dass für die Liebe kämpft? Die Laune der Masse stieg ins Unendliche, überall bunte Outfits, verrückte Make Ups, ganz viel Glitzer, Seifenblasen und Konfetti. „Lohnt es sich zu kommen?“, fragte jemand in der Facebook-Veranstaltung, als das Ganze bereits in Bewegung war. Die Antwort? „Auf jeden Fall. Ist fast so wie damals auf der Loveparade. Einfach nur geil!“ Ein großes Lob dafür, dass zunächst angenommen wurde, dass Gelder und Helfer fehlen. Bei genau diesen Leuten, die alles letzendlich möglich gemacht haben und natürlich auch den Mitfeiernden, wurde sich noch ein mal begedankt. Nicht mit labrigen Karten, oder einem einfachen Post auf den sozialen Medien. Im Osthafen fand am Sonntag ein fettes Open Air statt. Ganz nach dem Motto: Nach der Demo ist vor der Demo. Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr!