Wenn man der COVID-19 Pandemie etwas gutes abgewinnen will, dann die Hinkehr vieler Berliner*innen zum Fahrrad. Auch bei uns in der Redaktion sind aus bekennenden Anti-Fahrradfahrern (ja, wir schämen uns), begeisterte Biker geworden. Was die Enge einer U-Bahnstation in Coronazeiten alles auslösen kann. Nun naht der Winter und die Möhre bräuchte mal eine pflegende Hand. Wir hätten da einen hilfreichen Servicetipp.
Während des ersten Lockdowns haben viele Berliner ihre Urlaubskasse geplündert und investiert. In die Renovierung der Wohnung, das Hüttenupdate im Schrebergartens oder in ein neues Fahrrad. Dies war vor allem daran spürbar, dass man aktuelle Bikes bei fast keinem der großen Hersteller mehr ordern konnte, bzw. dies mit langen Wartezeiten verbunden war. Nun, der Sommer ist vorbei, lichtet sich die Lage auf dem Fahrradmarkt. Man kann von einem gesättigten Markt sprechen. Natürlich trennt sich auch die Spreu der Schönwetterfahrer von den Ganzjahresbikern, die Wind und Wetter trotzen. Nun, wo wir alle tolle Mountain-, Gravel- und Tourenbikes im Hinterhof, der Garage oder dem Wohnungsflur stehen haben, kann man die 2. Lockdown Zeit doch nutzen, sich der Pflege seiner Gefährts zu widmen. Aber, bekanntlich ist nicht jeder Fahrradfahrer zugleich auch ein begeisterter Schrauber und Bastler.
Selberschrauben lassen machen
Kommen wir zum Kern dieses Beitrags: das Fahrradreparaturserviceangebot des finnischen Unternehmens Yeply. Das Start-up aus dem hohen Nordosten bietet sozusagen ein mobiles Beautypflegeprogramm für eure Bikes. Nach ihrem Heimatmarkt, launchte das Team um Co-Gründer Antti Känsäla, ihre mobilen Servicestationen aka Vans zuerst in der finnischen Hauptstadt Helsinki. Seit dem Sommer ist man auch auf dem deutschen Marktvertreten.
Hamburg, Düsseldorf und Berlin, hier finden sich zwei der Yeply Reparaturvans, sind nun auf der Yeply Landkarte zu finden.
Das Angebot des Start-ups ist relativ simpel. Entweder bucht man über deren Homepage einen Termin – her sieht man auch wann und wo sich die Vans befinden – oder man kommt spontan vorbei. Gibt sein Fahrrad ab, macht ein paar Erledigungen und nimmt es anschließend, nachdem man via SMS über die abgeschlossene Reparatur informiert wurde, in Empfang.
Check. Check. Los geht`s
Mehr als Selbermachen. Wir waren mit einem 6 Jahre alten Veloretti Fahrrad vor Ort. Nur Rücktritt, keine Gangschaltung, wenig Verschleißteile. Dafür wurde es aber in all den Jahren noch nie einem Service unterzogen. Ja, Schande über uns. Wir brachten also eine Menge Potential für Reparaturen mit. Nach dem Vorgespräch mit dem Mechaniker, in unserem Fall Rasmus, in dem er mit uns die notwendigen Maßnahmen durchging. Bei unserem Fahrrad wurde beim Vorabcheck festgestellt, dass u.a. die Kette getauscht, neue Speichen eingezogen, die Griffe neu montiert und einige andere lebenserhaltende Servicemaßnahmen durchgeführt werden sollten. Hatten wir nichts dagegen. Sogleich machte sich Rasmus gleich ans Werk. Zugegeben, wir hatten sicherlich Glück, denn erst nach uns bildete sich eine längere Schlange.
Zeit für sich,
während andere schrauben
Wir nutzten die Zeit, in dem unser Fahrrad im Van verschwand, um mit Mitgründer Antti Känsäla, Vater von drei Kindern und selbst begeisterter Mountainbikefahrer, über die Idee hinter dem Unternehmen, welches er 2016 zusammen mit Co-Gründer Tommi Sarkkinen gründetet, zu sprechen. So erzählt er uns, dass Finnland an sich sein kein großes Fahrradland sei, was ganz einfach mit der Weite des Landes zu tun hat. Wenig Menschen, viel Land. Cool für Aktivitäten, wie Downhill oder Rennrad fahren, um an seiner Pace zu arbeiten. Um von A nach B zu kommen, setzt der Finne weniger auf das Fahrrad. In den Ballungszentren, wie Helsinki sei dies allerdings anders. Hier hat sich im Laufe der letzten Jahre der Trend um das Fahrradfahren – ähnlich wie bei uns – spürbar verstärkt.
Dabei ist das Fahrrad nicht nur Fortbewegungsmittel besonders umweltbewusster Städter, sondern eben auch ein Stilelement und Ausdruck der eigenen Persönlichkeit.
Kommt uns irgendwie bekannt vor. Und eben diese will gepflegt werden. Hier kommt dann Yeply ins Spiel.
