Vergangenen Donnerstag gaben Tocotronic ein exklusives Release-Konzert am Abend vor der Veröffentlichung ihres neuen Albums „Die Unendlichkeit“. Vor ca. 300 glücklichen Kartengewinnern und Weggefährten spielte die Band erstmals einige der neuen Stücke an einem besonderen Ort: Dem Zeiss-Großplanetarium in Prenzlauer Berg. Unser Autor Heiko Bartels war für uns dabei.
Das im Jahr 2016 nach umfangreicher Sanierung wiedereröffnete Zeiss-Großplanetarium ist für sein vielfältiges Programm bekannt. Neben dem üblichen „Wissenschaftstheater“ werden Hörspiele, Kinofilme und auch musikalische Aufführungen und Konzerte geboten. Das neue Tocotronic-Album, inhaltlich eine Autobiografie des Sängers Dirk von Lowtzow, zeigt auf dem Cover einen Sternenhimmel und wurde bereits als „Science-Fiction-Album“ (Christian Schröder auf Radio Eins) bezeichnet, aufgrund vieler in diesen Bereich verweisender textlicher Motive. So ist mit den Sternen- und Planetenprojektionen in der Kuppel des Planetariums ein stimmiger Rahmen gegeben, als Tocotronic kurz nach 21:00 Uhr das Konzert mit dem dunkel-bedrohlich klingenden Titeltrack des Albums eröffnen. In diesem wird der „Space-Ranger“ Buzz Lightyear aus dem Film Toy Story zitiert: „In die Unendlichkeit- und noch viel weiter“. Es folgt eine beschleunigte und leicht punkige Version der aktuellen Single „Electric Guitar“ bevor mit „Let There Be Rock“ und „Drüben Auf Dem Hügel“ zwei Songs der 90er Jahre gespielt werden. Zur Überraschung des Publikums kommt dann zur zweiten Strophe von „Kapitulation“ Joy Denalane auf die Bühne und leistet Dirk von Lowtzow kraftvolle Unterstützung beim Singen.
Nachdem die Band mit „Wie Wir Leben Wollen“ noch einen Titel aus dem Jahr 2013 zum gibt, während dem sich ein beeindruckende Erdkugel über den Köpfen der Band dreht, und mit „Ich Lebe In Einem Wilden Wirbel“ ein weiteres Stück vom neuen Album folgt, werden sie beim Klassiker „Aber Hier Leben, Nein Danke“ unter dem Jubel des Publikums von Feine Sahne Fischfilet-Sänger Monchi begleitet. Wie schon zuvor Joy Denalane wird auch dieser artig mit einem Blumenstrauß verabschiedet. Mit „Hey Du“ wird dann noch ein krachiges neues Stück präsentiert, während das Publikum gemütlich zurückgelehnt in den Sesseln des Planetariums lauscht. Ein schöner Moment entsteht, als Dirk von Lowtzow in „This Boy Is Tocotronic“ die Textzeile „Meine Augen sehen, was deine Augen sehen“ singt, während die Köpfe der Bandmitglieder als Projektionen in der Kuppel des Planetariums kreisen und auf ihn und das Publikum blicken. Mit dem mystischen „Das Geschenk“ vom 1999er Album „K.O.O.K.“ bereitet die Band eingeschworenen Fans noch eine Freude, bevor dass classic-rockartige „Alles Was Ich Immer Wollte War Alles“, der Abschlusssong des neuen Albums, nach einer Stunde auch das Konzert beendet. Hinausbegleitet aus der Kuppel werden die Zuschauer traditionell mit dem vom Band eingespielten „Die Großen Weißen Vögel“ von Ingrid Craven. Ein besonderer Abend, der das Konzertjahr für Tocotronic stimmungsvoll eröffnete. Das Video des Auftritts seht ihr hier.
Text: Heiko Bartels
Ab März gehen Tocotronic auf Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Ihr Konzert in der Columbiahalle am 16.04. ist ausverkauft, für die Zusatzshow am 17.04. gibt es noch Karten.
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