Psychisch kranke Menschen finden bei Ihnen Hilfe. Die Psychotherapeuten in spe an der Charité stecken selbst in einer Krise. 1,40 Euro die Stunde zahlt ihnen die Universitätsklinik für ihre wichtige Arbeit.
150 € im Monat. Mehr nicht. Dabei haben sie schon fertig studiert. Und machen einen wichtigen Job. Sie helfen Menschen in schweren Krisen. Bei Depression, Psychose, Burn-Out. Die „Psychotherapeuten in Ausbildung“, kurz PiA, leben an der Armutsgrenze. Sie sollen aber in den Kliniken und auf Stationen Menschen Wege aus Krisen aufzeigen. Viele von Ihnen müssen ihre Familien um Unterstützung bitten und Kredite aufnehmen und nebenbei als Kellner arbeiten. Weil die Ausbildung bis zu 70.000 € kostet. Wir von [030] finden das nicht gut und sind hingefahren zur Charité. Waren vor Ort, als die Psychologen für bessere Bezahlung demonstrierten.
Ausbildung oder Ausbeutung?
Unser Kollege Felix hat die Betroffenen gefragt und mit Ärzten und einem Mitglied des Aufsichtsrates gesprochen. Es tut sich übrigens gerade was in der Politik. Die Ausbildung von Psychotherapeuten soll reformiert werden. Dazu müssen Gesetze geändert werden, die Politiker diskutieren die Änderungen gerade – auch auf Bundesebene muss etwas passieren. Wenn ihr wissen wollt, wie es den angehenden Psychotherapeuten gerade geht, seht unser Video an!
Foto: © P. Wolflingseder / [030] Magazin
Es ist schon absurd. Die Arbeit mit psychisch kranken Menschen benötigt viel Kraft. Wenn die Charité ihre Psychologen so in Existenzprobleme drängt, dann fehlt eben viel Kraft, die für die Arbeit mit den Patienten benötigt wird. Das kann eigentlich nur bedeuten, dass der Charité eigentlich ihre Patienten und deren Wohlergehen ziemlich egal ist.
Es ist nicht nur die Charite, die PiAs ausbeutet. Nahezu jede Klinik in der Nähe von größeren Städten tut das. PiAs arbeiten wie normale Psychologen (Entgeld TVÖD-13) werden aber als Praktikanten angestellt und haben weder einen Anspruch ahch Urlaub, noch auf Krankheit. Rechtlich fühlt sich niemand zuständig.