Bock auf unkompliziert
Fünf Jahre ist der mobile Fahrradservice am finnischen Markt zu finden. „Die finnischen Behörden machen es Gründern wie uns recht leicht den Einstieg zum Endkunden zu schaffen. Die sperren sich nicht. Hier geht es eher unter dem Motto: Macht mal und wir schauen wie es läuft!“ So berichtet uns Antii. Justieren und regulieren könne man später immer noch. Bedenkt man, dass mit Nokia der erste große Player auf dem Mobilfunkmarkt aus Finnland kommt, bekommt man eine Ahnung von der Markttauglichkeit finnischer Unternehmen und ihrer Idee. Antti, der auf uns einen entspannten und sehr authentischen Eindruck macht, muss gerade bei Nokia lachen.
„Typisch finnisch“, gibt uns Antti lachend zu verstehen. „Erst ganz oben und dann ganz unten“.
Am Ende sei das Unternehmen aufgrund seines Managements gescheitert. Beharren auf den Status Quo als Marktführer. Keine Risikobereitschaft. Alles auf Absicherung. „So gewinnst du kein Rennen. Wir wollen auch weltweit erfolgreich werden,“ so Antti „aber mit einem besseren Ende als Nokia“, und wieder strahlt Antti über das ganze Gesicht, wohlwissend, dass er und Mitgründer Tommi die Managementrädchen ganz alleine in der Hand halten. Wir treffen einen Unternehmer, der Spaß hat an seiner Mission, fokussiert ist, die Chancen und Möglichkeiten seines Start-ups fest im Blick. In dem knapp 45-minütigem Gespräch, begegnetem wir zudem einem Typen, der seine Freizeit gerne mit seinen Kids in der Natur verbringt und Bock hat auf möglichst unkompliziert. Und jemand, der um die Wichtigkeit des deutschen Marktes weiß.
„Cool an Berlin ist, dass die Leute hier so offen für Neues sind. Wir waren da echt geflasht, als wir hier diesen Sommer mit Yeply an den Start gingen und die Menschen uns die Vans einrannten.“
Was uns wieder an den Anfang der Geschichte bringt. Klar, auch in Corona Zeiten gibt es Gewinner. Die Fahrradbranche gehört definitiv dazu. Es ist schade, dass es solch eines Ereignisses brauchte, um immer mehr Menschen auf den Sattel zu bringen. Ist aber nun so und soll auch so bleiben. Antti und Tommi sehen diesen kurzfristigen Effekt natürlich auch, aber vielmehr haben sie den langfristigen Trend im Blick. ‚Es gehen seit einem längeren Zeitraum die Zahlen im Bikesegment nach oben. Wir glauben fest daran – neben dem Wunsch als Menschen, denen die Natur und deren Erhalt, viel bedeutet, dass sich dieser Trend stoppen lässt. Somit sehen wir uns mit unserem Service der mobilen Fahrradreparaturstationen auf dem richtigen Weg und wollen diesen in Zukunft noch weiter aufbauen.“
Uh, wie ist mir bitter kalt, könnt erfrieren bald.
Dass die Winterjahreszeit ihnen kurzfristig einen Strich durch die Rechnung macht, sehen sie gelassen. Kann man ja eh nicht ändern und es war auch schon immer so, dass nur die Harten Biker in den Garten kommen. Zudem bietet es die Chance, die Leute etwas umzuerziehen.
„Warum erst im Frühling sein Bike fit machen, wenn es alle wollen und die Shops völlig überlaufen sind. Lieber im Winter damit anfangen. Wir wären jedenfalls soweit und arbeiten daran, dass es hier ein Umdenken gibt.“
Wir jedenfalls haben nach 45 Minuten unserer Bike mit den gelisteten Reparaturen wieder in die Hand gedrückt bekommen. Bleibt nur noch ein paar Worte zu den Preisen zu verlieren. In unserem Fall, da wir das Angebot nur einmalig beansprucht haben, bewegen wir uns preislich bei 49€, da wir zu den ersten 20 Kunden des Tages zählten. Ohne diesen Benefit fielen 89€ für eine Inspektion mit allem drum und dran an.
Scheckheft gepflegt
Bei uns die erwähnte neue Kette, neue Speichen, Handgriffe und allgemeiner Service, wie Schrauben feststellen, ölen und ein paar weitere Kleinigkeiten. Verglichen mit den Angeboten der umliegenden Fahrradläden konnten wir da keinen großen Preisunterschied feststellen. Es sei denn man investiert 9,99€ monatlich als Abo in das Yeply Sorgenfrei Paket. Macht bei Vielfahrern definitiv Sinn. Zumal man Erinnerungen bekommt, wenn der Van auf der Ecke ist.
Hilfreich hier ist der individuelle Sticker mit QR-Code, welcher nach der Reparatur möglichst unsichtbar am Fahrrad befestigt wird. Mit diesem kann der Yeply Mechaniker nachvollziehen, welche Arbeiten zuletzt ausgeführt wurden.
Man bekommt damit praktisch, wie beim Auto, ein Scheckheft in die Hand, auf welches man bei einem etwaigen Verkauf seines Fahrrades als Wartungsnachweis verweisen kann. Das wirkt sich positiv auf den Verkaufspreis aus. Zudem konserviert ein gepflegtes Bike nicht nur länger seinen Anschaffungswert, sondern sorgt auch dafür, dass man noch lange Freude an seinem Fahrrad hat. Bei den derzeitigen Preisen für Bikes sicherlich keine schlecht Sache?
Mehr Infos:
www.yeply.de
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