Männer dominieren alle Bereiche. Des Lebens. Die Filmbranche kann davon einen ganzen Soundtrack singen. Feminismus hilft und in Kombination mit einem Festival kann das dem Patriarchat etwas entgegensetzen. Das Furora Film Festival für Nachwuchs-Filmemacherinnen findet am 7. & 8. Dezember zum ersten Mal statt. Als einziges Festival in Deutschland.
Der Terminator. Der Date-Doktor. Der Name der Rose. Merkste selbst! Wir können diese Reihe weiter fortsetzen, bis zum Sankt Nimmerleinstag oder zum Jüngsten Gericht, wobei das wenigstens sächlich ist, das Jüngste Gericht, rein von der Grammatik her. Das letzte Beispiel der Aufzählung (Der Name der Rose) war nicht ganz ernst gemeint. Wie stark die Welt von Männern geprägt wird – böse Zungen sagen „beherrscht“- offenbart sich täglich in allen Bereichen des Lebens. Filme machen da keine Ausnahme. Gell, Dirty Harry. Aber zur Sache Schätzchen – übrigens auch ein Film. Mit Uschi Glas. Am 7. und 8. Dezember läuft das Furora Film Festival für Nachwuchs-Filmemacherinnen. Wie praktisch, bei dem Thema brauchen wir die Schreibweise nicht mal einzugendern. Infos zu genauen Zeiten des Festivals unten im Link.
„Film“ oder „Filmin“?
Die erste Version des Festivals startet im City Kino Wedding. Und dem Centre Français de Berlin. Ins Leben gerufen hat es der FIBRA Frauenverein. „Der Verein“, jaja, wir wissen was jetzt kommt. Aber „Die Vereinin“ sagt keiner. Filme nur von Frauen werden gezeigt. Junge Regisseurinnen, die am Anfang ihrer Karriere stehen. Ein Rahmenprogramm soll für Vernetzung und Austausch zwischen Anfängerinnen und Expertinnen aus der Branche sorgen. Eine Ausstellung, zwei Workshops, ein Vortrag und ein Brunch werden geboten. Damit sollen wir Frauen in der Filmbranche unterstützt werden, damit sie präsenter werden und gegen bestehende Ungerechtigkeit einstehen können.
Auch Männer erwünscht
Als einziges Festival in Deutschland zeigt das Furora Film Festival ausschließlich Filme von internationalen Frauen. In insgesamt vier Screenings laufen zwei Langfilme und 14 Kurzfilme von Regisseurinnen aus 15 Ländern. Die weibliche Perspektive der Regisseurinnen dominiert die Erzählweise. Es geht um Themen wie zum Beispiel weibliche Körpernormen, Menstruation oder sexuelle Gewalt. Zu den Filmvorführungen sind alle Interessierten, unabhängig von ihrem Geschlecht, willkommen. Ja, auch Männer.
Glaube keiner Studie, die du….
Laut der Studie „Gender und Film“, die die Geschlechterverteilung von Filmschaffenden in Schlüsselpositionen in Deutschland untersucht hat (Filmförderanstalt), sind etwa die Hälfte der Absolventinnen von Filmhochschulen weiblich. Wir würden sogar noch eins drauf setzen und behaupten, das alle Absolventinnen weiblich sind. Sonst wären es Absolventen. Geschenkt. Dennoch gehen 90 Prozent der Fördermittel an die männlichen Kollegen. Frauen im Filmgeschäft, besonders in Schlüsselpositionen wie Regie, Drehbuch und Kamera, sind in der Minderheit. Dadurch entsteht der Trugschluss, es gäbe mehr Filmemacher als –macherinnen. Dass dies den Einstieg ins Filmgeschäft für weibliche Filmhochschulabsolventinnen erschwert, liegt auf der Hand. Das Furora Film Festival möchte Studentinnen und Brancheneinsteigerinnen von Beginn ihrer Karriere an eine Vernetzung ermöglichen und eine Plattform bieten, auf der die Frauen ihre Filme präsentieren können.
Speed-Dating für Filmemacherinnen
In Workshops zu Kamera und Sound Design können die Teilnehmerinnen sich Wissen aneignen, dass ihnen später zugute kommt. Weiter gibt es einen Vortrag über die Vernetzung im internationalen Filmmarkt. Bei einem Speed-Dating-Brunch in Kooperation mit dem Bündnis „Women´s Film Network Berlin“ und mit Unterstützung der „Pro Quote Film“ kommen Expertinnen der Branche mit Berufsanfängerinnen zusammen. In Kooperation mit dem Projekt „Posterwomen“ werden parallel zum Festival Plakate weiblicher Gestalterinnen im Kinofoyer ausgestellt. Also hin da. Einen Tipp von uns gibt es hier.
Furora Film Festival
7. 12. – 8.12.2018
City Kino Wedding & Centre Français
Müllerstr. 74 13349 Berlin
Foto: © Promo