Holzmarkt 25, Kater Blau, Berlin, Club, Bar, Credit flickr.com:MeTaMiND EvoLuTioN MeTaVoLuTioN (1)
Ist doch ganz schön hier. Foto: © flickr.com:MeTaMiND EvoLuTioN MeTaVoLuTioN

War’s das mit «Holzmarkt 25»?

Das kreative Epizentrum, der Holzmarkt 25, steht vor dem Aus. Dem über die Grenzen Berlins hinaus bekannten Projekt an der Spree weht heftiger Wind entgegen. Die Politik steht dem Kreativdorf im Weg. 

Es ist wie ein kleines verrücktes Gallierdorf. Ein bunte Insel aus Holz an der Spree. inmitten von Betonbauten. «Holzmarkt 25» hat sich lange gehalten, doch jetzt droht aufgrund einer politische Posse das Aus für das Projekt. Dem Holzmarkt droht die Pleite, das berichtete der Deutschlandfunk Kultur. Die Genossenschaft, die das Holzmarkt-Projekt gegründet hat, stehe vor dem finanziellen Ruin. Grund ist ein Streit zwischen der Genossenschaft und der Politik wegen des Bebauungsplanes. Die Fronten sind verhärtet. Bezirks-Baustadtrat Florian Schmidt steht den Holzmarkt-Leuten bei ihren Planungen im Weg.

Abenteuerspielplatz und Partyzone

Als das Gelände am begehrten Spreeufer 2010 verkauft werden sollte, verhinderten Künstler, Musiker und Leute aus der Clubszene das. Sie gründeten eine “Genossenschaft für urbane Kreativität”, zusammen mit einer Stiftung aus der Schweiz, und errichteten den Holzmarkt, das Kreativdorf “Holzmarkt” sollte eine Mischung aus Co-Working-Space, Abenteuerspielplatz und Partyzone werden. Auf einem Nachbargrundstück wollte die Genossenschaft 30 Meter hohe Holzhäuser errichten lassen, das “Eckwerk”. Das Problem ist, dass die Planungen gegen die Baugrenzen des Bebauungsplanes verstößt. Die Politik müsste eine Abweichung genehmigen – doch dafür fehlt der politische Wille.

 

Das Holzmarkt-Projekt hat viele Fans, auch Prominente. Tom Tykwer zog hier sogar ein und schrieb im Holzmarkt mit seiner Crew das Drehbuch für die gesamte dritte Staffel von «Babylon Berlin». Der Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg, Florian Schmidt, gehört nicht zu den Fans des Holzmarktes. Der Politiker von Bündnis 90/Die Grünen, entschied, die Änderungen des Bebauungsplans seien nicht genehmigungsfähig. “Gravierende Mängel” bei der Planung, etwa hinsichtlich Lärmimmissionen, seien der Grund. Die Architekten des Projektes sind fassungslos. Mehrere Millionen Euro waren bereits in die Planungen geflossen. Jetzt verklagt der gesamte Vorstand der Genossenschaft «Holzmarkt 25»  das Land Berlin. Auf mehr als 19 Millionen Euro Schadenersatz.

Gremium soll vermitteln

Ein Mediations-Gremium soll jetzt vermitteln. Aber auch das stößt beim Baustadtrat auf wenig Begeisterung. Der Politiker ist offenbar ein Gegner des für Berlin aufgrund seiner Einzigartigkeit in Deutschland und Europa wichtigen urbanen Projektes. Vielleicht gefallen dem Baustadtrat ja grauen Beton-Türme besser. Lässt sich mehr Geld mit machen.

Wie denkt ihr darüber? Diskutiert mit. im [030] Forum.

Foto: © flickr.com/MeTaMiND EvoLuTioN MeTaVoLuTioN

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